Liebe Leserin, lieber Leser,
es war die Veröffentlichung, auf die die Börsenwelt lange warten musste: Chip- und Grafikkarten-Gigant Nvidia veröffentlichte am Donnerstag nach US-Börsenschluss endlich seine Quartalszahlen – und es war alles wie immer: Die Analysten waren überwiegend begeistert, sprachen davon, dass Nvidia die Erwartungen mehr als erfüllt habe und bestätigen ihre hohen Kursziele. Den Anlegern hingegen war das egal. Wie nach dem letzten Quartalsbericht und folgendem Analystenlob Ende Februar verkauften sie auch dieses Mal. An der Nasdaq rutschte die Aktie am Freitag um fast drei Prozent auf 135 US-Dollar.
Nvidia steigert Umsatz und Gewinn deutlich
Zu den Fakten: Für Nvidia war das erste Quartal des aktuellen Geschäftsjahres 2025 mit einem Gewinnsprung zu Ende gegangen. Das Ergebnis je Aktie stieg laut finanzen.net von 0,600 US-Dollar auf 0,96 US-Dollar – „damit verdiente der KI-Gigant mehr als am Markt erwartet worden war“, hieß es. Noch deutlicher war der Zuwachs beim Umsatz:
- Dieser lag mit 44,1 Milliarden US-Dollar fast 70 Prozent über dem des Vorjahresquartals mit 26,04 Milliarden US-Dollar
- Der Ausblick für das laufende Quartal fällt allerdings schwächer aus als erwartet, Nvidia rechnet mit Erlösen von 45 Milliarden Dollar
China für Nvidia „praktisch verschlossen“
Das hat Gründe: Die kürzlich verhängten Exportbeschränkungen der US-amerikanischen Regierung für den chinesischen Markt haben sich als Belastung herausgestellt. Nvidia rechne damit, dass sie allein im nächsten Geschäftsquartal 8 Milliarden Dollar Umsatz kosten werden, heißt es bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Vorstandschef Jensen Huang sagte in einer Telefonkonferenz, der Markt sei nun „praktisch verschlossen“, und er übte scharfe Kritik an den neuen Restriktionen.
Nvidia-CEO gab sich dem Bericht zufolge aber auch Mühe, dies mit lobenden Worten für den US-Präsidenten Donald Trump auszugleichen. Trump habe eine „kühne Vision“ dargelegt, um zukunftsorientierte verarbeitende Industrie in den USA anzusiedeln, Arbeitsplätze zu schaffen und die nationale Sicherheit zu stärken, wird Jensen Huang zitiert. Nvidia teile diese Vision. Er habe sich „geehrt“ gefühlt, Teil der Gruppe amerikanischer Top-Manager gewesen zu sein, die Trump kürzlich bei seinem Besuch im Nahen Osten begleitet haben, so Huang. Allerdings habe Nvidia jetzt in China „begrenzte Optionen“.
Analysten bestätigen ihre hohen Kursziele
Kein Beinbruch, befand man bei der US-Bank JP Morgan: Sie hat die Einstufung für Nvidia nach den Zahlen mit einem Kursziel von 170 US-Dollar auf „Overweight“ belassen. Der KI-Riese habe bei Ergebnissen und Ausblick trotz der China-Probleme „solide abgeliefert“, schrieb Harlan Sur laut Medienberichten in seinem Kommentar. Die Blackwell-Einführung laufe rund. In Summe rechnet der Analyst mit einem mittelfristigen Kursanstieg der Nvidia-Aktie um 25 Prozent.
Die UBS geht von einem noch höheren Kurs aus, sie hat Nvidia nach dem Quartalsbericht mit einem fairen Wert von sogar 175 US-Dollar auf „Buy“ belassen. Ergebnisse und Ausblick hätten seine Erwartungen und die der meisten Anleger erfüllt, so Analyst Timothy Arcuri. Die Marge sei sogar etwas besser gewesen als befürchtet, meint er. Die Fundamentaldaten des KI-Riesen blieben stark.
- BofA Securities geht noch weiter und hat den Zielpreis für Nivida von 160 auf 180 US-Dollar erhöht.
- Auch die DZ Bank hob den fairen Wert für Nvidia am Freitag von 156 auf immerhin 160 US-Dollar an
Nvidia kommt auf 3,3 Billionen Dollar Börsenwert
An den Märkten ist all das offenbar nicht angekommen – die Aktie gab nach. Im frühen europäischen Handel am Montag ging es weiter zurück.
Möglicherweise ist den Anlegern die Kursrallye vor den Zahlen doch suspekt geworden: Trotz aktueller Korrektur hat Nvidia seinen Börsenwert im Mai um knapp 30 Prozent gesteigert. Laut Google Finance kommt Nvidia aktuell auf eine Marktkapitalisierung von rund 3,3 Billionen US-Dollar.
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