Liebe Leserin, Lieber Leser,
noch zu Beginn des Jahres schien es, als würde Airbus pragmatischer denken und sich von mancher Zukunftsträumerei verabschieden. Das Ziel, im Jahr 2035 ein Wasserstoffflugzeug auf den Markt zu bringen, wurde verworfen. Kurz darauf titelten einige Publikationen schon, dass der Flugzeugbauer Wasserstoff gänzlich den Rücken kehren würde. Dem wurde recht schnell widersprochen, doch konkrete Zeitpläne gibt es nicht mehr. Experten rechnen mit einem Wasserstoffflugzeug von Airbus ungefähr für das Jahr 2050.
In der Zwischenzeit scheint Airbus andere Ansätze zu verfolgen. Bei der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget unterzeichnete das Unternehmen eine Absichtserklärung mit MTU Aero Engines. Erklärtes Ziel ist es, Brennstoffzellen für Passagierflugzeuge zu entwickeln. Anstatt also wie bei herkömmlichen Antrieben Wasserstoff direkt zu verbrennen, soll jener zum Einsatz kommen, um Strom zu erzeugen und damit ein Flugzeug anzutreiben. Das Prinzip ist bekannt von Wasserstoff-Autos, die in den allermeisten Fällen eine ähnliche Technologie einsetzen.
Große Chancen für MTU Aero Engines?
Einen genauen Zeitplan für die Fertigstellung des Projekts nannte man nicht. Dennoch scheinen die Aktionäre in dem Ganzen eine Chance für MTU Aero Engines zu sehen. Eine Kooperation mit einem Giganten wie Airbus ist schließlich immer angenehm, wenn auch bei noch eher luftigen Zukunftsvorhaben. Die Aktie reagierte am Mittwoch mit Kursgewinnen von knapp drei Prozent und auch heute ging es im frühen Handel weiter aufwärts. Bei 370,20 Euro am frühen Nachmittag blickt der Titel auf ein Plus von neun Prozent im 5-Tages-Vergleich.
MTU Aero Engines Aktie Chart
Erhlicherweise darf davon ausgegangen werden, dass die Vorfreude recht schnell wieder nachlassen wird. Denn selbst im besten Fall wird es Jahre dauern, bis etwas vorgezeigt werden kann, was sich ansatzweise als serienreif bezeichnen ließe. Doch unabhängig von den Aussichten für MTU selbst ergeben sich natürlich auch einige neue Hoffnungen für den Wasserstoffsektor insgesamt. Den haben nämlich noch längst nicht alle abgeschrieben, wenngleich kritische Stimmen nicht verhallen.
Airbus lässt sich nicht beirren
Airbus hält derweil daran fest, dass Wasserstoff-Flugzeuge grundsätzlich machbar sind. Man hätte wohl auch das Ziel im Auge behalten, bis 2035 so weit zu sein. Dass dies kassiert wurde, schiebt das Unternehmen vornehmlich der fehlenden Infrastruktur zu. Die Wasserstoff-Wirtschaft habe sich laut Airbus sehr viel langsamer entwickelt, als man es sich 2020 bei der Ankündigung der Wasserstoff-Strategie erhofft hatte. Man liege noch fünf bis zehn Jahre hinter den Erwartungen zurück. Das bedeutet rechnerisch, dass die Wasserstoff-Wirtschaft nach dem Dafürhalten von Airbus noch nicht einmal dort ist, wo sie 2020 schon war. Klingt verwirrend, ist aber nur eine etwas unglückliche Formulierung dafür, dass alles zu langsam vorangeht.
Vor diesem Hintergrund ist die gute Nachricht des Tages vielleicht, dass Airbus dennoch nicht von Wasserstoff ablassen will und weiterhin davon träumt, eines Tages mit seinen Flugzeugen nichts weiter als Wasserdampf in die Umgebung abzulassen. Der Weg dorthin ist noch lang und steinig und es wird mit Sicherheit noch einige Rückschläge geben. Das Ergebnis könnte aber für viele fröhliche Gesichert sorgen, sowohl in der Konzernführung als auch bei den Anteilseignern und vielleicht verspürt auch Mutter Natur ein klein wenig Vorfreude.
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