Liebe Leserin, Lieber Leser,
„Technologieoffenheit“ ist schon längst ein politisch aufgeladener Begriff. Verwendet wurde er in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal, um Vorstöße in Richtung mehr Klimaschutz zu unterbinden. Den über 100 Jahre alten Verbrennermotor bis aufs Blut zu verteidigen, wird in gewissen Kreisen gerne mal als technologieoffenheit verkauft. Doch darum soll es an dieser Stelle gar nicht gehen. Ulf Heitmüller als Vorstandsvorsitzender des Gashändlers VNG AG fordert in einem Plädoyer im „Tagesspiegel“ Technologieoffenheit in einer ganz anderen Hinsicht.
Notwendig sei jene vor allem, wenn es um Wasserstoff geht, heißt es in einer Reaktion auf ein Interview des „Handelsblatt“ mit Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. Darin sagte Reiche, dass Klimaschutz nicht das einzige Ziel sein könne. Dem stimmt Heitmüller auch gründsätzlich zu. Dennoch brauche es einen gewissen Pragmatismus und vor allem Planungssicherheit, um Wasserstoff aus der Nische zu befördern. Insbesondere die Europäische Union müsse an den politischen Rahmenbedingungen arbeiten, um Wasserstoff zu einem verlässlichen Baustein der Energiepolitik werden zu lassen. Bei den meisten Wasserstoffunternehemn rennt VNG damit offene Türen ein. Zu hohen Investitionen sind viele bereit, würde es wenigstens ein Minimum an Planungssicherheit geben.
ITM Power will gleißig investieren
Das lesenswerte Plädoyer in voller Länge finden sie bei den Kollegen des Tagesspiegel, so weit ich es erkennen kann, steckt es auch nicht hinter einer Paywall. Grundsätzlich trifft VNG aber einen wunden Punkt. Investitionen im großen Stil wird es nur dann geben, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und Unternehmen sich nich auf ungewisse Wetten einlassen müssen. Immerhin geht ITM Power einen großen Schritt voran. Dort wird trotz steigender Umsätze mit einem weiteren Verlust im neuen Geschäftsjahr gerechnet. Das ist ein klarer Beleg dafür, dass der britische Konzern Geld in die Hand nehmen möchte.
Gleichzeitig legte ITM vorläufige Zahlen für das im April beendete Geschäftsjahr vor, die sich mehr als sehen lassen können. Mit einem um 50 Prozent gesteigerten Umsatz konnten die Erwartungen der Analysten klar übertroffen werden. Der Verlust fiel mit umgerechnet 38,3 Millionen Euro zudem niedriger als erwartet aus. Zusätzlich ist man mit liquiden Mitteln von etwa 240 Millionen Euor bestens aufgestellt, um noch einige weitere Jahre mit hohen Investitionen zu überstehen.
Tiefstapler?
Die Aussichten bei ITM Power fallen etwas mau aus und liegen sogar unter den Schätzungen der Analysten. Die Anleger sehen es dem Unternehmen aber nach, welches den Ruf hat, bei seinen Prognosen bewusst niedrig anzusetzen. Die Aktie reagierte auf die Zahlen am Donnerstag mit Aufschlägen von 8,6 Prozent bis zum Nachmittag und der Kurs ging wieder auf 0,88 Euro hoch. Zumindest in diesem Fall scheint sich Mut auszuzahlen und die erkennbaren Wachstumimpulse hinterlassen nachhaltigen Eindruck an den Märkten.
Vielleicht wäre auch bei Nel ASA etwas mehr Mut gefragt. Dort gibt es allerdings noch immer nichts Neues zu sehen und die Aktie kämpft wie gehabt mit der Linie bei 0,20 Euro. Ob ein Umschwenken in der Politik endlich eine Wende bei den Norwegern herbeiführen könnte, sei dahingestellt. Schaden würde es aber mit Sicherheit nicht, denn je besser sich für die Zukunft planen lässt, desto leichter fällt es auch, dafür Geld in die Hand zu nehmen.
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