Liebe Leserin, Lieber Leser,
bei Wasserstoff wird oft und gerne über zukünftige Chancen gesprochen, von denen in der Praxis bislang aber leider nur wenige angekommen sind. Den nächsten Beleg dafür lieferten bereits in der vergangenen Woche die Quartalszahlen von ThyssenKrupp Nucera. Dort ging es an fast allen Stellen südwärts. So sank etwa der Umsatz von 237 auf nur noch 184 Millionen Euro und statt eines schmalen Gewinns konnte eben so die schwarze Null gehalten werden.
Etwas besser lief es lediglich bei grünem Wasserstoff, dies aber auch nur mit Blick auf den nicht vorhandenen Gewinn. ThyssenKrupp gelang es, die Verluste nach 23 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nun 13 Millionen Euro zu begrenzen. Das ist ein Fortschritt, aber noch lange kein Grund, um schon die Sektkorken knallen zu lassen.
ThyssenKrupp Nucera mit weniger Aufträgen
Das gilt umso mehr mit Blick auf den für die Anleger besonders wichtigen Auftragsbestand. Jener entwickelte sich im vergangenen Geschäftsquartal rückläufig. Das bedeutet nichts anderes, als dass bisherige Aufträge schneller abgearbeitet wurden, als neue nachrückten. Hier macht sich klar die Zurückhaltung in der Branche bemerkbar. So manches Projekt wurde nach hinten verschoben, teils ohne konkreten neuen Termin. In einigen Fällen wurden Projekte sogar vollständig aufgegeben. Das wohl bekannteste Beispiel dafür sind die Pläne von ArcelorMittal in Bremen. Damit hat ThyssenKrupp Nucera zwar nichts am Hut, doch der generelle Eindruck in der Branche hinterlässt dennoch Wirkung.
Melden konnte ThyssenKrupp Nucera für das letzte Quartal einen Auftragseingang von bescheidenen 63 Millionen Euro. Das ist nicht ein mal ein Vierte der 271 Millionen Euro, die noch im Vorjahreszeitraum verzeichnet werden konnten. Etwas mildernd wirkt, dass die Anleger darauf mit vorläufigen Zahlen bereits eingestimmt wurden. Daher bliebt es bei der Aktie auch bei einer midlen Reaktion und mit 9,26 Euro zeigte sich heute am Mittag noch ein einigermaßen versöhnliches, wenn auch nicht gerade positives Bild.
Wasserstoff auf dem Rückzug?
Dass die Auftragseingänge bei ThyssenKrupp Nucera nicht noch weiter gesunken sind, ist einem deutlichen Zuwachs bei Chlor-Alkali-Elektrolyseuren zu verdanken, die Wasserstoff lediglich als Nebenprodukt erzeugen. Bei grünem Wasserstoff ließen sich hingegen keinerlei Wachstumssignale mehr feststellen, nicht einmal mit einer großen Portion Wohlwollen. Das ist problematisch, da sich die Märkte eigentlich dort einst die größten Wachstumschancen ausrechneten.
Für die Skeptiker mag es ein weiterer Beleg dafür sein, dass Wasserstoff sich derzeit im Rückwärtsgang befände. Im Segment gab es zuletzt jedoch durchaus auch positive Beispiele, etwa bei Plug Power und ITM Power. Damit im Hinterkopf sind die schwachen Entwicklungen bei Nucera vielleicht zuvorderst ein Beleg dafür, dass noch immer nicht die notwendige Grundlage für einen ernsthaften Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland und Europa geschaffen wurde.
Davon kann Nel ASA manches Liedchen trällern
Das Problem sinkender Auftragseingänge ist den Anteilseignern von Nel ASa bestens bekannt. Dort gibt es schon seit Monaten, wenn nicht länger, keine Neuigkeiten über Neuaufträge mehr. Das sorgte zuletzt für große Enttäuschungen bei den Zahlen und einen zuverlässig sinkenden Aktienkurs. Geändert hat sich leider bisher nichts. Die größte Freude bleibt, dass die Marke bei 0,20 Euro gehalten werden kann. Jene befindet sich aber bereits tief im Kurskeller, unweit entfernt des Allzeit-Tiefs bei 0,17 Euro.
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