Liebe Leserin, Lieber Leser,
an Ambitionen mangelt es der Wasserstoff-Industrie beileibe nicht. Die meisten würden gerne früher als später eine Revolution auslösen und damit fossile Brennstoffe obsolet werden lassen. Doch was in der Theorie gut funktioniert, scheitert in der Praxis an sehr bodenständigen Problemen. An der Börse machen sich die Anleger immer wieder Sorgen darum, ob sich mit Wasserstoff heute oder in Zukunft überhaupt ausreichend Geld verdienen lässt.
Dafür gibt es zwar durchaus schon Beispiele, aber eben auch einige Problemfälle. Einer davon war lange Zeit Ballard Power, wo sich die Verluste immer weiter türmten. Nach einem Strategieschwenk und Kosteneinsparungen konnte diese Entwicklung eingedämmt werden, was die nun veröffentlichten Q3-Zaheln erneut unter Beweis stellten.
Ballard Power mit wenig Auftragseingang
Die Umsätze im abgelaufenen Quartal konnte Ballard Power um satte 120 Prozent steigern und damit die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen. Statt der geschätzten 25 Millionen US-Dollar wurden ganze 32,5 Millionen Dollar verbucht. Das schränkte den Verlust je Aktie auf 0,09 Dollar statt der erwarteten 0,11 Dollar ein. Es blieb zwar die Erkenntnis, dass weiterhin rote Zahlen geschrieben werden. Dank üppiger Reserven kann sich Ballard Power das aber noch eine Weile lang erlauben. Die Cash-Position per Ende September wurde auf 525,7 Millionen Dollar beziffert.
Bis hierher gab es erstmal keine Probleme. Für schwere Enttäuschung sorgte Ballard Power aber mit dem Auftragseingang, der bei gerade einmal 19 Millionen Dollar lag. Der Auftragsbestand reduzierte sich dadurch um neun Prozent auf 132,8 Millionen Dollar. Damit einher gehen Zweifel daran, ob die Nachfrageseite sich in Zukunft in die richtige Richtung entwickeln mag. Die Aktie reagierte mehr als deutlich. Am Donnerstag verlor die Aktie bereits um sieben Prozent an Wert und heute ging es vorbörslich um weitere zehn Prozent auf 2,88 Dollar abwärts. Das ist der niedrigste Stand seit mehr als vier Wochen und die ansehnliche Erholung gerät unter Druck.
Ballard Power Aktie Chart
BMW sichert sich Unterstützung
Zweifel an der Nachfrage bestehen auch bei BMW, welches weiterhin an seinen Plänen festhält, im Jahr 2028 den X5 als Variante mit Brennstoffzelle am Markt zu platzieren. Doch die Umsetzung wird dem Unternehmen eine ganze Ecke schmackhafter gemacht. Der Bund und der Freistaat Bayern sagten insgesamt 273 Millionen Euro an Förderungen für den Antriebsstrang zu. Es lässt sich trefflich darüber spekulieren, ob BMW das Ganze auch auf eigene Faust vorangetrieben hätte. Die Anleger allerdings erwarten weiterhin keine Wunder und die Aktie reagierte nicht weiter, sondern gab sich heute dem allgemeinen Börsentrott hin. Bis zum Nachmittag ging es um 1,4 Prozent auf 87,52 Euro zurück.
Nel ASA auf dünnem Eis
Chronische Sorgen bereiten offene Fragen zur Nachfrage Nel ASA. Ab und zu meldet das Unternehmen zwar mal Neuaufträge, und das zuletzt auch im großen Stil. Dass solche Neuigkeiten aber weiterhin Seltenheitscharakter haben, lässt die Anleger recht schnell wieder ins Zweifeln geraten. Die jüngste Erholung gerät heute wieder unter Druck; der Kurs gab bis zum Entstehen dieses Artikels um 3,6 Prozent auf 0,207 Euro nach. Es geht damit wieder in Richtung der wichtigen und vermutlich letzten Unterstützung bei 0,20 Euro. Datuner lautert nur noch das Allzeit-Tief bei 0,17 Euro. Nel wie auch andere Wasserstoff-Player müssen offensichtlich noch viel Überzeugungsarbeit leisten, um den Anteilseignern und der eigenen Kundschaft fraglos vorhandene Chancen schmackhafter machen zu können.
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