Kurz nachdem der dänische Diabetes-Spezialist Novo Nordisk Anfang Februar starke Geschäftszahlen zu 2022 präsentiert hatte, legte der Pharmakonzern mit einem operativen Fortschritt nach.
Wie Novo Nordisk mitteilte, habe man gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen Heartseed eine Phase 1/2-Studie rund um die Zelltherapie „HS-001“ mit der Behandlung eines ersten Patienten gestartet.
Novo Nordisk und Heartseed: Zelltherapie „HS-001“ soll gegen Herzinsuffizienz helfen
Im Mittelpunkt steht die Behandlung von Herzinsuffizienz. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, bei der der Herzmuskel nicht in der Lage ist, genug Blut zu pumpen, um den Bedarf des Körpers an Blut und Sauerstoff zu stillen. Die Erkrankung führt bei vielen Patienten innerhalb weniger Jahre zum Tod.
Die Zelltherapie „HS-001“ soll nun dazu beitragen, dass der Herzmuskel und die Herzfunktionen bei Menschen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz wiederhergestellt werden. In mehreren präklinischen Untersuchungen habe sich die auf iPS-Zellen basierende Therapie als wirksam herausgestellt, so Novo Nordisk.
Novo Nordisk muss im Erfolgsfall viel Geld auf den Tisch legen
Zur Einordnung: Novo Nordisk und Heartseed hatten im Sommer 2021 eine Kooperation geschlossen. Demnach erhalten die Dänen die exklusiven Rechte zur weltweiten Entwicklung, Herstellung und Vermarktung rund um „HS-001“ – außer in Japan. Dort soll Heartseed die entsprechenden Geschäfte übernehmen.
Heartseed hat darüber hinaus Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt bis zu 598 Millionen Dollar, einschließlich 55 Millionen Dollar an Vorauszahlungen und kurzfristigen Meilensteinzahlungen. Auch ist Heartseed dazu berechtigt, gestaffelte Lizenzgebühren im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich des jährlichen Nettoumsatzes von „HS-001“ außerhalb Japans zu erhalten.
Novo Nordisk könnte sich die Kooperation mit der japanischen BioTech-Firma im Erfolgsfall also einiges kosten lassen. Sollte die Therapie am Ende aber einen Durchbruch bei der Behandlung von Herzinsuffizienz darstellen, würde sich das für den Konzern mit Blick auf den hohen Bedarf wohl allemal lohnen.