Während KI Millionen Jobs bedroht: Diese Branche boomt wie nie zuvor

Das Bildungsunternehmen UTI verzeichnet Rekordumsätze durch praxisnahe Ausbildung in Handwerks- und Gesundheitsberufen, die von KI kaum bedroht werden.

Auf einen Blick:
  • Umsatzwachstum von 15 Prozent im Quartal
  • Ausbildung für gefragte Handwerksberufe
  • Expansion im Gesundheitssektor durch Übernahme
  • Drei neue Standorte in Planung

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die Nachrichten über künstliche Intelligenz bestimmen derzeit die Schlagzeilen. ChatGPT ersetzt bereits Texter, automatisierte Systeme übernehmen die Buchhaltung, und selbst hochqualifizierte Anwälte und Ärzte müssen um ihre Zukunft fürchten. In den nächsten Jahren könnten Millionen von Bürojobs wegfallen. Aber während die Furcht vor der digitalen Disruption immer größer wird, gibt es einen Wirtschaftsbereich, der geradezu boomt – und den die künstliche Intelligenz nicht einmal gefährdet.

Es handelt sich um Arbeiten, bei denen man sich die Hände schmutzig macht. Um Jobs, die echte Fähigkeiten voraussetzen und die kein Algorithmus erlernen kann. Und um ein Geschäftsmodell, das genau diese Lücke im Arbeitsmarkt mit großem Erfolg bedient.

Der große Arbeitskräftemangel in den Handwerksberufen

Auch die USA stehen vor der Bewältigung eines großen Problems. Trotz der Tatsache, dass Universitäten jährlich Hunderttausende von Absolventen in überfüllte Märkte entlassen, fehlt es im ganzen Land an dringend benötigten Fachkräften. Die Liste der gesuchten Fachkräfte, darunter Elektriker, Klimatechniker, Schweißer und Flugzeugmechaniker, ist umfangreich und wächst kontinuierlich.

Den Vorhersagen des Bureau of Labor Statistics zufolge wird das Wachstum in Handwerksberufen bis 2033 deutlich über dem durchschnittlichen Beschäftigungswachstum der USA liegen. Eine McKinsey-Studie aus dem Jahr 2024 belegt dies mit der Schätzung, dass die Einstellungen in diesen Positionen mehr als 20-mal den prognostizierten jährlichen Anstieg der insgesamt neu geschaffenen Arbeitsplätze in den USA bis 2032 übertreffen könnten.

Die Ironie der Situation ist offensichtlich. Während hochverschuldete Akademiker verzweifelt nach ihrer ersten Stelle suchen, bleiben in den Werkstätten, auf den Baustellen und in den Krankenhäusern Positionen unbesetzt. Der Grund liegt auf der Hand: Es gibt schlicht zu wenige qualifizierte Ausbilder und Ausbildungsstätten, die junge Menschen auf diese karriereträchtigen Berufe vorbereiten.

Ein Unternehmen mit 60 Jahren Erfahrung nutzt den Megatrend

Genau hier setzt Universal Technical Institute (UTI) an. Das in Phoenix ansässige Unternehmen betreibt 32 Standorte in den gesamten USA und bildet mehr als 22.000 Studenten aus. Was 1965 als bescheidene Autowerkstatt-Schule begann, hat sich zu einem führenden Anbieter für berufliche Bildung entwickelt – und die Nachfrage war noch nie so groß wie heute.

Der Umsatz im dritten Quartal stieg im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 204 Millionen Dollar. Das bereinigte EBITDA legte sogar um 37 Prozent auf 25,3 Millionen Dollar zu. Für das Gesamtjahr peilt das Management ein Umsatzwachstum von 14 Prozent an, während das bereinigte EBITDA am Mittelpunkt der Prognose um 22 Prozent jährlich steigen soll.

Die Zahlen sind besonders eindrucksvoll, wenn man bedenkt, dass viele andere Bildungsanbieter mit einem Rückgang der Studentenzahlen zu kämpfen haben. Die Universal Technical Institute hingegen verzeichnet Rekordeinschreibungen. Der wesentliche Unterschied betrifft das Geschäftsmodell.

Vom Klassenzimmer direkt in den Job

Die Universal Technical Institute bietet keine theoretischen Studiengänge an, die keine eindeutige berufliche Perspektive bieten.Stattdessen arbeitet das Unternehmen eng mit führenden Arbeitgebern zusammen und vermittelt seine Absolventen direkt in feste Anstellungen. Das Automechaniker-Programm, das mittlerweile im 60. Jahr läuft, kooperiert mit großen Automobilherstellern. Absolventen haben nach dem Abschluss praktisch eine Jobgarantie.

Doch UTI hat sein Portfolio in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Neben der traditionellen Kfz-Ausbildung bietet das Unternehmen mittlerweile Programme in Flugzeugwartung, Windkraftanlagen-Installation, Schweißen und Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik an. All das sind Berufsfelder mit exzellenten Zukunftsaussichten und attraktiven Gehältern.

Besonders clever war der Schritt in den Gesundheitssektor. UTI begann 2022, mit der Übernahme von Concorde Career Colleges, in der Ausbildung von Krankenschwestern, medizinischen Diagnostikern und Dentalhygienikern tätig zu werden. Dieser Bereich trägt mittlerweile etwa ein Drittel zum Gesamtumsatz bei und wächst schneller als alle anderen Segmente.

Die KI-Revolution als Wachstumstreiber

Während andere Firmen Angst vor der KI haben, sieht das Universal Technical Institute in ihr eine Möglichkeit für Wachstum. Im Juli startete das Unternehmen sein erstes Programm für Elektrotechnik, Elektronik und Industrietechnologie. Die Studenten werden auf Einstiegspositionen als Elektriker vorbereitet, die sich mit Gebäudeverkabelung, Computersystemen, drahtloser Technologie und sogar industrieller Robotik befassen.

Die Nachfrage nach den Ausbildungsprogrammen bleibt stark, selbst wenn die allgemeinen Beschäftigungsdaten widersprüchliche Signale senden. Der Grund dafür ist simpel: Die Programme von UTI sind eng mit klaren Karrierewegen und der Nachfrage von Arbeitgebern verknüpft. Das Unternehmen bildet für konkrete, bereits existierende Stellen aus – nicht für einen vagen Arbeitsmarkt.

Politischer Rückenwind verstärkt die Wachstumsdynamik

Die Trump-Administration plant, die Bundesförderung für kurzfristige technische Ausbildungsprogramme durch neue Bestimmungen für Pell Grants auszuweiten. Dies würde UTI zusätzliche Einnahmequellen erschließen, die in den aktuellen mehrjährigen Finanzzielen des Unternehmens noch gar nicht berücksichtigt sind. Analysten betrachten dies als einen entscheidenden Katalysator und setzen Kursziele von bis zu 40 Dollar an – dies bedeutet ein Aufwärtspotenzial von 38 Prozent im Vergleich zum aktuellen Kurs von 29 Dollar.

Der Kurs der Universal Technical Institute‑Aktie entspricht derzeit dem 12‑fachen des für 2025 prognostizierten EBITDA. Zwar liegt dieser Multiplikator über dem Durchschnitt gewinnorientierter Bildungsunternehmen, aber es gibt triftige Gründe für diese Bewertungsprämie. UTI dominiert den Markt für Berufsschulen und unterscheidet sich durch sein differenziertes Präsenzlernmodell deutlich von der größeren Gruppe online-orientierter Bildungsanbieter.

Im Vergleich zu seinem direkten Konkurrenten, Lincoln Educational Services, das für 2025 mit einem EBITDA-Multiplikator von 11,4 gehandelt wird, ist UTI besser positioniert. Lincoln verfolgt ein ähnliches Geschäftsmodell mit Fokus auf Handwerksberufe, ist jedoch deutlich kleiner und hat weit weniger Präsenz im aufstrebenden Gesundheitssektor.Mit etwa 3.600 Studenten erreicht Lincoln nicht einmal die Hälfte der 8.500 Studenten, die allein bei UTIs Concorde-Einrichtungen eingeschrieben sind.

Drei neue Standorte in Planung

Universal Technical Institute plant, in den kommenden Jahren drei neue Standorte zu eröffnen. Dadurch wird das Vertrauen des Managements in die langfristige Wachstumsstory hervorgehoben. Das Ziel der Expansionsstrategie „North Star“ ist eine weitergehende Diversifizierung und Ausdehnung auf andere geografische Bereiche. In Anbetracht der hohen Nachfrage nach den angebotenen Programmen ist dieser Schritt mehr als gerechtfertigt.

Investoren haben vor allem die Möglichkeit im Blick, dass die angestrebten Wachstumsziele nicht erreicht werden. Die vierteljährlichen Einschreibungszahlen werden von Investoren besonders aufmerksam verfolgt. Auch ungünstige Anpassungen der Vorschriften für gewinnorientierte Bildungseinrichtungen oder Hinweise darauf, dass UTI-Programme Marktanteile verlieren, würden Druck auf die Aktie ausüben.

Fazit: Die richtige Wette auf die Zukunft der Arbeit

Universal Technical Institute investiert in die Berufe, die in einer von künstlicher Intelligenz revolutionierten Welt bleiben werden. Das Unternehmen hat die Veränderungen der Arbeitsmarktentwicklung erkannt und nimmt genau dort eine Position ein, wo eine große Nachfrage auf ein unzureichendes Angebot an qualifizierten Fachkräften trifft.

Die Basisdaten sind stabil, das Geschäftsmodell ist überzeugend, und die Wachstumsperspektiven sind hervorragend. Anleger, die auf der Suche nach einem qualitativ hochwertigen Small Cap mit echtem Potenzial sind, finden in UTI eine attraktive Gelegenheit. Während andere in Angst vor der digitalen Zukunft leben, nutzt dieses Unternehmen die Chancen daraus – und bereitet Tausende von jungen Menschen auf Karrieren vor, die kein Algorithmus übernehmen kann.

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