Wasserstoff-Aktien: BMW setzt auf Wasserstoff statt Elektro, Plug Power beliefert die NASA und Nel ASA bleibt wankelmütig!

BMW setzt in seinem Regensburger Werk künftig voll auf Wasserstoff und startete in dieser Woche dazugehörige Bauarbeiten, während Plug Power die NASA beliefert.

Auf einen Blick:
  • BMW gibt den Startschuss für die Umstellung auf Wasserstoff in Regensburg.
  • Bis 2031 soll der vollständige Umstieg von Elektro auf Wasserstoff erfolgt sein.
  • Plug Power und Nel ASA gelingen derzeit keine überzeugenden Fortschritte.
  • Wasserstoff-Aktien stehen weiter unter Druck.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

nur noch ausgesprochen wenige Autobauer setzten für die Zukunft auf Wasserstoff. Mit dazu gehört BMW und das Durchhaltevermögen könnte tatsächlich belohnt werden. Denn gestern Abend wurde bekannt, dass die EU beim Verbrenner-Aus ab 2035 wohl noch einmal nachjustieren und „Technologieoffenheit“ praktizieren möchte. Kritiker sehen darin eine hübsche Umschreibung, um sich bis in alle Ewigkeit an alte Technologien zu klammern. Befürworter des Vorgehens erkennen neue Chancen für E-Fuels, Biokraftstoff und eben auch Wasserstoff.

Auf den alternativen Kraftstoff setzt BMW aber längst nicht nur bei einem ersten Serienfahrzeug, das in einigen Jahren an den Start gehen soll. Auch bei der eigenen Logistik soll Wasserstoff eine zunehmend größere Rolle spielen. In Regensburg will BMW Routenzüge und Gabelstapler bis 2031 vollständig auf Wasserstoff umstellen. Dafür sollen entsprechende Leitungen und Gerätschaften entstehen und der (symbolische) Startschuss wurde in dieser Woche gefeiert.

BMW erkennt die Vorzüge von Wasserstoff

Durchgeführt wird das Ganze nicht nur, um das eigene Engagement in Sachen Wasserstoff unter Beweis zu stellen. BMW erhofft sich davon auch einen reibungsloseren Betrieb. Aktuell müssen bei der Flotte der Förderfahrzeugen noch mehrmals täglich Batteriewechsel per Kan durchgeführt werden, was wohl jedes Mal etwa 15 Minuten in Anspruch nimmt. Das Nachtanken von Wasserstoff hingegen soll sehr viel schneller vonstattengehen.

Noch dazu erhofft sich BMW freiwerdende Werksflächen, wenn rund 800 Quadratmeter für Batterieladestationen wegfallen. Das Ganze schein also nur Vorteile zu haben, wenn die Kosten einfach mal gepflegt vernachlässigt werden. Allerdings setzt BMW wahrscheinlich auch darauf, dass Wasserstoff in Zukunft immer günstiger zu haben sein wird. Bereits im ersten Halbjahr des kommenden Jahres steht ein erster Probetrieb an. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Erwartungen dann erfüllt werden könnten. An der Börse hinterlässt das Ganze wie gehabt keinen größeren Einfluss, das Wasserstoff bei BMW noch immer eher eine Nebensache bleibt.

BMW Aktie Chart

Plug Power treibt es zu Höherem

Plug Power feiert in dieser Woche ebenfalls einen Neubeginn, wenn auch im kleinen Maßstab. Das Unternehmen begann am 1. Dezember mit der Lieferung von grünem Wasserstoff an die US-Weltraumbehörde NASA. Bis zu 218.000 Kilogramm sollen an das Glenn Research Center in Ohio geliefert werden. Das Volumen des Auftrags beläuft auch auf bestenfalls 2,8 Millionen US-Dollar und fällt damit überschaubar aus.

Plug Power will darauf aber weiter aufbauen und zukünftige Chancen rund um die Raumfahrt unterstreichen. Die Anleger kaufen es dem Unternehmen aber nicht recht ab und die Sorge vor ausbleibenden Zinssenkungen steht momentan noch im Vordergrund. Die Plug Power-Aktie fiel am Montag um 4,5 Prozent auf 1,92 Dollar zurück und verpasste damit nach vorherigen Korrekturen nun auch die Marke bei 2 Dollar.

Nel ASA: Sie zuckt noch

Die Anleger von Nel ASA warten derweil weiterhin ungeduldig darauf, dass bei den Norwegern endlich wieder etwas vorangehen möge. Die jüngsten Auftragseingänge scheinen wieder weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein, dafür hängen schwache Zahlen den Aktionären noch umso mehr in den Knochen. Das Resultat ist das altbekannte Muster. Die Bullen bemühen sich nach Kräften darum, die letzte Unterstützung bei 0,20 Euro zu verteidigen. Der Kurs schwankt heftig und notiert mal über, und mal unter eben dieser Marke. Neue Impulse sind nicht zu finden und der Chart bleibt ein Trauerspiel.

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