Paukenschlag: Novartis will MorphoSys übernehmen!

Quelle: Shutterstock: 1354757030

Novartis hat ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien der MorphoSys AG eingeleitet, das von der Novartis BidCo AG, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Novartis, ausgeführt wird. Der Angebotspreis von 68,00 EUR pro Aktie stellt eine Prämie von 142% auf den volumengewichteten Durchschnittspreis der letzten drei Monate bis zum 25. Januar 2024 dar. Dieses Angebot spiegelt einen Gesamtwert des Eigenkapitals von etwa 2,7 Milliarden EUR wider.

MorphoSys stimmt zu

Die Annahme des Angebots wird von MorphoSys’ Management und Aufsichtsrat empfohlen, die ihre Entscheidung in einer gemeinsamen Stellungnahme veröffentlicht haben. Sie betrachten die Übernahme als vorteilhaft, sowohl für die Aktionäre als auch für die Weiterentwicklung der onkologischen Pipeline des Unternehmens. Die Aktionäre werden dazu aufgerufen, ihre Aktien innerhalb der Annahmefrist, die vom 11. April bis zum 13. Mai 2024 läuft, anzubieten.

Morphosys Aktie Chart

Die Transaktion unterliegt bestimmten Bedingungen, einschließlich einer Mindestannahmeschwelle von 65% des Aktienkapitals von MorphoSys. Sämtliche notwendigen kartellrechtlichen Genehmigungen wurden bereits erteilt, was den Weg für eine schnelle Abwicklung nach Ende der Annahmefrist ebnet. Zudem ist geplant, dass nach erfolgreichem Abschluss der Übernahme die Börsennotierungen von MorphoSys sowohl in Deutschland als auch in den USA eingestellt werden. Die aktuell größten Aktionäre von MorphoSys nach Beteiligung sind:

• Kynam Capital Management (11,12%)
• Goldman Sachs (10,99%)
• Adage Capital Management (5,02%)
• DWS Investment (4,26%)

Das gesamte Übernahmeangebot und weiterführende Informationen sind auf der Novartis-Webseite zugänglich, während MorphoSys zusätzliche Details und Unterstützung für seine Aktionäre auf seiner eigenen Webseite bereitstellt. Eine Hotline ist ebenfalls eingerichtet, um Fragen der Aktionäre zu adressieren.

Über MorphoSys

Basiszahlen

Geschäftsmodell

MorphoSys ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung von innovativen Therapien für Patienten mit schweren Erkrankungen spezialisiert hat, insbesondere auf dem Gebiet der Onkologie. Das Geschäftsmodell von MorphoSys basiert auf mehreren Schlüsselelementen:

• Forschung und Entwicklung: MorphoSys investiert stark in die Forschung und Entwicklung neuer biopharmazeutischer Produkte. Das Unternehmen verwendet dabei seine proprietären Technologieplattformen, wie die HuCAL (Human Combinatorial Antibody Library) und Ylanthia Plattformen, um hochspezifische Antikörper zu identifizieren und zu optimieren.
• Partnerschaften und Lizenzen: Ein wesentlicher Teil des Geschäftsmodells von MorphoSys basiert auf Partnerschaften mit anderen Pharma- und Biotechnologieunternehmen. Diese Partnerschaften umfassen Forschungs- und Entwicklungskollaborationen, Lizenzvereinbarungen und manchmal auch kommerzielle Vereinbarungen. Durch solche Kooperationen kann MorphoSys Risiken und Kosten teilen und zusätzliche Einnahmequellen generieren.
• Kommerzialisierung: MorphoSys arbeitet auch an der Kommerzialisierung seiner entwickelten Produkte. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren begonnen, eigene Vertriebsstrukturen aufzubauen, um unabhängiger von Partnern zu werden und größere Anteile an den Einnahmen aus seinen Produkten zu sichern.
• Pipeline-Entwicklung: Das Unternehmen konzentriert sich auf die Schaffung einer robusten Pipeline von Medikamentenkandidaten, insbesondere in der Onkologie, aber auch in anderen therapeutischen Bereichen wie der Immunologie.

Über Novartis

Basiszahlen

Geschäftsmodell

Novartis ist ein global führendes Pharmaunternehmen, das sich durch ein vielfältiges Geschäftsmodell auszeichnet, das auf mehreren Kernbereichen basiert:

1. Pharmazeutische Produkte: Der Hauptgeschäftsbereich von Novartis umfasst die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung einer breiten Palette von patentgeschützten Medikamenten. Diese Medikamente richten sich gegen eine Vielzahl von Krankheiten in mehreren therapeutischen Bereichen, darunter Onkologie, Neurologie, Immunologie und Kardiologie. Novartis konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Medikamente mit hohem therapeutischem Nutzen und auf die Erneuerung des Produktportfolios durch innovative Forschung und Entwicklung.
2. Generika: Über seine Tochtergesellschaft Sandoz war Novartis einer der weltweit führenden Anbieter von generischen Arzneimitteln und Biosimilars. Inzwischen hat der Konzern die Tochter als Spin-Off an die Börse gebracht und hält nur noch eine Beteiligung in Höhe von 4,3%, die aber immer noch rund 14 Mrd. USD wert ist. Sandoz bietet eine breite Palette von erschwinglichen Medikamenten an, darunter sowohl einfache Generika als auch komplexe Biosimilars, die eine kostengünstigere Alternative zu teuren biologischen Originalmedikamenten darstellen.
3. Augenheilkunde: Durch Alcon, das bis zu seiner Abspaltung im Jahr 2019 Teil von Novartis war, hatte das Unternehmen eine starke Präsenz im Bereich der Augenheilkunde. Auch nach der Abspaltung bleibt Novartis in der Entwicklung von Behandlungen für Augenerkrankungen aktiv.
4. Forschung und Entwicklung: Novartis investiert erheblich in Forschung und Entwicklung, um neue und verbesserte Medikamente zu entdecken. Das Unternehmen betreibt umfangreiche Forschungsprogramme sowohl intern als auch durch Partnerschaften mit externen Institutionen, Biotechnologieunternehmen und akademischen Einrichtungen.
5. Digitale Gesundheit und Technologie: In den letzten Jahren hat Novartis auch in digitale Gesundheitstechnologien und datengetriebene Innovationen investiert. Dies umfasst den Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen zur Verbesserung der Arzneimittelforschung und -entwicklung sowie zur Optimierung der Patientenversorgung.
6. Globale Präsenz: Novartis betreibt ein weltweites Netzwerk von Produktions- und Vertriebsstätten mit über 250 Standorten. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, seine Produkte global zu vermarkten und eine breite demografische und geografische Reichweite zu erreichen.