Liebe Leserin, Lieber Leser,
der Ausbau von Kapazitäten für die Herstellung von Wasserstoff geht weiterhin eher schleppend voran. Allerdings haben wir es auch nicht mit völligem Stillstand zu tun, wenngleich dies mancherorts gerne mal so hingestellt wird. Schrittweise geht es durchaus voran. So auch beim HySynergy-Projekt in Dänemark, welches in dieser Woche feierlich eröffnet wurde. Täglich sollen dort zu Beginn rund acht Tonnen Wasserstoff aus Strom- und Windenergie hergestellt werden. Der Kraftstoff wird dann an eine nahegelegene Raffinerie geliefert und zum Teil nach Deutschland exportiert.
Verantwortlich für das Ganze ist in der Hauptsache ein alter Bekannter. Everfuel dürfte manchem Anleger noch ein Begriff sein. Das Unternehmen vollzog zum vergangenen Jahreswechsel das Delisting von der Börse, weshalb die Aktie nicht mehr zu finden ist. Die nun vorliegende Meldung zeigt aber, dass es dennoch sehr aktiv ist, und an Ambitionen mangelt es nicht. Am HySynergy-Projekt hält man 51 Prozent.
Plug Power gibt die Richtung vor
Für die Zukunft plant Everfuel eine stetige Erweiterung und lässt wissen, dass die eigenen Ambitionen weit über 20-Megawat-Elektrolyseure hinausgehen würden. Vorhanen seien Grundstücke, Infrastruktur und Stromanschluss für 350 Megawatt. Mit solchen Worten wird Everfuel-Gründer Jakob Korsgaard von der dänischen Nachrichtenagentur AFP zitiert. Um daraus Realität werden zu lassen, brauche es aber auch den notwendigen „politischen Willen“.
Mit politischem Gegenwind dürfte der US-Konzern Plug Power sich bestens auskennen. Unter Beweis gestellt wurde dabei aber auch bereits, dass selbst unter schwierigen Bedingungen ein Ausbau möglich ist. Nach eigenen Angaben betreibt Plug schon heute in Georgia eine Anlage mit einer Kapazität von 40 Megawatt. Was Everfuel erst in einigen Jahren erreichen will, ist hier also ein Stück weit schon Realität geworden. Problematisch ist allerdings in beiden Fällen noch, dass der produzierte Wasserstoff zu teuer ist, um ernsthaft mit fossilen Kraftstoffen konkurrieren zu können.
Die große Frage lautet daher weiterhin, ob sich mit den Anlagen in absehbarer Zeit überhaupt Geld verdienen lässt. Bei Plug Power könnte es darauf in naher Zukunft Antworten geben, denn bereits am 11. November werden neue Quartalszahlen erwartet. Nachdem das Unternehmen einige neue Aufträge und Partnerschaften vermeldet, dürften jene genau verfolgt werden. Eingepreist wurden neue Chancen bereits fleißig. Trotz Rückschlägen in den letzten Tagen notierte die Aktie zu Handelsschluss am Montag bei 2,75 US-Dollar und damit ca. viermal so hoch wie zu den Tiefstständen aus dem Frühjahr. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Neubewertung nun auch gerechtfertigt werden kann.
Nichts Neues bei Nel ASA
Nel ASA Aktie Chart
Immerhin geht es bei Everfuel und Plug Power aber überhaupt voran. Das ist weiterhin etwas, was sich bei Nel ASA leider viel zu wenig feststellen lässt. Alle paar Monate trudelt mal ein kleinerer Auftrag herein, doch die Auftragseingänge sind weiterhin eine mittelschwere Katastrophe und die größte Freude bei Quartalszahlen sind geringere Verluste. Wachstumsimpulse fehlen letztlich, was die Aktie konsequent im Kurskeller festhält. Daran sollte sich auch heute nichts ändern, als der Kurs bis zum Nachmittag um 3,9 Prozent auf 0,18 Euro zurückging. Nel ASA bleibt ein Trauerspiel und bei anderen Unternehmen gibt es zumindest noch die Hoffnung darauf, dass die Trendwende doch noch kommen mag.
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