PayPal-Aktie: 16 sind eindeutig!

In jüngster Zeit musste PayPal an den Finanzmärkten empfindliche Kursverluste verzeichnen. Nachdem Analysten ihre Bedenken geäußert hatten, scheint sich das Blatt jedoch bereits zu wenden. Am Montag verzeichnete die Aktie einen Anstieg von 2 %, und die beträchtlichen Verluste vom Freitag in Höhe von 11,3 % wurden mit einem fast 5 %igen Plus nahezu ausgeglichen. Damit präsentiert sich die Lage an den Börsen fast ebenso positiv wie vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen. PayPal hat für das Jahr 2024 lediglich ein moderates Gewinnwachstum prognostiziert, das auf dem Niveau des Vorjahres liegen soll.

PayPal: Trotz allem eine Chance?

Börsen und Analysten neigen dazu, sich von Prognosen beeinflussen zu lassen. Doch bei genauerer Betrachtung erscheint die Ankündigung PayPals nicht allzu besorgniserregend. Sollte PayPal tatsächlich Gewinne auf dem Niveau des Vorjahres erzielen, wäre das Unternehmen mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 historisch gesehen als recht preiswert einzustufen. Aus ökonomischer Perspektive betrachtet, ist die Aktie damit attraktiv bewertet.

PayPal Aktie Chart

Ein günstiges KGV führt nicht automatisch zu Kurssteigerungen, aber es erklärt die Logik hinter den Analystenprognosen, die von Kursanstiegen ausgehen. Laut Mittelwert der Schätzungen, die Marketscreener veröffentlicht hat, könnten sich diese auf über 20 % belaufen und schlussendlich zu einem Kurs von circa 67 Euro führen.

Mit anderen Worten, basierend auf den Experteneinschätzungen ist PayPal momentan unterbewertet. Allerdings besteht immer eine gewisse Skepsis – und diese ist erfahrungsgemäß begründet –, ob sich die Börse tatsächlich an die Prognosen hält. Der Handelsmarkt trifft seine Entscheidungen unabhängig. Je intensiver sich Investoren und Analysten auf begrenzte Gewinnwarnungen konzentrieren, ohne die ökonomischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, desto höher ist die Chance, dass der Aktienkurs lediglich spekulativen Schwankungen unterliegt. In den kommenden Wochen wird sich herauskristallisieren, welche Gruppe – die Spekulanten, die sich auf bloße Meldungen stützen, oder die Aktionäre und Analysten, die sich auf Berechnungen verlassen – den Ton angeben wird. Von deren Dominanz wird der weitere Trend abhängen.