Liebe Leserin, Lieber Leser,
kürzlich erst ließ der Stahlhersteller Arcelormittal eine kleine Bombe platzen, indem der Rückzug von Plänen für die Herstellung von grünem Stahl angekündigt wurde. Aus Unternehmenssicht hätte sich das Ganze wirtschaftlich nicht rentiert, trotz staatlicher Förderung in Milliardenhöhe. Das war für den Wasserstoffsektor bereits schmerzlich genug, doch die Angelegenheit scheint noch einen Rattenschwanz nach sich zu ziehen.
Wie die „Nordwest-Zeitung“ berichtet, kündigte der Versorger EWE an, eine Wasserstoff-Anlage in Bremen nicht länger zu verfolgen. Begründet wird der Schritt mit „aktuellen Marktbedingungen“. ArcelorMittal wird damit zwar nicht namentlich genannt. Es gilt aber als offenes Geheimnis, dass der Rückzug des größten potenziellen Abnehmers in der Region viel mit der Entscheidung zu tun haben dürfte. Ob nun noch weitere Unternehmen ihre Pläne zusammenstreichen werden, bleibt abzuwarten. Positive Impulse sind aber kaum festzustellen.
Plug Power atmet durch
Die Börsianer scheinen das Ganze heute dennoch einigermaßen gut wegzustecken. Denn einerseits ist es wohl nicht die größte Überraschung aller Zeiten und andererseits stehen an der Börse andere Entwicklungen im Vordergrund. Die (anscheinend eher wackelige) Waffenruhe im Nahen Osten gibt den Ton an und sorgt allerorten für Erleichterung. Nicht nur gibt es Hoffnung auf ein Ende der Gewalt, auch eine Sperrung der Straße von Hormus ist wohl erst einmal vom Tisch.
Das sorgt für rasante Korrekturen bei den Ölpreisen und damit weniger Furcht vor steigenden Energiepreisen. Letzteres wiederum senkt die Sorge vor rasant steigenden Kosten bei Wasserstoff-Unternehmen. Die Effekte sind bereits spürbar. Die Aktie von Plug Power legt vorbörslich um knapp drei Prozent bis auf 1,12 US-Dollar. Das ist noch kein Ausbruch, doch immerhin ein Versuch, die Linie bei einem Dollar zu verteidigen. Ob dies auch weiterhin gelingen wird, ist jedoch eine andere Frage. Denn die Risiken mit Blick auf die US-Politik und noch immer unzureichenden Auftragseingängen bleiben bestehen.
Nel ASA versucht es noch einmal
Nel ASA Aktie Chart
Noch deutlicher fielen die Kursgewinne bei Nel ASA aus. Nach einem weiteren Besuch bei der Marke von 0,20 Euro schwang sich die Aktie der Norweger heute Morgen um über sechs Prozent bis auf 0,21 Euro in die Höhe, und das nicht einmal aufgerundet. Ein Fünkchen Hoffnung scheint durch das Segment zu wehen, was angesichts der eher erdrückenden Nachrichtenlage keine Selbstverständlichkeit ist.
Auf fundamentaler Ebene geht bei Nel ASA alles weiter wie gehabt. Das bedeutet, dass es zwar keine Stornierungen oder andere Hiobsbotschaften gibt, aber eben auch keine Hinweise auf einen echten Durchbruch. So bleibt letztlich der Eindruck, dass der ewige Kampf um die letzte Unterstützung weitergeht, wenngleich die Käufer für den Moment im Vorteil sind.
Das Drama setzt sich fort
Im Nahen Osten mögen diverse Tragödien verhindert worden sein, wobei ich persönlich da mit einem schnellen Urteil vorsichtig wäre. Doch im Wasserstoffsektor geht das Drama unvermindert weiter. Nichts geändert hat sich an den Ambitionen, welche zahlreiche Unternehmen und Staatenlenker an den Tag legen. Gerade letzte müssen sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass Taten und Worte längst nicht immer zusammenpassen und genau das ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass sich manches namhafte Unternehmen letztlich zurückzieht. Es wäre also mehr als wünschenswert, wenn die Politik wieder etwas mehr Kapazitäten für den Wasserstoff-Ausbau übrig hätte.
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