Liebe Leserin, Lieber Leser,
es heißt, dass schlechte Neuigkeiten in der Presse beliebter seien, da sich damit weitaus höhere Klickzahlen erreichen lassen. Ein Blick auf die aktuellen Schlagzeilen scheint dieses Vorurteil zu bestätigen, wenn es um das Thema Wasserstoff geht. Das findet in den großen Tageszeitungen häufig wenig Interesse. Doch die Meldung, dass Stellantis sich von Wasserstoff-Transportern verabschiedet hat, geht momentan durch alle Kanäle. Die größten Kritiker sehen darin schon einen weiteren Sargnagel für Wasserstoff als Ganzes.
Dass Technik und Kraftstoff noch lange nicht zum alten Eisen gehören, stellt allerdings Ballard Power unter Beweis. Auf der Straße mag Wasserstoff auf dem Rückzug sein, doch auf der Schiene erfreut der alternative Kraftstoff sich mindestens in Kalifornien noch über wachsende Begeisterung. Dort will Sierra Nothern Railwas Wasserstoff-Brnnstoffzellen-Motoren auf die Schiene bringen. Ballard Power soll entsprechende Gerätschaften mit einer Leistung von 1,5 Megawatt beisteuern.
Ballard Power auf dem Weg der Besserung
Schon seit Längerem konzentriert sich Ballard Power verstärkt auf Geschäfte mit Eisenbahnunternehmen, und das mit einigem Erfolg. An der Börse wird dies belohnt mit einem durchaus ansehnlichen Comeback. Im Frühjahr drohte der Aktienkurs noch in Pennystock-Gefilde abzurutschten. Zu Handelsschluss am Donnerstag standen deutlich angenehmere 1,84 US-Dollar auf dem Ticker.
Ballard Power Aktie Chart
Natürlich hat Ballard Power damit allein noch nicht sämtliche Herausforderungen bewältigt und die bessere Stellung an der Börse ist auch einem radikalen Sparkurs zu verdanken, der nun nicht unbedingt nach Wachstum schreit. Dennoch darf ohne schlechtes Gewissen gewürdigt werden, dass es endlich wieder vorangeht, auch wenn die Arbeit im Vorstand vielleicht schon mal angenehmer ausfiel.
Nel ASA beschenkt den Chef
Wahrscheinlich noch unangenehmer ist die Ausgangslage für Håkon Volldal, seines Zeichens CEO des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA. Immer neue Rückgänge bei den Auftragseingängen und maue Umsätze bringen einen in einer solchen Stellung gegenüber Aktionären leicht in Erklärungsnot. Damit der gute Mann gar nicht erst auf die Idee kommt, sich vielleicht nach neuen Herausforderungen umzusehen, bedenkt Nel ihn nun mit weiteren Aktienoptionen, wie „finanzen.ch“ berichtet. Ganze 500.000 Optionsscheine mit einem nur geringen Aufschlag zu den Schlusskursen von Ende Juni gibt es für den Chef.
Der Clou an der Sache liegt darin, dass eine Sperrfrist von drei Jahren verhängt wurde. Das gibt Volldal etwas Zeit, in der er selbst dafür sorgen könnte, den Aktienkurs zu steigern und seine Optionen damit wertvoller zu machen. Die Optionen verfallen nach fünf Jahren. Wer möchte, sieht in dem Angebot auch eine Art Vertrauensbeweis. Der Aufsichtsrat scheint sehr darum bemüht zu sein, Volldal zu halten. Immerhin ist man sich dort bewusst darüber, dass Letzterer nicht allein für die Enttäuschungen der jüngeren Vergangenheit verantwortlich ist.
Glaubenssache
Wasserstoff ist und bleibt zu weiten Teilen eine Glaubenssache, was insbesondere für die Unternehmen eine sehr unbefriedigende Ausgangslage ist. Es müsste nicht so sein. Die Politik könnte sich auch darum bemühren, zumindest für etwas Planungssicherheit zu sorgen und damit ihre oft großen Worte mit Taten unterlegen. Verlass darauf ist aber nur wenig und so können Anleger und Anbieter wohl nur darauf hoffen, dass eines Tages der Knoten platzt und das allgegenwärtige Henne-Ei-Problem sich eines Tages von selbst lösen mag. Bis dahin sei gesagt, dass bisher noch jede technologische Revolution mit Rückschlägen behaftet war. Den Mut verlieren muss also noch lange niemand.
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