Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Money Trail!
Jeden Samstag teile ich mit Ihnen die spannendsten Aktien- und Finanzstorys der Woche.
Mein Name ist Felix Baarz, und ich bin seit über 15 Jahren als Wirtschaftsjournalist tätig.
Mit meiner Erfahrung als Reporter für internationale Finanzmärkte, unter anderem von der Wall Street in New York, möchte ich Ihnen fundierte Einblicke und Orientierung in einer immer komplexeren Finanzwelt bieten.
Mein Ziel ist es, Ihnen komplexe Themen einfach und klar zu erklären, damit Sie informierte Entscheidungen treffen können.
In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit zwei Themen, die derzeit die FinTech-Welt bewegen:
Die neue Allianz zwischen PayPal und Perplexity im Bereich KI-basiertes Shopping sowie die jüngsten Geschäftszahlen und Herausforderungen von Coinbase.
KI trifft Zahlungsdienst: PayPal und Perplexity starten „Agentic Commerce“
Der US-Zahlungsriese PayPal geht eine strategische Partnerschaft mit der KI-Suchmaschine Perplexity AI ein.
Ziel ist es, ein neuartiges Einkaufserlebnis zu schaffen, bei dem Nutzer direkt über die KI-gestützte Plattform Einkäufe tätigen, Reisen buchen oder Tickets erwerben können – ohne die Perplexity-Oberfläche zu verlassen.
Der Start ist für Sommer 2025 in den USA geplant. Im Zentrum steht dabei das Konzept des „Agentic Commerce“: KI-Assistenten übernehmen künftig nicht nur die Produktsuche, sondern auch den gesamten Bestell- und Bezahlprozess.
Perplexity Pro-Nutzer können dann Produkte per Spracheingabe suchen lassen und sofort mit PayPal oder Venmo bezahlen. PayPal übernimmt im Hintergrund die Zahlungsabwicklung, das Versandmanagement, das Tracking und die Rechnungsstellung.
Durch den Einsatz von sicheren, tokenbasierten Wallets und passwortlosen Checkout-Verfahren wird der Kaufprozess drastisch vereinfacht. Das könnte nicht nur die Konversionsraten im E-Commerce erhöhen, sondern auch zu einem neuen Standard im digitalen Handel führen.
Markteinordnung: Perplexity steht aktuell vor dem Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde über 500 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von 14 Milliarden US-Dollar – ein Zeichen, dass der Wettbewerb im KI-Markt in eine neue Phase tritt. Studien zeigen zudem einen klaren Trend: Der KI-Einsatz im Kundenservice ist allein im letzten Jahr um 42 % gestiegen. Der durch KI beeinflusste Online-Umsatz stieg weltweit auf 229 Milliarden US-Dollar.
Was diese Entwicklung für PayPal und den FinTech-Sektor bedeutet
Die Partnerschaft mit Perplexity bietet PayPal Zugang zu einer neuen, KI-basierten Vertriebsplattform – ein potenziell enormer Wachstumstreiber für die über 430 Millionen aktiven Nutzer in knapp 200 Märkten.
Gleichzeitig wirft die Entwicklung größere Fragen für die gesamte FinTech-Branche auf. Wer sich frühzeitig mit führenden KI-Plattformen vernetzt, könnte sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern. Allerdings bleibt das Thema Vertrauen kritisch: Nur 25 % der Babyboomer vertrauen laut Studien auf KI-Informationen – bei Millennials sind es immerhin 62 %.
Die Dynamik deutet darauf hin, dass wir am Beginn eines fundamentalen Wandels im E-Commerce stehen. Künftig könnten KI-Systeme die zentrale Schnittstelle zwischen Kunden und Anbietern werden – mit erheblichen Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Nutzerverhalten.
Coinbase Q1/2025: Solide Entwicklung, aber neue Risiken im Blick behalten
Coinbase meldete für das erste Quartal 2025 einen Umsatz von 2,03 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 24 % im Jahresvergleich, aber ein Rückgang von 11 % gegenüber dem Vorquartal. Die Analystenschätzungen wurden damit knapp verfehlt. Das operative Ergebnis blieb robust, aber der Nettogewinn fiel aufgrund von Bewertungsverlusten auf Kryptoanlagen deutlich auf 65,6 Millionen US-Dollar.
Coinbase Aktie Chart
Besonders hervorzuheben ist die zunehmende Diversifizierung der Erlösquellen: Die Einnahmen aus Abonnements und Dienstleistungen stiegen um 86 % im Jahresvergleich auf 698 Millionen US-Dollar. Der Bereich Stablecoins legte ebenfalls stark zu – ein Zeichen für die erfolgreiche Strategie, sich weniger abhängig vom volatilen Handelsgeschäft zu machen.
Die Übernahme von Deribit – der weltweit führenden Plattform für Krypto-Derivate – für 2,9 Milliarden US-Dollar ist ein strategischer Coup. Coinbase positioniert sich damit als globaler Marktführer in einem Segment, das gegenüber Kursschwankungen robuster ist als das klassische Spot-Trading.
Sicherheitslücke und SEC-Untersuchung belasten kurzfristig
Trotz aller Fortschritte sieht sich Coinbase derzeit mit zwei erheblichen Herausforderungen konfrontiert:
Cyberangriff: Am 15. Mai wurde ein Datendiebstahl bekannt. Gestohlen wurden unter anderem Ausweisdokumente und Kontodaten von Kunden. Coinbase lehnte eine Lösegeldforderung von 20 Millionen US-Dollar ab und rechnet nun mit Entschädigungs- und Sicherungskosten von bis zu 400 Millionen US-Dollar.
SEC-Untersuchung: Die US-Börsenaufsicht prüft derzeit, ob Coinbase frühere Nutzerdaten möglicherweise falsch dargestellt hat. Sollte es zu Sanktionen kommen, drohen steigende Compliance-Kosten oder sogar betriebliche Einschränkungen.
Beide Vorfälle erhöhen die kurzfristige Unsicherheit. Dennoch: Coinbase verfügt über eine starke Bilanz mit rund 10 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln, was strategische Flexibilität und Krisenresistenz bietet.
Ausblick: Die geplante Aufnahme in den S&P 500 am 19. Mai 2025 markiert einen Meilenstein für die Kryptoindustrie und könnte Coinbase zusätzliche Stabilität durch institutionelle Investoren verschaffen. Langfristig bleibt das Unternehmen gut aufgestellt, um von der weiteren Integration von Blockchain in die klassische Finanzwelt zu profitieren – insbesondere im B2B-Segment.
Fazit:
Sowohl die Partnerschaft von PayPal mit Perplexity als auch die Entwicklung bei Coinbase zeigen, dass wir uns mitten in einem tiefgreifenden Wandel des Finanzsektors befinden.
Künstliche Intelligenz, digitale Zahlungslösungen und Kryptowährungen wachsen zunehmend zusammen – mit enormen Potenzialen, aber auch neuen Risiken. Wer diese Entwicklungen frühzeitig versteht, kann davon profitieren.
Ich freue mich, wenn Sie auch in der nächsten Ausgabe wieder dabei sind.
Bis kommenden Samstag,
Ihr Felix Baarz
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