Die US-Regierung will die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft im Tech-Bereich vor allem mit Blick auf die Künstliche Intelligenz massiv ausbremsen. Erst kürzlich hat Washington in diesem Kontext noch strengere Exportkontrollen für US-Chiptechnologie angekündigt.
Betroffen davon ist unter anderem der Mega-Konzern Nvidia. Jetzt musste das Chip-Unternehmen laut Reuters einräumen, dass die Ausfuhreinschränkungen nach China früher als gedacht wirksam wurden. Demnach sind die neuen Regelungen bereits am Montag in Kraft getreten. Zuvor hatten Nvidia und die US-Chipbranche damit gerechnet, dass die Auflagen erst Mitte November gültig würden.
Nvidia: US-Regierung schließt Sanktions-Schlupfloch
Hintergrund: Bereits seit Herbst 2022 dürfen US-Firmen keine Chips mehr nach China verkaufen, die eine Übertragungsrate von mehr als 400 Gigabyte pro Sekunde untereinander bieten. Davon betroffen sind die GPU-Chips von Nvidia „A100“ und „H100“. Der Konzern kam deshalb auf die pfiffige Idee, diese sogenannte Nvlink-Interconnect-Rate in seinen für China angepassten Nachfolgervarianten („A800“ und „H800“) so weit zu reduzieren, dass sie von den Exportbeschränkungen ausgenommen sind.
Die niedrigere Übertragungsrate zwischen den Chips resultiert in einer langsameren Kommunikation dieser Computerkomponenten, was zum Beispiel das Training der Künstlichen Intelligenz mit großen Datenmengen verlangsamt.
Doch die US-Regierung hat jenes Schlupfloch nun geschlossen. Laut den neuen Regelungen ist die Interconnect-Geschwindigkeit bei den Exportkontrollen von nun an irrelevant. Stattdessen soll die reine Leistung der einzelnen Chips berücksichtigt werden. Dadurch fallen auch die Varianten „A800“ und „H800“ unter den Export-Bann.
KI-Beschleuniger: Nachfrage nach GPUs ohnehin stark
Nvidia jedenfalls äußerte Kritik an der protektionistischen Strategie des Weißen Hauses. Die Regierung riskiere dadurch Schäden für die US-Industrie, heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns. Gleichwohl sieht Nvidia durch die Restriktionen keine größeren finanziellen Nachteile für sich selbst. Der Grund: Die Nachfrage nach leistungsstarken GPUs, die die Grundlage für die Entwicklung von KI-Systemen darstellen, sei auch aus westlichen Staaten so hoch, dass der Konzern kaum hinterherkomme.
Die Nvidia-Aktie hatte nach Ankündigung der verschärften Sanktionsmaßnahmen letzte Woche trotzdem abgewertet. Inzwischen konnte zumindest ein Teil dieser Verluste jedoch kompensiert werden.
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