Ein Suchbegriff sorgt für Nervosität: „Help with mortgage“ wird in den USA so häufig gegoogelt wie zuletzt während der Finanzkrise. Für manche klingt das nach dem Vorboten einer neuen Pleitewelle am Immobilienmarkt. Doch die Realität ist differenzierter – und längst nicht so dramatisch wie 2008.
Google-Suchen steigen sprunghaft
Das Thema kam quasi über Nacht auf: Ein Chart in sozialen Medien zeigte, dass die Google-Anfragen nach „Hypothekenhilfe“ ein neues Hoch erreicht haben. Tatsächlich stimmt das. Aber der letzte große Ausschlag war 2009, nicht 2008. Damals war die USA mitten in der Krise, heute ist der Kontext ein anderer. Suchen spiegeln Sorgen wider, aber nicht zwingend eine Zahlungsunfähigkeit. Viele tippen den Begriff vielleicht auch ein, weil sie präventiv nach Unterstützungsmöglichkeiten suchen – etwa bei drohenden Jobverlusten.
Belastungsprobe für einkommensschwache Haushalte
Auffällig ist, dass vor allem Erstkäufer und Menschen mit niedrigerem Einkommen Probleme haben, ihre Raten zu bedienen. Besonders betroffen sind Kredite, die über die staatliche Wohnungsbaubehörde FHA laufen. Diese Darlehen gelten als leichter zugänglich, verlangen nur geringe Eigenmittel und niedrige Bonitätswerte. Doch genau hier entstehen die größten Zahlungsausfälle: Mehr als die Hälfte der schweren Delinquenzen in den USA stammt inzwischen aus diesem Segment.
Delinquenzen nehmen zu, aber kein Krisensignal
Zahlen zeigen klar: Immer mehr Haushalte geraten in Verzug. Die Zahl der Hypotheken, die über 90 Tage nicht bedient wurden, ist im Juli um 30.000 Fälle gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Auch Zwangsvollstreckungen nehmen zu, zuletzt um mehr als 18% binnen eines Jahres. Dennoch bleibt das Niveau unter dem der Vorkrisenzeit. Das bedeutet: Es gibt wachsende Spannungen im Markt, aber keine systemische Gefahr, die an 2008 erinnert.
Unterschiede zu früher
Anders als in der großen Finanzkrise sind klassische Hypotheken mit höherer Bonität stabil. Konventionelle Kredite, die den Großteil des Marktes ausmachen, zeigen nur geringe Ausfälle. Der Stress konzentriert sich auf schwächere Segmente. Zudem sind Hauspreise vielerorts weiterhin hoch, was Eigentümern Spielraum verschafft. Wer heute verkaufen muss, findet oft Käufer und vermeidet so die Zwangsversteigerung.
Der Blick auf die Konjunktur
Experten warnen vor voreiligen Schlüssen. Google-Suchen allein taugen nicht, um eine Immobilienblase zu diagnostizieren. Wichtiger seien Daten zum Arbeitsmarkt: Steigen Arbeitslosigkeit und fallen gleichzeitig die Immobilienpreise in Regionen mit vielen frischen Käufen, könnte sich eine gefährliche Mischung entwickeln. Doch bislang sind solche „perfekten Stürme“ nur regional und nicht flächendeckend erkennbar.
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