PayPal war lange ein Liebling der Tech-Investoren – und fiel danach tief. Doch unter der Oberfläche hat sich einiges getan: Der Zahlungsanbieter wächst wieder, verdient mehr Geld und überrascht mit innovativen Produktideen rund um Venmo, Kreditkarten und Krypto. Gleichzeitig wird massiv eigenes Kapital zurück an die Aktionäre verteilt. Das alles bei einer Bewertung, die deutlich unter der der Konkurrenz liegt.
Starke Zahlen trotz weniger Transaktionen
Im ersten Quartal 2025 legte der Umsatz auf 7,79 Mrd. USD leicht zu. Die Zahl aktiver Accounts stieg auf 436 Millionen – ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Doch die Anzahl der Transaktionen pro Nutzer sank minimal. Grund dafür ist ein Strategiewechsel: PayPal streicht gezielt unprofitable Händlertransaktionen. Rechnet man diese heraus, ergibt sich sogar ein Anstieg bei den Transaktionen je Kunde.
Besonders positiv entwickelte sich Venmo. Das Transaktionsvolumen wuchs hier um fast 10% auf knapp 76 Mrd. USD. Auch das klassische Markenkonto („branded checkout“) legte zu – besonders bei großen Onlineplattformen.
Gewinne explodieren, operative Kosten sinken
Das neue Effizienzprogramm zeigt Wirkung: Der Nettogewinn kletterte im Jahresvergleich um satte 45% auf 1,29 Mrd. USD. Haupttreiber waren sinkende Transaktionskosten, weniger Personal und geringere Softwareausgaben. Selbst bereinigt um Sondereffekte bleibt ein Gewinnplus. Das EBITDA legte ebenfalls zu – von 1,61 auf 1,81 Mrd. USD.
Einzig der operative Cashflow war rückläufig. Doch nach Bereinigung um Working Capital zeigt sich auch hier ein Anstieg. Die Gewinnentwicklung ist somit kein Zufall, sondern Ergebnis gezielter Restrukturierungen.
Venmo als Zugpferd – neue Karten starten durch
Im Juni kündigte PayPal gleich zwei neue Produkte an: eine Debitkarte für Venmo-Nutzer und eine überarbeitete PayPal-Kreditkarte. Beide Produkte setzen auf Cashback und flexible Bezahloptionen. Die Kreditkarte bietet z. B. eine 0%-Finanzierung für Käufe über 149 USD – ein Feature, das offenbar viele Kunden aktiv nutzen.
Venmo entwickelt sich zunehmend zur zweiten Marke im PayPal-Konzern. Die Nutzerzahlen steigen, der Umsatz legt um 20% zu. Neue Funktionen wie Tap-to-Pay und Integration im Checkout dürften den Trend fortsetzen.
Aktienrückkäufe laufen auf Hochtouren
PayPal kauft derzeit aggressiv eigene Aktien zurück. Allein im ersten Quartal wurden 1,5 Mrd. USD investiert – rund 19 Mio. Aktien verschwanden vom Markt. Insgesamt stehen noch Rückkäufe im Volumen von 18,4 Mrd. USD an. Das stärkt nicht nur den Kurs, sondern erhöht auch den Gewinn je Aktie nachhaltig.
PayPal Holdings Aktie Chart
Klares Bewertungsargument
Im Vergleich zur Konkurrenz ist die PayPal-Aktie ein Schnäppchen:
- KGV liegt bei 14,4
- EV/EBITDA bei 11,15
- Kurs/Cashflow-Verhältnis bei 9,4
Zum Vergleich: Unternehmen wie ADP, Fiserv oder Paychex liegen teils doppelt so hoch. Nur Global Payments ist günstiger – bietet dafür aber auch weniger Innovation und Markenstärke.
Auch Krypto wird strategisch genutzt
PayPal investiert weiter in Blockchain-Anwendungen. Die Kooperation mit Coinbase ermöglicht nun auch den Handel mit dem eigenen Stablecoin PYUSD – ohne Gebühren. Perspektivisch will man in den DeFi-Bereich vordringen und neue Anwendungen testen. Ob das wirtschaftlich relevant wird, bleibt offen – der Schritt zeigt aber Innovationsbereitschaft.
Value mit Wachstumskomponente
PayPal überzeugt aktuell mit einer attraktiven Mischung: soliden Zahlen, Innovationskraft und niedriger Bewertung. Wer nicht nur auf Hype, sondern auf Substanz setzt, dürfte bei dieser Aktie auf lange Sicht belohnt werden.
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