Liebe Leserin, Lieber Leser,
was die Politik nicht in den Griff bekommt, das müssen die Bürgerinnen und Bürger letzten Endes wohl selbst in die Hand nehmen. Ein wenig entsteht dieser Eindruck derzeit beim französischen Unternehmen Lhyfe, das erstmals überhaupt eine Crowdfunding-Kampagne rund um das Thema grünen Wasserstoff erfolgreich beenden konnte. Das Ganze fand statt auf der Plattform Lita.co, wo in der Regel Beträge von etwa 500.000 Euro erreicht werden. Lhyfe konnte mit seiner Kampagne nun ganze 2,5 Millionen Euro in die Kassen spülen.
Daran zeigt sich welches rege Interesse in der Öffentlichkeit besteht. Gentuzt werden sollen die Mittel, um Fortschritte bei der Produktion von grünem Wasserstoff zu finanzieren. Bisher betreibt Lhyfe vier Standorte in Frankreich und Deutschland. Dass eine Crowdfunding-Kampagne überhaupt notwendigt ist, zeigt schmerzhaft, dass der Support aus Brüssel und Co. noch immer nicht ausreicht, um Wasserstoff-Unternehmen genügend Sicherheit und Mittel für die notwendige Expansion zu bieten.
Not macht erfinderisch
Allerdings ist die Angelegenheit etwas weniger aufregend, als es auf den ersten Blick den Anschein machen mag. Die gewählte Plattform ist etwas ungewöhnlich, doch im Kern handelt es sich um eine klassiche Anleihe. Einsteigen konnten Anleger mit Beträgen zwischen 300 und 75.000 Euro, was knapp 1.200 Personen auch taten. Das geschah nicht aus reiner Selbstlosigkeit, sondern auch mit Blick auf Zinsen in Höhe von 8,5 Prozent pro Jahr, die bei der Kampagne in Aussicht gestellt werden.
Zudem sei erwähnt, dass Crowdfunding bei Lhyfe bestehende Finanzierungen durch Banken und dergleichen lediglich ergänzt, nicht aber ersetzt. Gelungen ist es dem Unternehmen vordergründig, für Aufmerksamkeit zu sorgen und einen Beleg dafür zu liefern, dass die Öffentlichkeit sehr wohl ein Interesse am Ausbau von grünem Wasserstoff hat.
Ballard Power erneut mit Auftragseingang
Weitaus wichtiger aus Anlegersicht sind aber Fortschritte bei der Vermarktung, und genau damit kann derzeit Ballard Power dienen. Kürzlich erst meldete der kanadische Brennstoffzellenspezialist einen Auftragseingang aus Kalifornien. Darauf folgt nun ein Auftrag von eCap Marine zur Lieferung von 32 Brennstoffzellen mit jeweile 200 kW Leistung. Damit sollen zwei Schiffe angetrieben werden, um die Dekarbonisierung der Route zwischen den Niederlanden und Norwegen voranzutreiben.
Wie immer hält sich Ballard Power mit finanziellen Details zurück und ließ lediglich wissen, dass die Auslieferungen für dieses und nächstes Jahr geplant sind. Für die meisten Aktionäre ist es aber schon eine gute Nachricht, dass es überhaupt neue Aufträge gibt. Das ließ den Aktienkurs gestern um 5,2 Prozent auf 2,04 US-Dollar ansteigen und nachbörslich ging es noch etwas weiter aufwärts. Es ist das erste Mal seit knapp einem Jahr, dass die 2-Dollar-Marke überboten werden konnte.
Ballard Power Aktie Chart
Nel ASA gibt nicht auf
Funkstille herrscht derweil mal wieder bei Nel ASA, und das nach zermürbenden Quartalszahlen mit einem mehr als enttäuschenden Auftragseingang. Die Norweger könnten ähnliche Neuigkeiten wie bei Ballard Power nur allzu gut vertragen. Immerhin ist man aber (noch) nicht auf etwas verzweifelte Methoden wie Crowdfunding angewiesen, der Cashbestand fiel zuletzt höher als befürchtet aus. Vielleicht auch deshalb schlagen die Bullen sich erstaunlich gut. Der wichtige Support bei 0,20 Euro geriet nun schon seit einer ganzen Weile nicht mehr unter Druck und am Mittwochmorgen standen sogar ganze 0,23 Euro auf dem Ticker. Es scheint also selbst beim angeschlagenen Nel noch Hoffnung zu geben.
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