Palantir ist kein klassisches Softwarehaus. Der US-Datenanalyse-Spezialist hat sich vom visionären Rüstungspartner zum operativen Betriebssystem für Unternehmen gewandelt. Während Kritiker auf hohe Bewertungen und Verwässerung starren, entgeht ihnen womöglich die eigentliche Story: Ein Asset-Light-Geschäftsmodell mit Plattform-Margen, rasantem Wachstum und einem strategischen Burggraben.
Kommerzieller Schub in den USA
Der kommerzielle US-Umsatz ist inzwischen über eine Milliarde Dollar groß. Im ersten Quartal legte er 71% gegenüber Vorjahr zu, sequenziell waren es 19%. Entscheidender als die Quote: 139 Deals über jeweils mindestens 1 Mio. USD, 31 davon sogar im zweistelligen Millionenbereich. Palantir gelingt es, Pilotprojekte binnen Wochen in mehrjährige Verträge zu verwandeln. Gerade in einem Markt, in dem sich Softwareentscheidungen oft verzögern, ist das bemerkenswert.
Verwässerung mit Rendite
Ja, die Zahl der ausstehenden Aktien steigt. Doch im Gegenzug liefert Palantir 42% Free-Cashflow-Marge, ein Rule-of-40-Ergebnis von 83% und eine operative Skalierung, wie sie nur wenige Plattformanbieter zeigen. Um es kurz näher zu erläutern: Das Rule-of-40-Ergebnis ist eine Kennzahl aus der Software- und Tech-Branche, die zeigt, wie gut ein wachstumsstarkes Unternehmen Profitabilität und Umsatzwachstum miteinander in Einklang bringt.
Werte über 40% gelten als Zeichen für ein gesundes, effizient wachsendes Tech-Unternehmen.
Je höher der Wert, desto eher wird eine hohe Bewertung vom Markt akzeptiert – weil das Unternehmen entweder stark wächst oder hohe Margen erwirtschaftet, idealerweise beides.
Das Unternehmen wächst folglich nicht nur, es tut es profitabel. Anders als viele Tech-Firmen kauft Palantir keine Kunden durch hohe Kosten, sondern skaliert über Produktivität und Plattformbindung.
Keine Server, keine Schulden
Palantirs Infrastruktur ist nicht Hardware, sondern Ontologie: Das Unternehmen orchestriert KI-Agenten, statt Serverparks aufzubauen. Damit entfallen CapEx-Kosten wie bei Hyperscalern. 5,4 Mrd. USD in Cash, keine Schulden, kaum Investitionsbedarf – das ergibt maximale Skalierbarkeit bei minimalem Risiko.
Plattform statt Tool
Palantir wird nicht wie ein SaaS-Anbieter bewertet, sondern wie ein strategischer Layer. Sprich: wie eine Software oder Plattform, die nicht nur ein Werkzeug ist, sondern zentral in die Entscheidungsprozesse und Kernabläufe eines Unternehmens eingebettet ist. Ob in der Ölindustrie (BP), im Gesundheitswesen (Walgreens) oder im Versicherungsbereich (AIG) – die Lösungen ersetzen ganze Arbeitsprozesse. Die Kundenbindung ist strukturell, nicht funktional. Das erklärt, warum Investoren bereit sind, hohe Multiples zu zahlen.
Palantir Technologies Aktie Chart
Europa bremst
Ein Schwachpunkt bleibt: International, insbesondere in Europa, schrumpften die Umsätze. Zwar liegt das primär an regulatorischer Trägheit und Skepsis gegenüber KI, doch das ändert nichts an der kurzfristigen Abhängigkeit vom US-Markt. Palantir muss zeigen, dass auch der internationale Backlog tatsächlich konvertiert.
Konzentration und Skalierung
Die Kundenbasis wuchs um 39%, doch 55% der Erlöse stammen noch immer von Regierungskunden. Zwar steigt die Qualität der Umsätze – die Net Retention Rate lag bei 124% – aber die Konzentration birgt Risiken. Positiv: Der Auftragsbestand wuchs um 45%, die verbleibenden Leistungsverpflichtungen sogar um 46%.
Bewertung mit Erwartungsdruck
Mit einem Forward-Multiple von 62x EV/Sales ist Palantir ambitioniert bewertet. Doch das Rule-of-40-Ergebnis, die Free-Cashflow-Marge und die Plattformstruktur sprechen für eine Prämienbewertung. Die Aktie ist kein Tool-Investment, sondern eine Wette auf einen KI-Betriebsstandard für ganze Branchen.
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