Liebe Leserin, Lieber Leser,
vor wenigen Tagen erst gab es leise Signale dafür, dass US-Steuergutschriften für grünen Wasserstoff vielleicht doch noch „gerettet“ werden könnten. Entsprechende Töne waren von einigen Vertretern der Republikanern zu vernehmen. Ein aktueller Bericht der Nachrichtenagentur Reuters schlägt jedoch in eine ganz andere Kerbe. Dort heißt es, dass weiterhin mit einem Ende der Steuergutschriften aus Joe Bidens Inflation Reduction Act für den 1. Januar 2026 geplant ist.
Dia dazugehörige „One Big Beautiful Bill“ passierte bereits im Mai das Repräsentantenhaus. Sollte auch der Senat dem Ganzen Anfang Juli zustimmen, könnte es nicht nur für Plug Power eng werden. Einige Beobachter sprechen schon davon, dass damit die gesamte grüne Wasserstoffindustrie in den USA abgewürgt werden könnte, da die Unternehmen auf staatliche Unterstützung schlicht und ergreifend angewiesen sind.
Plug Power: Das könnte teuer werden
Betroffen wären vom Ende der Maßnahmen, die nach ursprünglichen Plänen eigentlich bis 2033 hätten laufen sollen, unter anderem sogenannte 45V-Steuergutschriften, welche Plug Power in Anspruch nimmt. Jene belaufen sich auf 3 US-Dollar je Kilogramm grünen Wasserstoffs. Es lässt sich nicht exakt berechnen, welche Einbußen der US-Konzern im Fall der Fälle zu verkraften hätte. Es dürfte sich aber sehr wahrscheinlich um jährlich zweistellige Millionenbeträge handeln.
Die ohnehin angespannte finanzielle Lage würde sich also noch weiter zuspitzen und es ist vielleicht nachvollziehbar, dass dies die Anleger nachhaltig verunsichert. Die Plug Power-Aktie stürzte am Dienstag um 16,8 Prozent auf 1,09 Dollar herab, womit weite Teile einer vorherigen Erholung sich wieder in Luft auflösten. Die Freude über einen neuen Großauftrag scheint zu verpuffen. An den hiesigen Märkten hielten die Kursverluste am Mittwochmorgen weiter an.
Plug Power Aktie Chart
Ungemütliche Aussichten
Dass die Verluste gestern derart hoch ausfielen, hängt natürlich auch mit vorherigen Aufschlägen zusammen. Dadurch wurden manche Anleger überhaupt erst in die Lage versetzt, Gewinne mitzunehmen, was vor dem Hintergrund der aktuellen Meldungen einladend wirkt. Doch lässt sich nicht abstreiten, dass der Blick nach vorn weiterhin von enormen Unsicherheiten geprägt wird.
Dabei ist es nicht einmal eine allzu große Überraschung, dass die Trump-Administration Unterstützung für grünen Wasserstoff zurückfahren, am liebsten vielleicht sogar ganz einstampfen möchte. Denn aus seiner Ablehnung gegenüber regenerativen Kraftstoffen machte der amtierende US-Präsident nie einen Hehl. Kalt erwischt wurden die Börsianer letztlich nur damit, wie schnell alles gehen soll.
Nel ASA: Zurück im Kurskeller?
In Europa sieht die Welt vielleicht noch etwas schöner aus, doch Aufbruchstimmung herrscht auch hier derzeit nicht, wenn es um das Thema Wasserstoff geht. Einige Unternehmen wie ITM Power und SFC Energy punkten zwar mit recht regelmäßigen Auftragseingängen. Nel ASA sieht aber die meiste Zeit nur als Unbeteiligter zu und die Geschehnisse auf der politischen Bühne bleiben zu zahm, um ihrerseits Impulse zu hinterlassen.
So kommt es, dass die Nel ASA-Aktie aktuell wieder einmal unter Druck steht. Im frühen Handel am Mittwoch ging es um rund ein Prozent auf 0,1992 Euro in Stuttgart abwärts. Aufgerundet kann die wichtige Linie bei 0,20 Euro noch verteidigt werden und es ist längst nicht das erste Mal, dass es in tiefere Regionen hinabgeht. Doch zeigt sich wieder einmal, dass der angeschlagene Titel auf ganz dünnem Eis steht und eigentlich auf gute Neuigkeiten dringend angewiesen wäre. Ein einfaches „Weiter so“ reicht den Anlegern schon lange nicht mehr aus, auch wenn Plug Power sich es jenseits des Atlantiks vielleicht wünschen würde.
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