Es ist lange her, dass Schlagzeilen um ausverkaufte vegane Burgerpattys die Runde machen und auch vegane Milchalternativen sind in Zeiten hoher Inflation und von Konsumschwäche zu einem gefühlt sehr viel kleineren Thema geworden. Allein das macht Oatly schon seit einer Weile sichtlich zu schaffen. Noch dazu gesellt sich aber eine immer größere Konkurrenz.
Freuen können die Aktionäre sich darüber, dass der Oatly Haferdring qualitativ zu überzeugen weiß. Zumindest im Test von „Öko-Test“ reicht es für ein „Sehr gut“. Allerdings schaffen das auch andere, etwa der „dm Bio Hafer Drink Natur“. Jener wechselt für 0,95 Euro je Liter den Besitzer. Bei Oatly werden im örtlichen Supermarkt 2,49 Euro fällig.
Schwierige Zeiten für Oatly
Bekanntlich macht die Inflation der Bevölkerung noch immer schwer zu schaffen. Da hat Oatly es nicht einfach, für seinen Haferdrink einen derart fürstlichen Aufschlag zu verlangen. Nun handelt es sich natürlich nicht um das einzige Produkt im Portfolio. Doch auch an anderer Stelle hat die Konkurrenz längst günstige Alternativen parat, deren Qualität der von Oatly in kaum etwas nachsteht.
Die Aktionäre haben das längst erkannt und trauen Oatly offenbar nur noch wenig Wachstum zu. Darauf lässt ein kurzer Blick auf den Chart schließen. Trotz einer kleinen Erholung im Dezember notiert die Oatly-Aktie am Wochenende mit 1,09 Euro gut 50 Prozent tiefer als noch vor einem Jahr.
Oatly Aktie Chart
Lieber auf Abstand bleiben?
Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird die generelle Ausgangslage für den Sektor irgendwann auch wieder freundlicher ausfallen. Doch selbst dann steht Oatly vor einigen Herausforderungen durch die immer stärkere Konkurrenz. Nicht auszuschließen sind fallende Preise, um die Absätze auf hohem Niveau halten zu können. Dies würde aber die Marge senken. Verzichtet Oatly auf derartige Maßnahmen, könnten die Kunden sich nach Alternativen umsehen. Beide Szenarien sind für die Aktionäre mit hohen Risiken verbunden, weshalb der Verbleib auf der Seitenlinie zunächst sinnvoll erscheint.
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