Liebe Leserin, lieber Leser,
wer sich ein E-Auto kaufen möchte, wird über die aktuelle Entwicklung bei den Preisen nicht klagen. Begonnen hat der Preiskampf in China, als Tesla dort seine Fahrzeuge deutlich verbilligte. Die anderen Hersteller mussten mitziehen, auch wenn ihre Autos zum Teil zu einer ganz anderen Fahrzeugklasse gehören. Denn die Kunden erwarten günstigere Preise, wenn ein Mitbewerber diese senkt. Für die Hersteller jedoch sind Preissenkungen immer keine gute Nachricht, denn die Marge sinkt.
30 Hersteller senken die Preise
Ja, Sie haben richtig gelesen. Es sind 30 Hersteller von E-Autos, die in China die Preise senken. Und viele von diesen haben mit hoher Sicherheit nicht die finanziellen Reserven, um einen langen Preiskrieg durchzustehen. Allein die schiere Anzahl der Produzenten zeigt, dass wir wohl vor einer größeren Marktbereinigung in China stehen.
NIO: Das Unternehmen ist optimistisch, das zu überleben
Entwicklung des Nettogewinns bei Nio
NIO gehört dabei mit rund 250.000 Einheiten, die pro Jahr verkauft werden, schon zu den größeren Herstellern. Morgan Stanley geht davon aus, dass das Unternehmen die nächsten 18 Monate ohne externes Kapital auskommen wird. Trotzdem muss sich auch bei diesem „immer noch“ Start-Up, gegründet 2014, zügig etwas an der Gewinnsituation tun. Denn bislang „verbrennt“ das Unternehmen jedes Jahr Geld. Das ist auch in der Frühphase in der Branche vollkommen normal. Preissenkungen jedoch verzögern die Gewinnschwelle immer weiter in die Zukunft. Und das macht langfristig die Luft für eine Aktie immer „dünn“.