Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die beiden Unternehmen Roche und Novartis haben seit je her eine Menge gemeinsam.
Beide sind Schweizer Giganten aus dem Sektor Pharma/Biotechnologie, beide Aktiengesellschaften verwöhnen ihre Aktionäre seit Jahren mit attraktiven Dividenden und sind bei konservativen Privatanlegern sehr beliebt.
Doch Novartis und Roche verband bis vor kurzem noch wesentlich mehr, doch diese Verbindung wurde im November 2021 gelöst. Um was geht es genau und welche Folgen hat das für die Aktionäre von Novartis?
14 Milliarden US-Dollar Gewinn!
Seit Mai 2001 war Novartis Aktionärin bei Roche und hielt insgesamt 53,3 Millionen Inhaberpapiere von Roche.
Dafür hatte Novartis einst rund 5 Milliarden US-Dollar ausgegeben, über die Jahre hinweg flossen aus den Dividenden von Roche über sechs Milliarden US-Dollar an Novartis zurück.
Doch es kommt noch besser für Novartis, der Verkauf der Beteiligung brachte einen Gesamtbetrag von 20,7 Milliarden US-Dollar ein, davon wird Novartis einen Gewinn von rund 14 Milliarden US-Dollar ausweisen.
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Käufer des Aktienpakets ist das Unternehmen Roche selber, damit steigern die Erben der Gründerfamilie ihren Anteil der Stimmrechte von knapp 50 auf über 67,5 Prozent. Doch warum hat sich Novartis von dieser lukrativen Beteiligung getrennt?
Umstrukturierung läuft
Seit dem Amtsantritt von CEO Vas Narasimhan im Jahre 2018 durchläuft Novartis eine deutliche Umstrukturierung. Der US-Amerikaner drückt dabei auf das Gaspedal und will Novartis deutlich profitabler machen.
So werden Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören, verkauft, ein Beispiel dafür war die Abspaltung der Sparte für Augenheilkunde Alcon. Auf der anderen Seite verstärkt sich Novartis durch Zukäufe im Bereich innovativer Medizin.
Die Finanzbeteiligung von Roche passte so gar in das Konzept von Vas Narasimhan, den Verkauf kommentierte er wie folgt:
„Nach mehr als zwanzig Jahren als Aktionärin von Roche sind wir zum Schluss gekommen, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um unsere Beteiligung zu monetisieren. Die heutige Ankündigung entspricht unserem strategischen Fokus. Wir planen, den Erlös aus der Transaktion im Einklang mit unseren Prioritäten bei der Kapitalallokation zu verwenden, um den Wert für unsere Aktionäre zu maximieren und weiterhin Medizin neu zu denken.“
In diesem Satz liegt für Sie als Anleger ein wichtiger Aspekt – den Wert für unsere Aktionäre zu maximieren. Dabei ist das nicht nur eine hohle Phrase, denn schon sechs Wochen nach der Verkaufsmeldung folgten die Taten.
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So vermeldete Novartis am 16. Dezember 2021 die Auflegung eines 15 Milliarden US-Dollar starken Aktienrückkaufprogramms bis Ende 2023. Zur Finanzierung sollen direkt die Erlöse aus dem Verkauf des Roche Aktienpakets genutzt werden.
Damit könnte Novartis bis zu rund acht Prozent der eigenen Aktien zurückkaufen, wenn wir die derzeitigen Kurse von rund 80 Schweizer Franken als Basis nehmen.
Aktienrückkaufprogramme kommen generell am Markt gut an, schließlich ist damit ein starker Käufer am Markt, gleichzeitig unterstreicht das Unternehmen das Vertrauen in die eigne Zukunft. Werden die Aktien eingezogen, dann ist außerdem mit einer Steigerung der Dividendenrendite zu rechnen.
Dividendenerhöhung ist sicher
Und damit sind wir beim wichtigen Stichwort – Dividende! In der Nachricht über das Aktienrückkaufprogramm machte Novartis auch darüber schon eine Ankündigung.
So will das Management am 02. Februar 2022 über die Wachstumsaussichten und die Steigerung der Dividende weitere Informationen bekanntgegeben. Damit ist klar, eine Steigerung der Dividende ist sicher!
Zuletzt zahlte Novartis 3,00 Schweizer Franken pro Anteilsschein. Wie stark die Erhöhung ausfallen wird, darüber lässt sich natürlich nur spekulieren, aber in Richtung 3,20 Schweizer Franken pro Aktie sollte es mindestens gehen.
Das würde einer Dividendenrendite von rund vier Prozent pro Jahr entsprechen.
Diese Aussichten könnten auch dem Aktienkurs von Novartis ein Stück auf die Beine helfen, denn über die letzten zwölf Monate gesehen notiert die Aktie nahezu unverändert. Damit war außer der Dividende nicht viel zu holen bei Novartis.
Als defensiver Depotwert für 2022 bietet sich das Unternehmen mit seiner attraktiven Dividende aber trotzdem an, besonders dann, wenn die Weltbörsen mal wieder in eine Schwächephase kommen sollten.
Dann könnte die Stunde solcher defensiven Papiere wie Roche und Novartis läuten.
Jetzt wünsche ich Ihnen liebe Leserin, lieber Leser ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest 2021, verleben Sie ein paar schöne Stunden im Kreise Ihrer Lieben und passen Sie dabei stets gut auf sich auf.
Auch nächste Woche erscheint natürlich wieder eine Ausgabe des Dividenden Kompass wie gewohnt.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit investiert.
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