Novo Nordisk-Aktie: In Erklärungsnot?

Novo Nordisk muss sich vor dem US-Senat aufgrund hoher Preise rechtfertigen und die Anleger behalten die Lage genau im Blick.

Auf einen Blick:
  • Novo Nordisk-Chef Lars Fruergaard Jorgensen stellt sich dem US-Senat.
  • Erklären muss er sich darüber, warum die Preise für Abnehmmittel in den USA derart hoch ausfallen.
  • US-Präsident Joe Biden äußerte sich bereits zu der Thematik.
  • Die Aktie geriet auch deshalb dezent unter Druck.

Schon vor einer Weile echauffierte sich niemand Geringeres als US-Präsident Joe Biden über die hohen Preise für Abnehmmittel von Novo Nordisk, welche in den USA höher ausfallen als in allen anderen Ländern. Dahingehend stellte die US-Regierung in Aussicht, sich des Themas anzunehmen.

Wie „ECOreporter“ berichtet, musste der Vorstandsvorsitzende Lars Fruergaard Jorgensen in der Sache nun vor dem US-Senat aussagen. Eine Mitschuld sieht er beim US-Gesundheitssystem, stößt damit aber unter anderem bei US-Senator Bernie Sanders auf taube Ohren. Jener wies bereits darauf hin, dass für eine einmonatige Anwendung von Ozempic in den USA 969 US-Dollar fällig würden, während es in Deutschland nur 59 Dollar seien.

Novo Nordisk: Die Anleger werden vorsichtiger

Entscheidungen sind bislang noch nicht gefallen, doch die Schlinge scheint sich zuzuziehen. Die Bestrebungen der US-Regierung sind mit ein Grund dafür, dass die Novo Nordisk-Aktie seit ihren Rekordkursen im Sommer etwas an Wert verloren hat. 106,00 Euro am Dienstagmorgen (vor Handelsbeginn) können sich zwar noch sehen lassen, doch ging es seit den Höchstständen bei knapp 155 Euro eben schon um etwa ein Drittel in die Tiefe.

Novo Nordisk Aktie Chart

Sollten die Preise in den USA sich nur ansatzweise an jene in anderen Ländern annähern, würde Novo Nordisk sehr viel geringere Gewinne verzeichnen müssen, was den Aktionären freilich nicht gefallen würde. Die derzeitigen Vorbehalte an den Märkten sind daher nachvollziehbar.

Meckern auf hohem Niveau?

Gleichwohl sei gesagt, dass Novo Nordisk selbst im schlechtesten Fall nicht am Hungertuch nagen muss. Die Nachfrage nach Abnehmspritzen ist unverändert hoch und Wachstumspotenzial ist reichlich vorhanden. Ob die Reibereien in den USA Grund genug sind, um den Aufwärtstrend schon als beendet zu erklären, das kann aber wohl nur jeder für sich selbst entscheiden.

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