Liebe Leserin, Lieber Leser,
erneuerbare Energien sind bei der aktuellen US-Administration wenig beliebt. Aufhalten konnten US-Präsident Donald Trump und seine Untergebenen den Ausbau von Solar- und Windkraft bisher zwar nicht. Sie lassen aber nichts Unversucht, um dieses Ziel weiterhin zu verfolgen. Im Sommer erst wurde ein nahezu fertiges Offshore-Projekt von Orsted überraschend gestoppt und die Fortsetzung des Ganzen musste durch den dänischen Konzern erst vor Gericht erstritten werden.
Nun schlägt das US-Innenministerium erneut zu und ließ verkünden, bei gleich fünf Offshore-Projekten Lizenzen zu pausieren. Begründet wird dies mit der nationalen Sicherheit, die angeblich mal wieder in Gefahr sei. Die Bewegung massiver Turbinenblätter sowie die stark reflektierenden Türme würden demnach Radarstörungen verursachen, was das Erkennen feindlicher Bedrohungen erschwere. Dass bisher noch kein Experte von solchen Gefahren sprach und bereits im Voraus endlose Prüfungen stattgefunden haben, interessiert in der US-Regierung niemanden weiter.
Kurssturz bei Orsted
Die Opposition wirft Präsident Donald Trump daher vor, das Ganze aus rein politischen und ideologischen Gründen voranzutreiben. Dem dürfte man bei Orsted sehr wahrscheinlich zustimmen. Es hilft aktuell aber nicht weiter. Klar zu erkennen ist, dass die Branche sich in den USA weiterhin auf herben Gegenwind einstellen muss und es immer wieder zu unangenehmen Überraschungen kommen kann. Das führt zu Verunsicherung unter den Anlegern und damit zu heftigen Verlustbewegungen. Am Montag stürzte die Orsted-Aktie um über zehn Prozent nach unten und tags darauf war von einer Erholung nichts zu sehen.
Orsted Aktie Chart
Das Ganze scheint im ersten Moment nur wenig mit Wasserstoff zu tun haben. Allerdings ist die Produktion von grünem Wasserstoff auf eine breite und steigende Verfügbarkeit regenerativer Energien angewiesen. Setzt die US-Regierung hier Steine in den Weg, so könnten auch bei Wasserstoffproduzenten in Zukunft Engpässe entstehen. Noch dazu ist absehbar, dass durch das Vorgehen Energiepreise steigen, was grünen Wasserstoff nicht günstiger macht.
Plug Power: Es wird eng im Chart!
Den Börsianern sind diese Zusammenhänge nur allzu bewusst, weshalb die Wasserstoffbranche in den USA recht empfindlich auf das Ganze reagiert. Die Aktie von Plug Power segelte am Montag spontan um 4,1 Prozent in die Tiefe und ließ heute vorbörslich um weitere 1,4 Prozent nach. Damit nähert der Kurs sich der 2-Dollar-Linie, welche seit September nur noch allenfalls kurzzeitig unterboten wurde. Unterhalb davon droht der Rückfall in den Abwärtstrend, nachdem die Bullen im Sommer noch so hart um eine Erholung ringen mussten.
Abzuwarten bleibt, wie nachhaltig die jüngsten Vorgänge in der US-Regierung sein werden. Zwar haben die betroffenen Unternehmen noch keine konkreten Ankündigungen gemacht. Ein gerichtliches Vorgehen gegen die pausierten Lizenzen erscheint aber zumindest denkbar. Am Ende könnte alles weniger schlimm kommen, als gedacht. Denn es bleibt am Ende des Tages die schlichte Tatsache bestehen, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien nicht nur in Sachen Wasserstoff schlicht ökonomisch sinnvoll ist. Zwar erleben auch Kernkraftwerke in den USA eine Renaissance, was längst nicht nur auf die Ideologie der Republikaner zurückzuführen ist. Zum Einsatz werden solche aber vor allem für gigantische Rechenzentren kommen, bei denen Kosten (noch) eine eher untergeordnete Rolle spielen. An der Realität der meisten Amerikaner geht das vollkommen vorbei.
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