Wasserstoff-Aktien: Kritik an BMW, Hyundai hält an Wasserstoff fest und auch Toyota erkennt darin die Zukunft!

273 Millionen Euro erhält BMW an Förderungen für eine Serienproduktion von Wasserstoff-Autos, was allerdings in der Branche zuweilen auf Unverständnis trifft.

Auf einen Blick:
  • Es zeigt sich Kritik an großzügigen Förderungen für Wasserstoff-Autos von BMW.
  • Dennoch werden die Pläne weiterverfolgt.
  • Auch bei Toyota und Hyundai bleibt Wasserstoff aktuell.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Vor einigen Jahren noch galten Wasserstoffautos als sehr aussichtsreiche Alternative zu Verbrennern und E-Autos. Es sollten damit die Vorteile aus beiden Welten verbunden werden. Aus dem Auspuff kommt nur Wasserdampf und lange Ladestopps würden in der Theorie nicht vorkommen. Doch das Thema hat ordentlich an Rückenwind verloren. Das liegt an rasanten Fortschritten bei der E-Mobilität mit immer höheren Reichweiten. Zusätzlich will BYD ab dem kommenden Jahr das Aufladen von 400 Kilometern Reichweite in nur fünf Minuten ermöglichen.

Darüber hinaus konnte Wasserstoff viele Versprechend aus der Vergangenheit nicht einhalten. Der Kraftstoff ist noch immer sündhaft teuer, insbesondere in der klimaneutralen grünen Variante. Die meisten Autohersteller haben Vorhaben zu Wasserstoffautos daher längst aufgegeben. BMW allerdings lässt sich nicht kleinkriegen.

BMW: Wie sinnvoll ist die Förderung?

Das wäre grundsätzlich erstmal nur die Sache von BMW selbst. Anders sieht die Angelegenheit aber aus, wenn großzügig öffentliche Mittel in entsprechende Vorhaben gesteckt werden. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Bayern und der Bund zusammen ganze 273 Millionen Euro für eine Serienfertigung von Wasserstoffautos bei BMW beisteuern. Genau das führt nun zu immer mehr Kritik.

Kritisch äußert sich zu dem Ganzen der Autoexperte Professor Stefan Bratzel gegenüber dem „Bayrischen Rundfunk“. Eine derart große Mende an Fördergeldern sei fraglich angesichts der Befürchtung, dass es am Ende nur wenige Serienfahrzeuge geben könnte. Aktuell sind schätzungsweise 2.000 Wasserstoffautos in Deutschland unterwegs. Würde BMW eine solche Anzahl verkaufen, wäre jedes einzelne davon mit 136.500 Euro gefördert.

Dazu kommt noch, dass es in Deutschland bisher laut H2 Mobility müde 68 Wasserstofftankstellen gibt, während Ladepunkte für Elektroautos sehr viel zahlreicher vorhanden sind und schneller ausgebaut werden. Wer also vor einem E-Auto aus Gründen von Reichweitenängsten zurückschreckt, wird beim Wasserstoffauto von BMW nicht zuschlagen. Schließlich soll der iX5 Hydrogen auch nur eine Reichweite von 504 Kilometern erhalten.

Toyota und Hyundai geben nicht auf

Das sind nur einige der Gründe, welche die Kritiker ins Feld führen. Dazu kommen die bereits erwähnten hohen Preise für Wasserstoff. BMW lässt sich nicht beirren und will seinen Weg weitergehen. 2028 soll die Serienproduktion an den Start gehen. Aktuell gibt es in Deutschland nur noch ein einziges verfügbares Modell. Hergestellt wird jenes von Toyota und hört auf den Namen Mirai, japanisch für „Zukunft“. Der Hersteller will ebenfalls weiterhin Wasserstoffautos bauen.

In Südkorea verfolgt Hyundai das Thema allen Widerständen zum Trotz und kündigte erst in diesem Jahr Investitionen von umgerechnet 630 Millionen Euro in eine entsprechende Fabrik an. Auch in Europa soll der NEXO eines Tages verkauft werden. Weltweit werden 11.000 verkaufte Einheiten für 2026 angepeilt. Zumindest diese drei Hersteller glauben weiterhin daran, dass Wasserstoff in der Mobilität noch eine Zukunft hat. Den Aktienkursen hilft das aber längst nicht mehr weiter.

BMW Aktie Chart

Unbeirrbar

Die Autobauer scheinen sich nicht einmal davon beirren zu lassen, dass die Börse Wasserstoff mit Blick auf das Autosegment längst fallengelassen hat. Dort wird vor allem darauf gehofft, dass mit neuen Elektrolyseuren und steigenden Auftragsmengen wenigstens langsam die Grundlage für eine größere Offensive gelegt werden kann. Bis 2028 wird es damit aber eher nicht klappen. Die Ambitionen von BMW und Co. sowie damit verbundene Erfolgsaussichten sollen an dieser Stellte nicht gewertet werden. Ehrlicherweise ist Anlegern aber dazu zu raten, ihre eigene Strategie nicht darauf auszurichten.

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