Weniger Zucker, mehr Potenzial – der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk ist längst mehr als ein reiner Diabetes-Spezialist. Mit Blockbustern wie Ozempic und Wegovy prägt das Unternehmen den milliardenschweren Markt rund um Diabetes und Adipositas. Trotz einer Kurskorrektur von rund 17% seit Jahresbeginn halten viele Analysten die Aktie weiterhin für einen Kauf.
GLP-1 im Aufwärtstrend: Milliardenmarkt mit Rückenwind
Im ersten Quartal 2025 legte Novo Nordisk bei Umsatz (+19%) und Gewinn je Aktie (+15%) kräftig zu – angetrieben vom Boom bei GLP-1-Wirkstoffen. Die Adipositas-Sparte wuchs um 65%, während auch das Diabetesgeschäft weiter zulegte. Insgesamt erreicht das Unternehmen inzwischen fast 46 Millionen Patienten weltweit.
Der GLP-1-Markt selbst wächst rasant – laut Prognosen bis 2034 auf rund 268 Milliarden Dollar. Damit bewegen sich diese Therapien in Wachstumsdimensionen wie Künstliche Intelligenz. Novo Nordisk profitiert direkt davon – allerdings nicht ohne Gegenwind.
Preiskampf durch Nachahmer: Compounding als Belastung
Wegen zeitweiser Lieferengpässe bei Wegovy und Ozempic drängten in den USA sogenannte „compounded“ Varianten auf den Markt – günstigere, in Apotheken hergestellte Alternativen. Das führte zu einem merklichen Umsatzverlust und zwang Novo zur Senkung der Jahresprognose: Erwartet werden nun noch 13–21% Umsatzwachstum und 16–24% EBIT-Zuwachs bei konstanten Wechselkursen.
Doch diese Belastung könnte bald abnehmen. Seit Februar 2025 ist Semaglutid nicht mehr auf der US-Medikamentenmangel-Liste – damit sind die Compounding-Versionen faktisch illegal. Novo reagiert zudem mit Zugeständnissen: ein direkter Vertrieb über NovoCare bietet Wegovy für Selbstzahler ab 499 USD im Monat, dazu kommen neue Partnerschaften mit Hims & Hers und LifeMD.
Wegovy exklusiv bei CVS – und bald als Pille?
Ein weiterer Schub für die Aktie: CVS wird ab Juli 2025 nur noch Wegovy zur Adipositasbehandlung listen. Das bringt Marktanteile zurück – zumal auch die orale Variante von Wegovy (Semaglutid 25mg) bei der US-Zulassungsbehörde liegt. Sollte die Pille genehmigt werden, wäre es die erste GLP-1-Tablette gegen Adipositas in den USA – mit ähnlicher Wirkung wie die Spritze.
Trump-Risiko und Margendruck im Blick
Ein Unsicherheitsfaktor bleibt: Donald Trumps geplantes „Most Favored Nation“-Dekret könnte US-Medikamentenpreise an europäische Standards koppeln – GLP-1-Präparate wären betroffen. Wie konkret diese Drohung ist, bleibt offen. Analysten verweisen auf unklare Durchführungsregeln und relativ geringe Preisunterschiede bei Direktzahlungen.
Novo Nordisk A/S Aktie Chart
Gleichzeitig drückt Novo auf die Marge, um Marktanteile zu verteidigen. Während das EBITDA 2025 bei rund 168 Milliarden DKK (22,5 Mrd. EUR) liegen könnte, kalkuliert ein konservatives Bewertungsmodell auf Basis 15-facher EV/EBITDA-Multiplikation rund 15% Kurspotenzial. Goldman Sachs sieht sogar über 50% Upside, wenn sich das Marktumfeld stabilisiert.
Bewertung: Günstiger als Eli Lilly – zu Recht?
Im Vergleich zum Rivalen Eli Lilly ist Novo Nordisk derzeit klar günstiger bewertet. Das Unternehmen handelt zu einem deutlich niedrigeren EV/EBITDA-Verhältnis, trotz ähnlicher Wachstumsaussichten. Ob dieser Abschlag gerechtfertigt ist, hängt maßgeblich von der Eindämmung der Compounding-Konkurrenz und der Preispolitik in den USA ab.
Mit Blick auf Dividendenrendite, Marktführerschaft und Produktpipeline bleibt Novo Nordisk dennoch eine der spannendsten Pharma-Aktien Europas.
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