Liebe Leserin, Lieber Leser,
dass grüner Wasserstoff in der Industrie im großen Stil zum Einsatz kommt, das ist momentan oftmals leider noch eine Wunschvorstellung. Infineon geht in Österreich aber nun immerhin einen Schritt voran. Dort kommt in Zukunft ein Elektrolyseur von Linde mit einer Leistung von 2 Megawatt zum Einsatz. Jener soll knapp 300 Tonnen grünen Wasserstoff herstellen, sodass die Anlieferung per Lkw in Zukunft nicht mehr notwendig sein wird.
Das Ganze hat natürlich andere Dimensionen als ein grünes Stahlwerk, welches die gesamte Energieversorgung mit Wasserstoff realisieren würde. Tatsächlich nutzt Infineon den produzierten Wasserstoff „nur“ als Prozessgas. Die Energieversorgung wird also weiterhin auf anderem Wege sichergestellt. Dennoch ist es für die Elektrolyseur-Technologie ein wichtiger Schritt und das Ganze zeigt, wo sich aktuell Chancen verbergen. Dass dies im Halbleitersegment passiert, ist mit Blick auf den KI-Hype vielleicht nicht vollkommen uninteressant.
Wird Wasserstoff unterschätzt?
Der Boom von Rechenzentren hat schon zuvor zu einem gewissen Auftragseingang in der Wasserstoffbranche geführt. Mancher US-Tech-Riese mag ganze Kernkraftwerke für den Betrieb künftiger Rechenzentren abstellen, andere setzen auf kleinere, sogenannte Small Modular Reaktoren (SMT). Doch es gab und gibt eben auch Fälle, in denen Wasserstoff-Brennstoffzellen eine wichtige Rolle spielen. Zum Einsatz kommen solche vermehrt als Backup-Lösung, welche auch bei einem Stromausfall die Energieversorgung vorübergehend aufrechterhalten kann.
In der öffentlichen Wahrnehmung spielt dies allerdings bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Das Beispiel von Infineon zeigt nun, dass Wasserstoff in der Halbleiterbranche unverzichtbar ist, und was liegt da näher, als jenen in Zukunft klimaschonend selbst zu produzieren? Es wäre kein Wunder, würden in Zukunft auch andere Unternehmen diesem Beispiel folgen.
Plug Power wieder unter Druck
Allerdings sind das natürlich auch wieder Träumereien, mit denen die Börsianer nach etlichen Enttäuschungen nicht mehr allzu viel anfangen können. Gefragt sind spürbare Fortschritte. Plug Power konnte solche zwar zuletzt vorweisen, was allerdings auf Kosten der Gewinne ging. Solche sind weiterhin nicht vorhanden und die Verluste fielen im vergangenen Quartal höher als erwartet aus.
Zunächst schien es, als würden die Anteilseigner dies recht gut verdauen, da Wachstumsaussichten weiterhin Bestand hatten. Ohne weitere Neuigkeiten gerät die Aktie derzeit allerdings wieder unter Druck. Am Dienstag rauschte der Kurs um 4,8 Prozent auf 1,58 US-Dollar in die Tiefe und nachvörslich gab es weitere rote Vorzeichen zu sehen. Das ist zwar noch nicht dramatisch, doch der Abstand zu wichtigen Supportzonen schrumpft in einem bedenklichen Tempo dahin. Zu befürchten ist, dass der Verkaufsdruck an ruhigen Tagene eher zu- denn abnimmt. Denn die Erfahrung lehrt uns, dass gute Neuigkeiten im Wasserstoff-Segment leider recht schnell verblassen.
ITM Power hält sich wacker
Ein Stück weit kann ITM Power noch von Auftragseingängen und höheren Prognosen zehren. Solche Neuigkeiten liegen aber auch bereits eine Weile zurück und neue Höchststände jenseits der 1-Euro-Marke gab es nun schon seit fast zwei Monaten nicht mehr zu sehen. Die Aktie hält sich wacker knapp oberhah von 0,80 Euro, was einem Plus von gut 90 Prozent seit Jahresbeginn entspricht. Allerdings können und sollten Anleger sich darauf nich ausruhen. Ohne nennenswerte Neuigkeiten scheint sich auch hier latenter Verkaufsdruck aufzustauen. Es ist daher nur zu hoffen, dass die Unternehmen hinter den vielbeachteten Wasserstoff-Aktien möglichst bald ähnliche Neuigkeiten wie Infineon und Linde auf die Beine stellen können.
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