Liebe Leserin, Lieber Leser,
Temperaturrekorde in Deutschland gehören mittlerweile schon fast zur Tagesordnung, ausgedehnte Dürrperioden hinterlassen ihre Spuren und die Wasserversorgung geht in manchen Regionen auf dem Zahnfleisch. Da stellt sich schon manch einer die Frage, woher das viele Wasser für den Ausbau von Wasserstoff eigentlich kommen soll. Intuitiv könnte man annehmen, dass durch große Projekte mit einem Wasserbedarf von mehreren Millionen Kubikmetern die Trinkwasserversorgung erheblich unter Druck gesetzt werden könnte.
Es ist allerdings nicht so, als hätten die Betreiber sich damit nicht längst beschäftigt. Der Oldenburg-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) klärte darüber kürzlich bei einem Informationsabend auf. Zusammen mit dem Partner Friesen Elektra Green Energy AG werden nachhaltige Strategien verfolgt, um möglichst wenig Trinkwasser zu verbrauchen. Jenes soll lediglich in der Anfangsphase des Energy Hub Wilhelmshaven zum Einsatz kommen, welches bis 2031 eine Million Tonnen Wasserstoff per Elektrolyse herzustellen gedenkt.
Überschaubare Mengen
Im weiteren Projektverlauf soll hingegen bevorzugt auf aufbereites Abwasser, Oberflächenwasser und Meerwasser zurückgegriffen werden. Wasserquellen also, die niemand vermissen dürfte und die sich auf die Trinkwasserversorgung nicht auswirken. Laut OOWV habe der Schutz der Ressource Wasser bei den derzeitigen Vorhaben sogar höchste Priorität.
Interessant bei der Frage nach dem Wasserbedarf von Wasserstoff ist aber auch, dass jener gar nicht allzu dramatisch ausfällt. Natürlich klingt es nach viel, wenn eine Anlage 9 Milliarden Liter Wasser benötigt, um eine Million Tonnen Wasserstoff herzustellen. Allerdings entspricht dies in etwa dem jährlichen Wasserbedarf von rund 200.000 Einwohnern, also einer kleineren Großstadt wie Rostock. Zudem ist es nicht so, als wären andere Energieformen mit Wasser sparsamer.
Ein Kohlekraftwerk kann laut der (vielleicht nicht vollständig neutralen) Heinrich-Böll-Stiftung schon mal in drei Minuten so viel Wasser verbrauchen, wie für die Füllung eines olympischen Schwimmbeckens nötig wäre. Bei Atomkraftwerken ist der Wasserbedarf für die Kühlung sogar noch höher. Der Bedarf von Elektrolyseuren wird hier leicht um ein Vielfaches übertroffen. Mit anderen Worten: Mehr Wasserstoff könnte den Wasserverbrauch in der Energieindustrie sogar verringern.
Nel ASA: Zuversicht bleibt aus
Es findet sich damit sogar noch ein weiterer Grund, um die Wasserstoffinfrastruktur auszubauen und die Grundlage für eine nachhaltige und dennoch grundlastfähige Energieform zu schaffen. Den Börsianern fehlt es aber noch immer an wirklich tatkräftigen Entwicklungen. In der aktuellen Nachrichtenflaute macht sich wieder eine negative Tendenz bemerkbar. Am Montag gab es noch steigende Kurse zu sehen, wohl auch wegen vagen Spekulationen um Auswirkugnen von US-Zöllen auf die Branche.
Anscheinen hat sich aber schnell herumgesprochen, dass solche bei vielen Wasserstoffunternehmen kaum vorhanden bis nicht existent sind. Vielleicht ist es auch diese Erkenntnis, welche die Nel ASA-Aktie heute Morgen um 6,7 Prozent abstürzen ließ. Der Kurs ging von 0,24 Euro zurück auf 0,22 Euro. Es bleibt beim altbekannten und niedrigen Niveau.
Der Wasserstoff muss endlich fließen
Nun ist es allerdings auch so, dass Nel abseits schlechter Zahlen seit Längerem keine erfreulichen Neuigkeiten mehr vorzuweisen hatte. Bei ITM Power sieht das schon anders aus, doch können Auftragseingänge und höhere Prognose den Höhenflug offenbar nur eine Weile lang stützen. Der Dienstagmorgen brachte herbe Korrekturen von 11,4 Prozent mit sich. Das trieb die Aktie unter die Linie von 0,70 Euro und von den Bullen wäre nun eine schnelle Gegenreaktion gefragt. Es wird ihnen aber nicht leicht gemacht, solange Wasserstoff zwar in den Köpfen mancher Politiker in Strömen fließt, in der Realität aber eher vor sich hintröpfelt.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 30. Juli liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.