Die Omv-Aktie ist nach ihrem Kurssturz im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen gegen Russland wieder leicht im Aufwind. Seit ihrem Jahrestief Anfang März hat die Aktie des österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzerns wieder rund zehn Prozent an Wert hinzugewonnen. Sind die Kriegs- bzw. Sanktionsfolgen bereits verdaut?
Ist das Russland-Aus wirklich so schlimm?
Zumindest teilweise. Der Rückzug aus Russland hat die Omv mit hohen Abschreibungen belastet. Insgesamt zwei Milliarden Euro mussten die Österreicher in diesem Zusammenhang wertberichtigen. Die Beteiligung an der Nord Stream 2 Pipeline führte zu einer Abschreibung von einer Milliarde Euro. Eine weitere Milliarde kommt aus der Wertberichtigung einer Beteiligung am russischen Gasfeld Juschno Russkoje.
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Doch die Omv hat rasch auf das Aus ihres Russlandgeschäfts mit einer zukunftsweisenden Änderung des Geschäftsmodells reagiert. In den kommenden Jahren will sich das Unternehmen von einem Öl- und Gaskonzern zu einem integrierten Konzern für nachhaltige Kraftstoffe, Chemikalien und Materialien wandeln. Zu diesem Zweck soll in den kommenden Wochen auch der Vorstand und der Aufsichtsrat der Omv neu besetzt werden. Erste Personalien wurden bereits bekannt.
Ein Ersatz für russische Lieferanten?
Der Wegfall des Russlandgeschäfts muss für die Omv nicht nur mit Nachteilen verbunden sein. Als europäischer Öl- und Gaskonzern dürften es die Österreicher in den kommenden Jahren leichter haben, neue Kunden auf dem alten Kontinent zu finden. Angesichts der Tatsache, dass Gazprom, Lukoil & Co. keine gerne gesehenen Geschäftspartner in Europa mehr sind, könnte die Omv an einigen Stellen einspringen. Die Omv-Aktie wird in den kommenden Jahren möglicherweise einer der interessantesten Energiewerte Europas.
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