Liebe Leserin, Lieber Leser,
Mark Twain wird das Zitat zugeschrieben: „Sie wussten nicht, dass es unmöglich war, und deshalb haben sie es getan“. Ein wenig kommt einem dieser Satz bei einer Meldung des „NDR“ zu einer Rangierlok mit Wasserstoff auf dem Werksgelände von Salzgitter in den Sinn. Letztere ist dort wohl schon seit sechs Wochen unterwegs und scheint recht problembefreit auch größere Lasten zu bewegen. An den Start ging das Ganze zunächst als reines Forschungsvorhaben zusmmaen mit Alstom, der TU Braunschweig, der Peine-Salzgitter GmbH, dem Fraunhofer-Institut, der Forschungseinrichtung WTZ Roßlau und den VPS Verkehrsbetrieben.
Es ist also nicht so, als hätte niemand davon etwas mitbekommen. Unter sonstigen Schlagzeilen und dem gewöhnlichen Hintergrundrauschen aus genereller Wasserstoff-Skepsis ging das Ganze dennoch ein wenig unter. Salzgitter stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass Wasserstoff sich für Schwerlasttransporte eignet und damit tausende Dieselloks in Europa grundsätzlich ersetzen könnte.
Es mangelt noch an Wasserstoff
Allerdings hat Salzgitter dabei auch einen entscheidenden Vorteil. Der für den Betrieb notwendige Wasserstoff ensteht vor Ort ohnehin als Nebenprodukt, und das nicht einmal emissionsfrei. Der Traum von der Wasserstoff-Zukunft scheitert also weiterhin nicht an technischen Dingen, sondern schlicht an der Verfügbarkeit. Daran kann auch der Stahlkonzern leider so schnell nichts ändern. Immerhin soll die jetzt schon rollende Wasserstoff-Lok aber Emissionen um rund 60 Prozent verringern.
Noch viel dringender würde Salzgitter grünen Wasserstoff für die Stahlproduktion benötigen, doch auch dort herrscht noch weitgehend Ebbe und die hohen Kosten machen es schwierig, entsprechende Investitionen gegenüber den Aktionären zu erklären. Letzteres ist auch der Grund dafür, dass andere Unternehmen von der Mangellage nicht munter profitieren können.
Salzgitter AG Aktie Chart
Plug Power wieder im Rückwärtsgang
Wären die hohen Kosten nicht, so wäre die geringe Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff und die eigentlich durchaus bestehende Nachfrage eine Steilvorlage für Plug Power und Konsorten. In einer Welt, in der grüner Wasserstoff nicht wesentlich teurer oder vielleicht sogar günstiger wäre als fossile Kraftstoffe, würden die Bestellungen bei dem US-Konzern wohl durch die Decke gehen. In der Realität hingegen müssen Anleger sich mit einigen wenigen Auftragseingängen, einem verstärkten Engagement von BlackRock und der bloßen Hoffnung auf bessere Zahlen begnügen.
Letzteres wird derzeit aber schon wieder dezent angezweifelt. Es ist nicht mehr lange hin, bis Plug Power seine Bücher erneut öffnen wird. Da scheint sich die Sorge breitzumachen, dass die gute Laune aus den letzten Wochen sich schnell wieder in Luft auflösen könnte, wenn es erneut tiefrote Zahlen zu sehen gibt. Darauf will nicht jeder Anleger warten und so ging es am Dienstag wieder rapide abwärts mit den Kursen. Nach Abschlägen von 8,2 Prozent landete Plug Power zu Handelsschluss bei noch 3,12 US-Dollar.
Bei Nel ASA wird es eng
Immerhin hält sich Plug Power damit aber noch weit über seinen Tiefständen, was bei Nel ASA schon ganz anders aussieht. Die Freude über einen Auftrag aus der Schweiz scheint schnell verflogen zu sein. Ohne weitere positive Neuigkeiten treibt es die Bullen schnell wieder in die Defensive. Heute ging es bis zum Nachmittag um über vier Prozent bis auf exakt 0,20 Euro abwärts. Nach einer kurzen Verschnaufpause flirten die Bären schon wieder mit dem Abgrund. Um daran dauerhaft etwas zu ändern, braucht es Taten und wenigstens kleine Durchbrüche
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