Liebe Leserin, Lieber Leser,
nachdem Nel ASA in der Vergangenheit mit Quartalszahlen schon für so manche Katastrophe sorgte, war es den Anlegern nicht zu verdenken, dass jene vor den jüngst vorgestellten Ergebnissen etwas Bauchschmerzen bekamen. Manch einer dürfte bereits den nächsten herben Rückschlag befürchtet haben. Letztlich blieb der nächste Einbruch aber zumindest auf operativer Seite aus. Die nackten Zahlen fielen sogar etwas besser aus, als es die Analyste erwartet, oder besser gesagt befürchtet hatten.
Der Umsatz ging auf umgerechnet 30 Millionen Euro zurück und beim EBITDA konnte der Verlust auf etwas mehr als neun Millionen Euro begrenzt werden. Das klingt erstmal wenig erfreulich, doch im Vorjahreszeitraum musste an dieser Stelle noch ein Fehlbetrag von 12,5 Millionen Euro gemeldet werden. Es scheint also, als habe Nel seine Kosten besser im Griff, was aus Anlegersicht schwer zu begrüßen ist. Der Nettoverlust belief sich alles in allem auf 7,3 Millionen Euro.
Nel ASA fehlt es an Aufträgen
Echte Freude blieb an den Märkten dennoch aus. Denn bei den wohl wichtigsten Faktoren, Auftragseingang und Auftragsbestand, rasselten die Zahlen von Nel munter weiter in den Keller. Das Volumen von neuen Ordern belief sich auf müde 4,9 Millionen Euro, 64 Prozent weniger als im dritten Quartal 2024. Der Auftragsbestand halbierte sich fast auf noch 85 Millionen Euro. Mit anderen Worten: die Elektrolyseure der Norweger sind immer weniger gefragt.
Das entgeht den Anlegern freilich nicht und so ging es mit der Aktie heute trotz geringerer Verluste weiter in Richtung Süden. Am Nachmittag standen 0,19 Euro auf dem Ticker, womit die wichtige Linie bei 0,20 Euro wieder unterschritten wurde. Aus rein technischer Sicht droht ein Angriff der Bären auf das Allzeit-Tief bei 0,17 Euro. Erfahrungsgemäß kann ein solcher aber eine ganze Weile in Anspruch nehmen.
Nel ASA Aktie Chart
Reality Check
Während in der Fantasie einiges möglich ist, wird Nel immer wieder von einer trockenen und nüchternen Realität eingeholt. Einen Reality Check empfiehlt derweil der Bundesrechnungshof der Politik. In einem neuerlichen Bericht wird vor enormen Risiken für den Steuerzahler ob der milliardenschweren Wasserstoffpläne gewarnt. Kurz zusammengefasst heißt es darin, dass Nachfrage und Angebot noch immer gering seien und sich zudem die Erwartung sinkender Preise für Wasserstoff nicht bestätigt habe.
Empfohlen wird der Bundesregierung, ihre Investitionspläne auf den Prüfstand zu stellen und Maßnahmen in Zukunft zielgerichtet auszugestalten sowie einem regelmäßigen Monitoring zu unterziehen. Das ist nicht unbedingt das, was Anleger gerne hören. Denn an der Börse gibt es immer wieder Kritik daran, dass gerade die Zurückhaltung in der Politik dem Hochlauf von Wasserstoff im Wege stehen würde.
Plug Power weiter auf Bodensuche
Dass die Lage sich auch ohne Unterstützung von staatlicher Seite aufhellen kann, stellte zuletzt Plug Power unter Beweis mit Produktionrekorden, neuen Aufträgen und weiteren erfreulichen Neuigkeiten. Die Aktie rettete sich damit aus dem Keller und begibt sich nun ein Stück weit auf Richtungssuche. Der initiale Höhenflug erschien angesichts noch immer hoher Verluste dezent übertrieben, weshalb nun zunächst Korrekturen zu beobachten sind. Mit einem Schlusskurs von 2,79 US-Dollar am Dienstag konnte das Papier sich aber weiterhin sehen lassen und sich über ein Plus von 30 Prozent seit Jahresbeginn freuen. Damit es nicht noch weiter abwärtsgeht, wären messbare Erfolge in Form von Zahlen sehr wünschenswert.
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