Wasserstoff-Aktien: Gegenwind in Bayern, Rewe spart CO2, SFC Energy bleibt am Boden und auch Nel ASA tut sich schwer!

Wasserstoff-Aktien verabschieden sich mit etwas Wehmut in die Feiertage und besonders Nel ASA kommt immer mehr ins Schwitzen, während Fortschritte im Segment rar sind.

Auf einen Blick:
  • Es regt sich Widerstand gegen die Wasserstoff-Pläne in Bayern.
  • Rewe Nord zeigt derweil in Hamburg, wie viel CO2 sich mit Wasserstoff-Lkw sparen lässt.
  • SFC Energy leidet derweil unter ungewissen Aussichten.
  • Auch bei Nel ASA ist die Stimmung der Anleger im Keller.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

es gibt sie noch, die Verfechter von Wasserstoff in der Politik, die dafür auch gerne bereit sind, Steuergelder in die Hand zu nehmen. Mit dazu gehört der bayrische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, für den Wasserstoff eine Art Herzensangelegenheit ist. Etliche Millionen sollen in den nächsten Jahren in den Ausbau fließen. Allerdings stellt die Opposition sich die Frage, ob diese Gelder auch wirklich an der richtigen Stelle ankommen.

Zweifel daran äußert der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Florian von Brunn. Seiner Ansicht nach sind die Förderpläne von Aiwanger für Wasserstoff vollständig fehlgeleitet. Insbesondere bei Nutzfahrzeugen werde damit aufs „falsche Pferd“ gesetzt, da auch dort der Elektromotor die Zukunft sei. Dass trotz minimaler Absatzzahlen und ungenutzter Wasserstofftankstellen im Doppelhaushalt 2026/27 die Gelder für Wasserstoff-Nutzfahrzeuge um das 18fache auf 6,5 Millionen Euro steigen können, dafür hat von Brunn kein Verständnis, weshalb das Vorhaben laut dem „Bayrischen Rundfunk“ im Landtag gestoppt werden soll.

SFC Energy tut sich schwer

In Hamburg hingegen unterstreicht Rewe Nord, welches Potenzial in Wasserstoff-Nutzfahrzeugen steckt. Das Unternehmen präsentierte kürzlich einen von der Dekra geprüften Beleg, welcher für das Jahr 2024 Einsparungen von 48 Tonnen CO2 dank des Einsatzes eines Hyundai XCient Fuel Cell belegt. Getankt wurden dafür 5,5 Tonnen grüner Wasserstoff. Was sich Rewe das Ganze hat kosten lassen, wurde allerdings nicht kommuniziert.

In Bayern selbst würde sich wohl auch SFC Energy darüber freuen, wenn die Prioritäten der Politik anders liegen würden. Der Brennstoffzellenexperte glänzte über längere Zeit mit einem recht verlässlichen Wachstum, wenn auch im kleineren Rahmen. Dies stürzte aber zusammen, als im Juli eine Gewinnwarnung herausgegeben werden musste. Statt sich davon zu erholen, gab die SFC Energy-Aktie immer weiter nach. Zu Weihnachten standen noch 12,12 Euro auf dem Ticker. Das sind knapp 32 Prozent weniger als zu Jahresbeginn. Förderungen für Nutzfahrzeuge helfen dem Unternehmen aus Brunnthal eher wenig weiter.

SFC Energy Aktie Chart

Nel ASA im Tal der Tränen

Doch während sich in Bayern noch um die genaue Ausgestaltung gestritten wird, wäre man anderswo schon froh, wenn überhaupt mal etwas geschehen würde. Dieses Gefühlt dürften die Anteilseigner von Nel ASA nur zu gut kennen. Den einen oder anderen Ausschlag gab es beim Aktienkurs in diesem Jahr durchaus zu sehen. Es dauerte aber nie lange, bis es zurück in den Abwärtstrend ging. Dort landete das Papier auch zu den Feiertagen. Am Dienstag ging es mit 0,192 Euro aus dem Handel. Das Allzeit-Tief bei 0,17 Euro ist noch immer in gefährlicher Nähe und Weihnachtsgeschenke waren den Anteilseignern leider nicht vergönnt.

Frohe Weihnachten!

Es neigt sich ein Jahr dem Ende zu, welches für Wasserstoff-Aktien recht wechselhaft verlief. Der gewohnte Trott aus Zukunftszweifeln machte sich immer wieder bemerkbar und er scheint sich auch zum Jahresabschluss wieder einzuschleichen. Zwischendurch gab es aber auch hoffnungsvolle Zeiten, neue Projekte und den einen oder anderen Durchbruch. Für das kommende Jahr ist für Spannung gesorgt, nachdem zuletzt der Ausbau des Wasserstoffkernnetzes zumindest ein wenig an Fahrt aufnahm. Vorhersagen lässt sich wenig und die Launen der Politik werden weiterhin viel Einfluss auf die Kurse nehmen. Für den Moment bleibt mir daher nicht mehr, als Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten und erholsame Feiertage zu wünschen. Vor dem Jahreswechsel blicken wir dann in der nächsten Woche noch einmal auf das vergangene Jahr zurück und wagen einen vorsichtigen Blick nach vorne auf 2026.

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