Ocugen-Aktie: Das wird wohl nichts mehr?

Die Anleger warten ab bei Ocugen. Stärkere Kursanstiege in den vergangenen Wochen wurden wieder verkauft. Hier nahmen Investoren Gewinne mit. Doch deutliche Rücksetzer fehlen. Wie geht es nun weiter?

Nachdem der Wert Ende Dezember 2020 und Anfang 2021 einen ausgesprochen kräftigen Anstieg verbuchen konnte, scheint nun ein wenig die Luft raus zu sein. Der überraschende Vertrag zur Vermarktung eines Corona-Impfstoffs in den USA mit dem indischen Pharmaunternehmen Bharat Biotech brachte diesen Kursanstieg mit sich.

Noch keine Zulassung in den USA

Dabei ist der indische Impfstoff Covaxin von Bharat Biotech bei Experten durchaus umstritten. Denn Covaxin wurde in Indien in einer Notfallzulassung noch vor Ende der relevanten klinischen Studie 3 für den Markt freigegeben.

Brasilien hatte zudem Bedenken gegen Covaxin und setzte eine Bestellung von 20 Millionen Dosen noch im März 2021 aus. Denn aufgrund der Herstellungsweise des Vakzins befürchtete man sogar, dass der Impfstoff die Krankheit erst auslösen könnte.

Eine Zulassung in den USA ist zumindest noch nicht möglich. Die Frage bleibt außerdem, welchen Markt denn Covaxin für Ocugen bereithalten könnte. In den USA ist die Impfkampagne derart weit fortgeschritten, dass sich die Impfstoffe von BioNTech, Moderna oder Johnson&Johnson nun ungenutzt stapeln.

Firmen und Verwaltungen haben Mühe, ihren Impfstoff noch an den Mann oder die Frau zu bringen. Die Impfbereitschaft der US-Bürger, die bislang einer Impfung skeptisch gegenüberstanden, nimmt nur sehr langsam zu. Ein indischer Impfstoff dürfte da kaum helfen und keinen Absatz finden.

Ocugen zu hoch bewertet?

Es bleibt daher fraglich, ob selbst bei einer US-Zulassung von Covaxin das große Geschäft für Ocugen in Aussicht steht. Ohne ein solches bleibt Ocugen eher ein Startup, denn im bisherigen Kerngeschäft von Ocugen, der Gentherapie für Augenkrankheiten, sind noch keine Produkte in der klinischen Erprobung.