PayPal-Aktie: Gehen sie wirklich diesen Schritt?

*Gastbeitrag* Die PayPal-Aktie verharrt im Kurskeller. Daran änderten auch Spekulationen über den geplanten Verkauf einer Konzerntochter nichts.

Auf einen Blick:
  • Die PayPal-Aktie verharrt nach den Quartalszahlen weiter auf extrem niedrigem Kursniveau
  • Die Spekulation über einen möglichen Verkauf von Konzerntochter Xoom setzte keinen Impuls
  • Ob sich das US-Unternehmen wirklich von dem Überweisungsdienst trennen will, ist unklar
  • PayPal könnte sich bei der für Mittwoch geplanten Hauptversammlung äußern

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von PayPal bleibt unter Druck. Wenige Tage vor der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung notierten die Papiere des Online-Bezahlungsdienstes am Freitag in New York vorbörslich zunächst im Plus bei bis zu 61,94 US-Dollar, letztlich jedoch ging es weit niedriger bei 60,84 US-Dollar ins Wochenende. Damit notiert die PayPal-Aktie nur unwesentlich über ihrem Mehrjahrestief vom Donnerstag bei 60,40 Dollar. Eine von mehreren Medien gestreute Spekulation zeigt bislang keinerlei Wirkung. Zumindest keine positive.

PayPal will sich angeblich von Xoom trennen

Denn nach Informationen von The Information sucht PayPal nach einem Käufer für Xoom, einen Dienst, der es Nutzern ermöglicht, Geld ins Ausland zu transferieren. Das US-Unternehmen hat demnach in den vergangenen Monaten mit Goldman Sachs am geplanten Verkaufsprozess zusammengearbeitet, wie aus dem Bericht hervorgeht, der sich auf einen Insider bezieht. Gehen sie diesen Schritt wirklich? PayPal wird laut Seeking Alpha am Montag auf der JPMorgan Global Tech, Media and Telecom-Konferenz einen Vortrag beisteuern. Ob man sich dabei zum Gerücht äußern wird, ist unklar.

Die Xoom Corporation wurde 2001 gegründet und hat seinen Hauptsitz in San Francisco. Der Anbieter, der es Verbrauchern ermöglicht, Geld aus den USA und Kanada in 131 Länder zu überweisen, Rechnungen zu bezahlen und Mobiltelefone aufzuladen, war 2015 von PayPal für rund 890 Millionen US-Dollar übernommen worden. „Die Verkaufsbemühungen könnten ein Signal dafür sein, dass der aktivistische Investor Elliott Management, der im vergangenen Jahr eine Beteiligung aufgebaut hat, Einfluss auf die strategische Ausrichtung von PayPal hat“, vermutet man bei The Information.

Verbesserte Quartalszahlen, ab CEO Schulman tritt ab

„Angesichts der enttäuschenden Kursperformance wäre es nicht verwunderlich, wenn Elliott den Druck auf PayPal erhöht“, kommentiert das Anlegermagazin Der Aktionär die noch nicht bestätigte Meldung. Der primäre Fokus aber liege zunächst „auf der Neubesetzung der freiwerdenden Stellen im Top-Management“. Das kann man so sagen: Seit 2015 führte Dan Schulman den Bezahldienst, im Februar aber hatte der CEO seinen Abschied zum Jahresende angekündigt. Gleichzeitig hatte PayPal deutlich gestiegene Erlöse und Gewinne aus dem 4. Quartal 2022 vermeldet.

Noch ist Schulmans Nachfolger nicht gefunden, was zur Verunsicherung an den Märkten beigetragen haben könnte. Die Zahlen allerdings gingen auch im 1. Quartal 2024 weiter nach oben, wie das Unternehmen vor zwei Wochen bekanntgab.

  • Der konzernweite Umsatz stieg im Jahresvergleich um neun Prozent auf rund 7 Milliarden US-Dollar
  • Das Nettoergebnis legte gegenüber dem Vorjahr sogar um 56 Prozent auf 795 Millionen Dollar zu
  • Zudem erhöhte das PayPal-Management die Prognose fürs Gesamtjahr 2024

Die Anleger allerdings reagierten verschnupft und schickten die PayPal-Aktie am Tag der Präsentation von zuvor 76 auf 65,85 US-Dollar nach unten – ein Minus von annähernd 15 Prozent. Dieses hat sich mittlerweile auf rund 20 Prozent ausgewachsen.

PayPal verliert erstmals aktive Nutzer

Hatten die Aktionäre mit einem noch besseren Ergebnis gerechnet? Möglicherweise waren sie darüber erschrocken, dass PayPal erstmals in seiner Unternehmensgeschichte aktive Kunden verloren hatte: Waren es im 4. Quartal 2022 noch weltweit 435 Millionen Nutzer, die den Dienst in Anspruch nahmen, sank diese Zahl auf nunmehr rund 433 Millionen. Die Zeiten des fulminanten Wachstums scheinen vorbei.

In Deutschland allerdings erfreut sich der Bezahldienst zunehmender Beliebtheit. Erstmals bevorzugen die Deutschen bei der Abwicklung ihrer Käufe im Internet PayPal als Zahlungsform, wie das Forschungs- und Beratungsinstituts des Handels EHI laut Medienberichten ermittelte. Gemessen am Umsatz erfolgten 2022 demnach insgesamt 29,6 Prozent aller Onlinekäufe über den US-Zahlungsdienstleister, vor dem Kauf auf Rechnung als nur noch zweitbeliebteste Bezahlform.

PayPal-Aktie langfristig mit 80 Prozent Minus

Und doch ist der einstige Gewinner der Corona-Pandemie, die die Umsätze im Online-Handel nach oben trieb und dem Geschäftsmodell von PayPal in die Karten spielte, nur noch ein Schatten seiner selbst – zumindest an der Börse. Seit August 2022, als PayPal letztmals bei mehr als 100 US-Dollar notierte, beträgt der Abschlag bei den Papieren rund 40 Prozent. Seit dem Allzeithoch im Juli 2021, ausgebildet bei einem Kurs von rund 310 Dollar, hat PayPal mehr als 80 Prozent an Börsenwert eingebüßt.

PayPal Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

An den Analysten lag es eher nicht. Diese hatten ihre Kursziele zwar immer wieder nach unten angepasst, was allerdings wohl eher dem dramatischen Kursverlauf als ihrer Überzeugung geschuldet war. Aktuell liegt das durchschnittliche Kursziel für die PayPal-Aktie laut marketscreener.com noch immer bei knapp 96 US-Dollar.

Mittleres Kursziel mit 60 Prozent Potenzial

Das ist nicht zu verachten: Die 46 Experten, die das US-Unternehmen derzeit beobachten, erwarten im Schnitt bei der Aktie somit einen mittelfristigen Kursanstieg von annähernd 60 Prozent.

  • 22 Analysten geben daher eine Kaufempfehlung für die PayPal-Aktie
  • 14 Experten raten Anlegern, die Papiere zu halten
  • eine Verkaufsempfehlung gibt im Moment kein einziger

Ob PayPal hingegen wirklich Tochter Xoom verkaufen wird, das werden Anleger möglicherweise auf der heutigen JP Morgan-Konferenz erfahren. Oder aber bei der Hauptversammlung, die laut übereinstimmender Medienberichte an diesem Mittwoch stattfinden soll.

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