Die Wohnkosten sind in der gesellschaftlichen Debatte noch immer eines der Top-Themen, wozu sich kürzlich auch Vonovia-Personalchefin Ruth Werhahn gegenüber der Funke-Mediengruppe äußerte. Wenig Begeisterung empfindet sie dabei für Ansätze wie die Mietpreisbremse. Zwar brauche es angesichts der Wohnungsknappheit eine soziale Regulierung. Doch sei die Mietpreisbremse „blind“ in ihrer aktuellen Gestaltung.
Derartige Regelungen sollten nach Ansicht von Werhahn vor allem Menschen mit kleinerem Einkommen schützen und nicht pauschal für alle greifen. Grundsätzlich spricht die Managerin sich derweil für Vorhaben der Bundesregierung aus, um Mietwucher zu bestrafen.
Vonovia setzt auf Neubau
Geht es darum, die grundsätzlichen Probleme auf dem Wohnungsmarkt zu beseitigen, so sieht Vonovia noch immer den Neubau als das Mittel der Wahl an. Diesbezüglich sieht sich Deutschlands größter Vermieter auch als Teil der Lösung an und berichtet zudem von „hohen Zufriedenheitsquoten“ bei den eigenen Mietern. Doch spüren sowohl Vonovia als auch Mitbewerber Gegenwind bei neuen Projekten.
Hohe Kosten führen dazu, dass sich der Neubau oft kaum noch lohnt und einige Vertreter aus der Branche machen dafür auch die Mietpreisbremse mitverantwortlich. Diese Argumentationskette bemühte Vonovia zuletzt zwar nicht. Doch ließ sich hier in den letzten Jahren ebenfalls eine gewisse Zurückhaltung beim Neubau aufgrund ungünstiger Bedingungen beobachten.
Jetzt braucht es Rückenwind
Vonovia Aktie Chart
Dass es im Wohnungsmarkt dringen mehr Neubauten braucht, dürfte außer Frage stehen. Dass Vonovia bei mehr Engagement schwer profitieren dürfte, darf als sehr wahrscheinlich angesehen werden. Der Grundstein für eine Kursrallye nach einem eher enttäuschenden Börsenjahr ist damit gelegt. Um daraus resultierende Chancen auch nutzen zu können, wird es im neuen Jahr aber sehr auf die Politik ankommen. Ob auf jene bei der Frage um Wohnraum Verlass ist oder nicht, mag jeder für sich selbst entscheiden.
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