„Just do it“, der bekannte Werbespruch des US-amerikanischen Sportartikelherstellers hat für Investoren aktuell eher einen faden Beigeschmack. Denn das einzige was an der Börse aktuell getan wird ist die Nike-Aktie nach desaströsen Monaten abzustoßen oder die Schmerzen des Strategiewechsels auszusitzen. So oder so tut sich aktuell viel bei der Aktie.
Just sell it
Alleine auf Sicht von fünf Jahren hat die Aktie einen beispiellosen Absturz hingelegt. Wie drastisch der Fall bisher war zeigen die Zahlen auf: Vom Börsenwert Ende 2021 ist nur noch ein Drittel übrig geblieben, auf Jahressicht hat die Aktie über 40 Prozent verloren.
Nike Aktie Chart
Die misslungene Strategie
Die Probleme liegen auf der Hand. Der Digitalvertrieb durch die Nike-App war das strategische Steppenpferd des gescheiterten Ex-CEO John Donahoe. Im Herbst vergangenen Jahres zog das Unternehmen die Reißleine, der neue Firmenchef Elliot Hill steht nun vor einer Mammut-Aufgabe.
Probleme über Probleme
Im profitablen Laufsportgeschäft hat die Marke Marktanteile an neue und innovative Konkurrenten wie On verloren. Die Lagerbestände von Nike waren randvoll, zu sehr stagnierte der Vertrieb vieler Schuhe entgegen der Erwartungen. Viele Nike-Schuhe wurden en masse in die Verkaufsflächen gedrängt und büßten dadurch erheblichen Prestige ein– ein Teil der Magie ging verloren, die gefüllten Lager mussten ausgedünnt werden.
Ein kleiner Trostpreis
Zwar geben vielbesuchte Factory-Outlets kurzfristigen Aufwind, bei denen Kunden reduzierte Artikel kaufen können. Die Frage ist nur inwiefern Nike sich dadurch mittel- bis langfristig in einem margenstärkeren Preissegment wieder etablieren kann. Wenn nur wenige Monate zuvor Nike-Artikel in verschiedensten Outlets mit hohen Rabatten verkauft wurden.
Lass das mal den Donald machen
Auch die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Trump schockte die Aktie zuletzt und schickte Sie auf ein neues Allzeittief unter 50 Euro. Die Firma produziert fast ausschließlich in Asien. Auch weil die US-Regierung mit ihren Zöllen weitestgehend zurückgerudert ist, gab es zuletzt eine lang ersehnte Entlastung für das Papier. Doch die Gründe liegen nicht im Geschäft von Nike, sondern sind politischer Natur.
Zuversicht geht anders
Auch die bevorstehenden Quartalsergebnisse sind nicht vielversprechend: Umsatzrückgang im mittleren zehnstelligen Bereich und ein hoher Rückgang der Bruttomarge. Mit einem KGV von 18 ist die Aktie auch weiterhin nicht besonders günstig.
Das spricht für Nike
Für die Aktie spricht vor allem die solide Dividende von 2,9 Prozent, Nike sitzt auch im Februar 2025 noch immer auf über 8,6 Milliarden Dollar Cash. Und die strategische Neuausrichtung auf Sport scheint erste Früchte zu tragen. Der neue Vomero 5 Laufschuh hat seinen Umsatz im vergangenen Quartals beispielsweise verdoppelt oder auch der Umsatz des Nike Shox hat sich über die letzten drei Quartale verzehnfacht.
Der richtige Zeitpunkt
Die Marke hat trotzdem ein gewisses Standing und ist gerade bei hochemotionalen und prestigeträchtigen Sportevents wie dem Superbowl oder dem NBA All-Star Weekend stark vertreten. Der Hersteller steht also nicht mit leeren Händen vor einer Riesenaufgabe.
Auch müssen Investoren die trendgetriebene und launische Natur der Modebranche ein stückweit berücksichtigen, der sich die Nike-Produktpalette fügen muss. Für Investoren muss sich die Frage stellen, ob man auf ein baldiges Comeback vertraut. Oder der Aktie noch ein paar Monate gibt und möglicherweise auf einen günstigeren Einstieg spekuliert.
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