Liebe Leserin, Lieber Leser,
höchst ungeduldig warten Anlegerinnen und Anleger darauf, dass beim Thema Wasserstoff endlich große Fortschritte gemacht werden. Gefragt sind frische Projekte, mit denen die Produktion sich ausweitet, irgendwann Skalierungseffekte eintreten und vor allem grüner Wassserstoff endlich in bezahlbare Regionen vorrückt. Doch leider sind uns entsprechende Nachrichten noch immer nicht vergönnt und stattdessen geht es viel zu oft gefühlt in die entgegengesetzte Richtung.
Das ist etwa beim österreichischen Versorger Verbund der Fall, der eigentlich zusammen mit dem Düngemittelhersteller LAT Nitrogen in Linz eine Anlage für grünen Wasserstoff errichten wollte, welcher der chemischen Industrie zukommen sollte. Angedacht war eine Anlage mit einer Leistung von 60 Megawatt, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien angetrieben werden sollte. Daraus wird aber erst einmal nichts werden.
Verbund klagt über mangelnde Förderung
Das gemeinsame Projekt „Green Ammonia Linz“ wurde aus wirtschaftlichen Gründen beendet, wie die beiden Unternehmen am Mittwoch mitteilen ließen. Obschon das Vorhaben bereits weit fortgeschritten sein, würden wirtschaftliche Faktoren einer Fortsetzung im Wege stehen. Dahingehend gab es auch Kritik an der Politik. Unzureichende öffentliche Förderzusagen scheinen einer der Hauptgründe für den Abschied zu sein.
Grundsätzlich bleibt die Möglichkeit, das Projekt wieder aufzunehemn. Voraussetzung dafür sind aber veränderte regulatorische sowie wirtschaftliche Voraussetzungen. Ob die Poliitk darauf reagieren wird oder der Abschied letztlich von dauerhaftet Natur ist, steht nun in den Sternen. Die Hoffnungen der leidgeplagten Anleger dürften sich in Grenzen halten. Dass die Verbund-Aktie nur mit geringen Verlusten reagiert, ist dem Engagement in zahlreichen anderen Sektoren zu verdanken. Für den Versorger ist es letztlich nur ein gescheitertes Experiment.
Verbund Aktie Chart
Iqony gibt sich geschlagen
Auch Iqony konzentriert sich nicht allein auf Wasserstoff. Dennoch ist die Meldung, dass das Unternehmen in Völklingen-Fenne Pläne für eine Wasserstofffabrik beerdigt, nicht gerade erfreulich. An mangelnden Fördergeldern liegt es hier nicht. 100 Millionen Euro wurden bereits zugesagt, die Unternehmensangaben zufolge bislang nicht einmal in Anspruch genommen wurden.
Doch es scheint an potenziellen Abnehmern zu finden, nachdem die SHS Stahl-Holding-Saar sich für für den französischen Konzern Verso Energy als Zulieferer für ein Stahlwerk im Saarland entschieden hat. Die Pläne von Iqony, jährlich bis zu 8.200 Tonnen grünen Wasserstoff in der Region zu produzieren, liegen nun auf Eis, wie der „Saarländische Rundfunk“ berichtet. Dem Unternehmen zufolge brauche ein Projekt dieser Größenordnung verlässliche Abnahmerouten und eine angemessene Risikoteilung, was nun nicht länger vorhanden sei.
Nel ASA stürzt weiter ab
Unter dem Strich wird in der europäischen Wasserstoff-Industrie mindestens umgeschicht, Pessimisten mögen auch einen Schrumpfkurs erkennen. Was momentan in jedem Fall fehlt, das sind mutige Schritte nach vorne und ein beherztes Auftreten der Politik. Letztere übt sich in Deutschland offenbar mehr daran, in Sachen Erneuerbare Energien wieder etwas auf die Bremse zu treten. Entsprechende Andeutungen gab es jüngst von Bundeskanzler Freidrich Merz; in der kommenden Woche will die CDU dazu nähere Details nennen.
Fehlende positive Neuigkeiten setzen auch Nel ASA zu, wo sich nach dem Unterschreiten der Marke von 0,20 Euro der Kurssturz langsam, aber sicher fortzusetzen scheint. Am heutigen Donnerstag trieb es den Titel nach Verlusten von vier Prozent bis auf 0,188 Euro. Ledilgich aufgerundet kann also noch die Linie von 0,19 Euro erreicht werden. Das Allzeit-Tief lauert bereits bei 0,17 Euro und sollte es nicht schleunigst erfreulichere Nachrichten geben, scheint ein Erreichen oder Unterschreiten dieser Marke leider sehr wahrscheinlich zu sein.
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