Liebe Leserin, Lieber Leser,
eigentlich zweifelt kaum jemand ernsthaft am Potenzial von Wasserstoff. Zeitweise springt dem Thema regelrechte Euphorie entgegen und es mangelt auch nicht an großspurigen Absichtserklärungen, Planunten und dergleichen mehr. Ende vergangenen Jahres etwa pries Sachesn-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff mit großen Worten das Projekt „Green Root“, welcher der Industrie endlich wieder eine Perspektive für langfristige Wettbewerbsfähigkeit liefern sollte. Gekoppelt ist eine milliardenschwere Investition allerdings daran, dass sich auch genügend Abnehmer finden.
Diesbezüglich scheint die Angelegenheit ins Stottern gekommen zu sein, wie der „MDR“ zu berichten weiß. Ausgerechnet die SKW-Stickstoffwerke als möglicher Ankerkunde schlagen heute sehr viel leisere Töne an. Man sei grundsätzlich weiterhin schwer an Wasserstoff interessiert, um damit auch CO2-Emissionen zu senken. Doch hat der alternative Kraftstoff noch einen gewaltigen Nachteil.
OMV gibt Gas
SKW-Chef Carsten Franzke sprach in der Vergangenheit zwar schon von einer „neuen Ära“, die mit grünem Wasserstoff eingeläutet werden solle. Aktuell sei das Ganze aber noch zu teuer. Im Vergleich zu grauem Wasserstoff, der mithilfe von Erdgas produziert wird, seien die Preise viermal so hoch. Das würde sich schlicht nicht rechnen, weshalb man sich auch nicht auf festgelegte Abnahmemengen festnageln lassen möchte. Das Projekt scheint nun mindestens weiter in die Zukunft verschoben zu werden.
OMV scheint da deutlich schmerzbefreiter zu sein. Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern geht in Sachen Wasserstoff gerade zwei Schritte voran und kündigte nicht weniger als die bislang größte Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Österreich an. Unternehmensangaben soll es sich bei einer Leistung von 140 Megawatt und einer erwarteten Produktion von 23.000 Tonnen grünem Wasserstoff jährlich sogar um eine der fünf größten Anlagen in Europa handeln.
OMV: Auf eigene Faust
Schon Ende 2027 plant OMV mit der Fertigstellung des Standorts und ist dabei auch nicht abhängig von Abnahmezusagen. Denn als Nutzer tritt man schlicht selbst in Erscheinung. Der produzierte Wasserstoff soll für die Produktion von Benzin und Diesel zum Einsatz kommen und damit CO2-Emissionen reduzieren. Ganz alleine ist man dennoch nicht und freut sich über Unterstützung aus der Europäischen Wasserstoffbank.
Bei Planung, Bau und Umsetzung helfen derweil unter anderem Siemens Energy und Strabag weiter. Es ist eine erfrischende Abwechslung zu anderen Projekten, die ins Stocken geraten oder auf Eis gelegt sind. Dass gerade ein Ölkonzern für solche Neuigkeiten sorgen kan, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Dass der gewonnene Wasserstoff für Benzin und Diesel zum Einsatz kommt, verstärkt den Effekt. Die Anleger soll es aber nicht stören.
Omv Aktie Chart
Nel ASA und Plug Power stecken zurück
Derartige Projekte würden die Börsianer wahrscheinlich lieber bei Nel ASA sehen, in wessen Auftrag auch immer. Doch bei den Norwegern herrscht weiterhin Stillstand, mit Ausnahme des Aktienkurses. Der bewegte sich heute Morgen mal wieder im hohen Tempo abwärts. Bis zum Vormittag waren Verluste von 4,6 Prozent zu verzeichnen. Der Kurs pendelte sich bei 0,18 Euro ein.
Plug Power konnte kürzlich immerhin Produktionsrekorde vermelden und die Anleger mit Aussichten auf geringere Kapitalkosten dank sinkender Zinsen verwöhnen. Die darauffolgende Rallye scheint aber auch nicht allzu nachhaltig zu sein. Auch hier gab es am Montag Korrekturen zu sehen, was den Aktienkurs um 4,2 Prozent auf 2,27 Euro zurückwarf. Positive Entwicklungen im Segment lassen sich durchaus erkennen. Doch haben sie noch immer viel zu hohen Seltenheitscharaktert.
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