Bei den Ölpreisen gibt es in der laufenden Woche wechselhafte Bewegungen zu sehen und mal wieder sind es die schon seit Monaten bekannten Themen, welche hier den größten Einfluss nehmen:
- Rezessionssorgen
- Risikobereitschaft der Anleger
- Ausblick auf steigende Zinsen
- Lockdowns in China
- Nachlassende Konsumlaune
Ende vergangener und Anfang dieser Woche schienen all diese Faktoren noch etwas in den Hintergrund zu geraten. Mit der Aussage der Fed, den Leitzins beim nächsten Zinsschritt wahrscheinlich nicht höher als 0,75 Prozent erhöhen zu wollen, kehrte wieder ein bisschen Mut an den Märkten zurück.
Das nährte auch Hoffnungen, dass die Konjunktur vielleicht nicht ganz so stark einbrechen und damit auch die Ölpreise auf hohem Niveau bleiben könnten. Letztere pendelten sich letztlich oberhalb von 100 US-Dollar ein, nachdem nur wenige Tage zuvor unterhalb dieser Linie die tiefsten Kurse seit Februar erreicht wurden.
Das konnte den Ölpreis nicht lange tragen
Mit der guten Stimmung hatte es sich im späten Handel am Montag aber schon wieder erledigt und vor allem die US-Märkte gaben wieder sichtlich nach. Die altbekannten Sorgen sind zurück und auch wenn die Bullen sich dagegen nach Kräften wehren, so ließen weitere Bewegungen in Richtung Norden am Dienstag erst einmal auf sich warten. Beim Ölpreis mussten sogar wieder leichte Verluste hingenommen werden. Im Falle von WTI ging es bis zum Nachmittag um 0,8 Prozent auf 101,30 Dollar je Barrel abwärts. Brent konnte sich etwas besser schlagen und fiel um 0,58 Prozent auf 105,08 Dollar im selben Zeitraum.
Von einem Einbruch kann hier noch keine Rede sein, doch die dezent gute Stimmung vom Wochenende scheint schon wieder zu einem Ende zu kommen. Alles andere wäre aber wohl auch eine Überraschung gewesen, da letztlich lediglich Hoffnungen und weniger fundamentale Überlegungen die Ölpreise in die Höhe befördern konnten.
Rohstoffe auf Schrumpfkurs
Die zunehmenden Sorgen an den Märkten vor einem globalen wirtschaftlichen Abschwung machen sich nicht nur beim Ölpreis bemerkbar. Rohstoffe insgesamt mussten in den letzten vier Wochen schwere Verluste hinnehmen. Gerade Abschläge beim Kupferpreis werden von vielen Beobachtern als Indiz dafür angesehen, dass die Stimmung sich insgesamt abkühlen könnte, was aber von den Wenigstens als gute Nachricht interpretiert wird.
Rohstoff | Preis | Performance 4 Wochen |
Öl (WTI) | 101,02 USD je Barrel | -6,3 % |
Öl (Brent) | 104,74 USD je Barrel | -6,9 % |
Gold | 1.718,09 USD je Feinunze | -7,0 % |
Weizen | 333,50 USD je Tonne | -13,7 % |
Heizöl | 93,52 USD je 100 Liter | -16,1 % |
Kupfer | 7.319,00 USD je Tonne | -18,6 % |
Nickel | 20.200,00 USD je Tonne | -19,9 % |
Es müsste schon deutlich mehr kommen als kleine Kurssprünge wie am Freitag oder Montag, um hier eine grundsätzliche Trendwende herbeizuführen. Eben das zeichnet sich momentan am Horizont allerdings nicht ab. Stattdessen werden die Warnungen lauter, dass es sich bei diesen Konsolidierungen nur um den Anfang handeln könnte und gerade Erdöl wird an den Märkten immer kritischer betrachtet.
Die Aussichten beim Ölpreis haben sich eingetrübt
Noch vor wenigen Wochen war die Stimmung beim Ölpreis eine völlig andere. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg rechneten viele Experten damit, dass die Preise noch regelrecht explodieren könnten. Manche besonders ambitionierte Prognosen redeten schon von Ölpreisen von bis zu 350 USD je Barrel, sollte Russland seine Ölexporte stark einschränken oder gar vollständig einstellen. Mittlerweile sind solche Töne kaum noch zu hören.
Neben dem sinnlosen russischen Angriffskrieg führte auch ein Nachlassen der Corona-Pandemie dazu, dass die Ölpreise wieder in Richtung Norden strebten. Es hat sich allerdings als Trugschluss erwiesen, dass Covid-19 bereits mehr oder weniger überstanden sei. Stattdessen sind die Infektionszahlen wieder auf dem Vormarsch und es machen sich immer neue Virusvarianten breit. Das führte in China bereits zu diversen Lockdowns und hierzulande wird über eine Rückkehr der Maskenpflicht im Herbst diskutiert. Das wirkt sich auch auf den Ölpreis aus.
Corona setzt dem Ölpreis zu
Die meisten dürften sich noch daran erinnern, was mit dem Ölpreis im Jahr 2020 im Zuge der Corona-Pandemie geschehen ist. Das schwarze Gold begab sich auf eine beispiellose Talfahrt und notierte für einen kurzen Moment sogar im negativen Bereich, was es nur ausgesprochen selten zu sehen gibt. Entsprechend machen sich einige Marktakteure Sorgen, dass neuerliche Wellen der Pandemie die Ölpreise wieder im hohen Tempo abwärts befördern könnten.
Zwar haben sich westliche Regierungen bisher gegen neuerliche Lockdowns oder ähnliche Maßnahmen ausgesprochen. Sollten die Infektionszahlen aber wieder exponentiell zunehmen und die Krankenhäuser volllaufen, so könnte diese Einstellung sich im Zweifel wieder schnell ändern. Die Sorgen an den Märkten sind daher nachvollziehbar, auch wenn die größten Probleme wohl frühestens im Herbst zu erwarten sind. Aufgrund der mal wieder kaum vorhandenen Vorbereitung könnten die Effekte umso stärker durchschlagen.
Es dürfte holprig werden beim Ölpreis
Grob zusammengefasst spricht derzeit viel dafür, dass es mit dem Ölpreis in naher Zukunft erst einmal weiter bergab geht. Genügend Luft nach unten ist in jedem Fall noch vorhanden, denn trotz der letzten Korrekturen bewegen die Preise für den Rohstoff sich noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Gleichwohl sei an dieser Stelle aber nicht ausgeschlossen, dass es noch die eine oder andere Überraschung zu sehen geben wird. Schließlich gab es davon gerade in diesem Jahr so einige.
Sollten Cardano Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg?
Wie wird sich Cardano jetzt weiter entwickeln? Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Anleger lieber verkaufen? Die Antworten auf diese Fragen und warum Sie jetzt handeln müssen, erfahren Sie in der aktuellen Cardano-Analyse.