Nachdem sich die Nio-Aktie seit Jahresbeginn in einer massiven Talfahrt befunden hat, ging es am Dienstagmorgen plötzlich um rund fünf Prozent bergauf. Ist es nur eine technische Gegenreaktion oder gibt es einen konkreten Auslöser für den Kursanstieg?
Peking reagiert
Es gibt einen konkreten Auslöser. Dieser kommt jedoch nicht vom Autobauer selbst, sondern von der chinesischen Regierung. Offenbar geht Peking der Fall der chinesischen Aktienmärkte in den letzten Monaten zu weit. Trotz verschiedener Maßnahmen gelang es der Zentralregierung bislang nicht, das Vertrauen in- und ausländischer Anleger wiederherzustellen.
Nio Aktie Chart
Das soll sich nun ändern. Am Dienstagmorgen kündigte der chinesische Ministerpräsident Li Qiang neue „kraftvolle“ Schritte zur Stabilisierung der Märkte an. Peking plant, dafür rund zwei Billionen Yuan (ca. 280 Milliarden US-Dollar) aus Offshore-Konten zu mobilisieren. Diese sollen in einen Stabilisierungsfonds eingehen, der über die Hongkonger Börse inländische Aktien kaufen soll.
Chinesische Aktien reagierte allgemein sehr positiv auf die Ankündigung. Fast alle größeren Werte machten Kurssprünge von drei Prozent und mehr.
Darüber hinaus sieht die Regierung über 300 Milliarden Yuan (ca. 42 Milliarden US-Dollar) an lokalen Mitteln für den Kauf von Inlandsaktien vor. Nicht zuletzt prüfe man auch weitere Optionen, so Chinas Ministerpräsident.
Reicht das?
Ob die Maßnahmen Pekings diesmal für eine andauernde Stabilisierung des Aktienmarktes sorgen werden, lässt sich derzeit noch nicht einschätzen. Größtes Sorgenkind des Landes ist nach wie vor der schwer angeschlagene Immobilienmarkt. Er wirkt sich direkt auf die Verbraucherstimmung im Land und damit auch auf die Kauflaune bei Autos aus.
Die Nio-Aktie notierte gestern auf einem neuen Allzeithoch. Es muss viel passieren, um eine Trendumkehr beim E-Autohersteller zu bewirken.
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