Es sind zwei Börsentage, die nicht unterschiedlicher verlaufen könnten: Die Aktie des Verpackungsspezialisten Gerresheimer stürzte am Dienstag um 6,8% ab – nur um am Mittwochmorgen wieder um satte 7,5% zuzulegen. Auslöser war ein Verwirrspiel rund um die möglichen Übernahmepläne durch die Finanzinvestoren KPS und Warburg Pincus.
KPS rudert zurück – Anleger atmen auf
Ein Bloomberg-Bericht hatte am Vortag für Panik gesorgt. Demnach sei KPS nach Einblicken in die Bücher von Gerresheimer aus dem Bieterprozess ausgestiegen. Die Aktie fiel auf ein Tief von 42,48 EUR – den niedrigsten Stand seit 2014. Doch am Abend dann die Kehrtwende: KPS erklärte laut Gerresheimer, dass die Gespräche mit Warburg Pincus über ein mögliches Angebot weiterhin laufen. Das Dementi beflügelte die Aktie am Morgen um über 7% – eine klassische Erholungsrallye nach einem Gerücht.
Übernahmegespräche ohne Klarheit
Offiziell bleibt der Stand unverändert: Die Gespräche sind offen, ein Übernahmeangebot ist nicht garantiert. Seit Februar ist bekannt, dass Private-Equity-Investoren Interesse an Gerresheimer haben – darunter auch Warburg Pincus. Marktgerüchte sprachen zwischenzeitlich von einer Offerte um die 70 EUR je Aktie. Aktuell notiert die Aktie deutlich darunter, was Spekulationen weiter befeuert.
Fundamentale Schwäche bleibt
Unabhängig von den Übernahmefantasien steckt die Aktie im Krisenmodus. Dividendenkürzung, gesenkte Prognose und ein 40%-Verlust seit Jahresbeginn haben das Papier auf Talfahrt geschickt. Im MDax gehört Gerresheimer damit zu den größten Verlierern. Die Marktkapitalisierung liegt nur noch bei etwa 1,49 Milliarden Euro – ein Niveau, das Finanzinvestoren durchaus reizvoll erscheinen könnte.
Gerresheimer AG Aktie Chart
Was Gerresheimer macht – und warum es interessant ist
Gerresheimer stellt unter anderem Fläschchen, Tiegel und komplexe Verpackungssysteme für Medikamente und Kosmetika her. Das Geschäft ist konjunkturresistenter als viele andere Branchen – und dennoch leidet der Konzern aktuell unter Margendruck und Investorenfrust. Ein Einstieg durch Private Equity könnte einen tiefgreifenden Umbau bringen – oder zumindest neue Fantasie für die Aktie. Bis dahin bleibt der Kurs anfällig für jedes Gerücht.
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