Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Novo Nordisk hatte sich in der vergangenen Woche zunächst deutlich erholt. Nach einem Kursknick auf 54,82 Euro im Xetra-Handel am Montag hatten sich die Papiere des dänischen Pharmakonzerns bis zum Freitag auf 60,31 Euro erholt – ein Plus von rund zehn Prozent. Kurz nach dem Mittag aber knickte die Novo-Nordisk-Aktie erneut ein, verlor bis Handelsschluss letztlich 2,9 Prozent auf 57,01 Euro. Auslöser war die Nachricht, dass CEO Lars Fruergaard Jørgensen zurücktritt. Ihm war unter anderem die Kursentwicklung der Aktie zum Verhängnis geworden. Doch auch der drastische Schritt verfehlte seine beabsichtigte Wirkung. Zumindest vorerst.
Novo Nordisk Foundation machte Druck
Im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Vorstand von Novo Nordisk werde Jørgensen von seiner Position als CEO von Novo Nordisk zurücktreten, wie es in einer Unternehmensmitteilung hieß. Er werde seine Funktion „für einen gewissen Zeitraum weiterführen, um einen reibungslosen Übergang zur neuen Führung zu unterstützen“. Die Suche nach einem Nachfolger läuft demnach. „Im Zuge der Veränderung wird Lars Rebien Sørensen, Vorsitzender der Novo Nordisk Foundation, dem Vorstand von Novo Nordisk zunächst als Beobachter beitreten.“
- Mit Jørgensen als Verantwortlichen die Trendwende schaffen zu können, diese Hoffnung hat man bei den Dänen offenbar aufgegeben
- Es gehe um „die jüngsten Marktherausforderungen, mit denen Novo Nordisk konfrontiert ist, und der Entwicklung des Aktienkurses“, heißt es
Vor diesem Hintergrund habe der Vorstand der Foundation einen Dialog mit dem Board „über die Vorteile einer beschleunigten CEO-Nachfolge aufgenommen und als Mehrheitseigner den Wunsch geäußert, seine Vertretung im Vorstand von Novo Nordisk zu erhöhen“. In der Folge sei man gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass die Einleitung einer CEO-Nachfolge im besten Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre sei. „Die Strategie von Novo Nordisk bleibt unverändert, und der Vorstand ist überzeugt von den aktuellen Geschäftsplänen des Unternehmens“, ließ man wissen.
Novo erhielt verstärkt Konkurrenz durch Eli Lilly
In der Tat hat die Aktie von Novo Nordisk seit ihren Höchstständen im Sommer 2024 mehr als 60 Prozent an Wert eingebüßt. Dass das Unternehmen nun die Notbremse zieht, scheint verständlich. Einerseits. Novo Nordisk hat unter der Leitung von Lars Fruergaard Jørgensen aber zugleich eine bedeutende Wachstums- und Transformationsphase durchlaufen. Während seiner achtjährigen Amtszeit als CEO haben sich Umsatz, Gewinn und Aktienkurs von Novo Nordisk nahezu verdreifacht. Angetrieben vor allem durch seine Abnehm-Medikamente wie Wegovy fuhr der Konzern enorme Gewinne ein, war zeitweilig das wertvollste Unternehmen Europas.
Doch die Konkurrenz schläft nicht: US-Wettbewerber Eli Lilly stehe kurz vor dem Marktstart einer Abnehmpille, die günstiger sein soll und deutlich einfacher anzuwenden ist, heißt es beim Tagesspiegel. „Vor den Osterfeiertagen hatte das US-Unternehmen bekanntgegeben, es habe seine Pille zur Behandlung von Diabetes Typ 2 – Orforglipron – erfolgreich getestet.“ Der Wirkstoff könne auch als Unterstützung zum Abnehmen eingesetzt werden. Der Druck wächst.
KP Morgan bestätigt hohes Kursziel für Novo Nordisk
Und doch kommt die Reaktion auf die Demission Jørgensens überraschend, glaubt zumindest Richard Vosser von JPMorgan: Der angekündigte Rücktritt von Unternehmenschef Lars Fruergaard Jorgensen komme unerwartet, schrieb er laut finanzen.net in einer am Freitag vorliegenden Reaktion. Diesem Schritt sei aber offenbar eine einvernehmliche Einigung vorausgegangen.
- Demnach liege ein Wechsel im Management „im Interesse des Pharmakonzerns und seiner Aktionäre“ nach den Herausforderungen des Marktes
- Novo Nordisk habe „das Vertrauen in die aktuellen Geschäftspläne bekräftigt und betont, dass die Strategie unverändert bleibe“, so der Analyst
In der Folge hatte Vosser Novo auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 1000 dänischen Kronen belassen, was 134 Euro und einem erwarteten Anstieg um 135 Prozent entspricht. Die Aktie steht zudem auf der „Analyst Focus List“ der US-Bank.
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