Liebe Leserin, Lieber Leser,
gerade erst machte sich im Wasserstoff-Bereich wieder so etwas ähnliches wie Zuversicht bemerkbar, nachdem wenigstens ein paar Player mit Auftragseingängen und etwas weniger Zuversicht punkten konnten. Was die Branche in dieser Phase überhaupt nicht gebrauchen kann, ist ein US-Präsident, der mit willkürlichen Entscheidungen für neue Zweifel sorgt. Genau damit müssen sich die Anleger aber derzeit herumschlagen.
Am Wochenende wurde bekannt, dass die USA die Baugenehmigung für ein zu rund 80 Prozent fertiggestelltes Windpark-Projekt von Orsted kassierten, und dies lapidar mit neu aufgetretenen „Bedenken“ begründeten. Was das für Bedenken sein möge, wurde nicht weiter erläutert. Kritiker vermuten schon, dass es ohnehin nur ein vorgeschobener Grund sei. Einige Beobachter vermuten, dass Donald Trump damit auch die dänische Regierung unter Druck setzen will, um sich doch noch Grönland einverleiben zu können. Die dänische Regierung ist zu 51 Prozent an Orsted beteiligt.
Crash bei Orsted
Dementsprechend musste sie zumindest auf dem Papier heftige Verluste verkraften, als die Orsted-Aktie am Montag zeitweise um über 15 Prozent einbrach und bei 23,41 Euro ein neues Allzeit-Tief verzeichnete. Davon konnte sie sich bisher kaum erholen. Am Mittwochnachmittag notierte der Titel bei 25,98 Euro und damit weitehrin acht Prozent tiefer als noch vor einer Woche. Unklar ist bisher, ob der Baustopp Bestand haben wird. Orsted bemüht sich darum, das Ganze zu kitten. Experten vermuten, dass es vielleicht in einem Monat weitergehen könnte.
Orsted Aktie Chart
Sollte das aber nicht der Fall sein, wäre es eine Katastrophe für Orsted und ein heftiger Rückschlag für Erneuerbare Energien in den USA. Letzteres würde auch im Wasserstoff-Segment für neue Zweifel sorgen. Denn die Produktion von grünem Wasserstoff ist schwer abhängig davon, dass der Anteil erneuerbarer Energien zunimmt, um den alternativen Kraftstoff emissionsfrei produzieren zu können. Lenken die USA in die entgegengesetzte Richtung, könnte mancher Traum zerplatzen.
Plug Power unter Druck
Damit im Hinterkopf ist es fast schon eine Überraschung, dass die Aktie von Plug Power sich noch vergleichsweise gut schlägt. Gegenwind ist aber zu spüren; am Dienstag verlor das Papier um 1,2 Prozent bs auf 1,65 US-Dollar an Wert. In Panik geraten die Anteilseigner also noch nicht. Doch sollte Trump weiterhin grünen Energien Steine in den Weg legen und die Windkraft unnötig behindern, die er in der Vergangenheit des Öfteren als „hässlich, unzuverlässig und teuer“ bezeichnete (und dabei jegliche Fakten gekonnt ignorierte), so könnte die Stimmungslage sich noch schwer zum Schlechteren wenden.
Anleger tun daher gut daran, die Lage genau im Auge zu behalten. Es war bereits klar, dass Erneuerbare Energien es mit Donald Trump im Weißen Haus nicht einfach haben würden. Sollte er aber eine aktive Kampagne gegen laufende Projekte starten, könnten sich die ohnehin eingetrüben Aussichten noch einmal massiv verschlechtern.
Nel ASA: Chancenlos?
In den Wirren in Übersee könnte manch einer fast eine Chance für Europa erkennen. Denn hier geht der Ausbau von Wind und Solar munter weiter, wobei auch Orsted schwer aktiv ist. Doch an der Börse scheint die schlechte Stimmung die Richtung vorzugeben. Bei Nel ASA hat es sich mit Träumereien offenbar ohnehin schon längst erledigt. Die Aktie der Norweger stürzte heute Morgen um 5,6 Prozent auf glatte 0,20 Euro hinunter. Im Abwehrkampf stehen die Bullen nun mit dem Rücken zur Wand und eine weitere Hiobsbotschaft, sei es betreffend Nel selbst oder in Bezug auf die Branche, könnte einen unschönen Durchbruch herbeiführen.
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