Liebe Leserin, Lieber Leser,
die Künstliche Intelligenz, oder kurz KI, erobert immer mehr Lebensbereiche und sie schleicht sich längst in den Alltag der Menschen. Auch beim Thema Wasserstoff spielt das Ganze eine immer größere Rolle. Das liegt nicht etwa daran, dass durch KI neue technologische Durchbrüche erreicht werden könnten oder dergleichen. Viel mehr hoffen die Anlegerinnen und Anleger darauf, dass der Stromhunger der aus dem Boden sprießenden Rechenzentren zum Teil mit Brennstoffzellen sichergestellt werden soll.
Genau das stand auch bei der Zahlenvorlage von FuelCell Energy klar im Vordergrund. Das Unternehmen ließ wissen, sich mit mehreren potenziellen Kunden aus dem Bereich im Gespräch zu befinden. Auch wenn dabei keine konkreten Aufträge vorgezeigt werden konnten, verfielen die Anleger direkt in Kauflaune, dies allerdings nur kurzzeitig.
Fundamentale Herausforderungen bei FuelCell Energy
Am Freitag wurden die Bullen recht unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als die FuelCell Energy-Aktie um 13,5 Prozent nachgab und bei 8,34 US-Dollar aufschlug. Damit ergibt sich auf Wochensicht nun sogar wieder ein Minus. Gut möglich, dass der eine oder andere sich an die bestenfalls soliden Zahlen erinnerte.
FuelCell Energy Aktie Chart
Die Verluste von FuelCell Energy konnten im zurückliegenden Quartal zwar etwas eingedämmt werden und mit den Umsätzen ging es leicht in die Höhe. Es blieb aber dennoch bei einem Nettoverlust von 7,42 US-Dollar je Aktie gegenüber 7,83 Dollar aus dem Vorjahr. Fortschritte spielen sich also in einem gemächlichen Tempo ab. Erschwerend hinzu kommt, dass der Betriebsverlust sich auf 192,3 Millionen Dollar ausweitete. Zumindest für den Moment werden niedrigere Verluste also nicht durch KI-Durchbrüche, sondern mehr durch Kostensenkungen erreicht.
Bloom Energy atmet auf
In die genau entgegengesetzte Richtung ging es vor dem Wochenende für die Aktie von Bloom Energy, welche um 10,7 Prozent bis auf 88,82 Dollar zulegen konnte. Heute ging es vorbörslich munter weiter und es deutet sich ein Sprung über die 90-Dollar-Marke an. Auch hier sind es aber keine fundamentalen Neuigkeiten, welche die Bullen aus der Deckung locken würden.
Stattdessen zeigt sich einmal mehr, dass der Kurs von Bloom Energy immer mehr an die Entwicklung beim Partner Oracle gekoppelt ist. Es dürfte kein Zufall sein, dass die Kurse genau dann wieder stärker zulegen, als Meldungen über den US-TikTok-Deal und Oracles Beteiligung die Runde machten. Das lindert dann auch Sorgen darüber, dass dem Softwarekonzern das Geld ausgehen könnte und damit Bloom Energy im schlimmsten Fall Aufträge durch die Kappen gehen würden.
Nel ASA blickt in den Abgrund
Es soll an dieser Stelle nicht bestritten werden, dass KI-Rechenzentren der Wasserstoffbranche hochinteressante Chancen bieten. Vielleicht können sie sogar dabei helfen, endlich einen größeren Durchbruch zu erzielen. Das Geld dafür ist in der Branche in jedem Fall vorhanden. Dennoch haben wir es bislang nur mit eher vagen Hoffnungen und Vermutungen zu tun, die zuweilen auch mal etwas über das Ziel hinausschießen können. Jede Rallye, die auf bloßen Hoffnungen fußt, ist mit nicht zu unterschätzenden Risiken behaftet.
Ohne solche Spekulationen läuft es allerdings auch nicht viel besser, was Nel ASA unter Beweis stellt. Bei den Norwegern spielt KI bisher keine Rolle und den Anlegern fehlt es vollständig an überzeugenden Signalen für eine erfolgreichere Zukunft. In der Folge wurden bereits sämtliche charttechnischen Unterstützungen unterschritten. Am Montagmorgen ging es um weitere 4,4 Prozent auf 0,19 Euro abwärts. Bei 0,17 Euro lauert bereits das 52-Wochen-Tief. Verlass auf eine Rettung durch neue Hoffnung ist hier noch sehr viel weniger als bei KI-Fantasien im Brennstoffzellensegment.
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