Die Verluste bei Uranium Energy weiten sich aus! Doch das kümmert den Markt nicht: Wer vor drei Jahren eingestiegen ist, freut sich über 300 Prozent Gewinn! Zu groß ist die Hoffnung auf explodierende Profite durch den steigenden Stromhunger und die Nachfrage nach emissionsarmer Energie.
Und … Uranium Energy ist schuldenfrei! Der Konzern hat weder Anleihen emittiert, noch sonstige Kredite in Anspruch genommen. Doch rechtfertigt das alles einen Einstieg?
Grund für einen Fundamentalcheck! Für die ganz eiligen: Mir ist Uranium Energy noch zu riskant. Die Aktie bleibt da, wo sie ist: auf der Watchlist.
Vorab noch eine Info: Das Geschäftsjahr bei Uranium Energy beginnt im August des Vorjahres und endet im Juli. Das Geschäftsjahr 2025 begann daher im August 2024 und endete im Juli 2025. Im Dezember begann das zweite Quartal des Jahres 2026 für Uranium Energy.
Uranium Energy Aktie Chart
Das ist Uranium Energy
Uranium Energy ist ein Unternehmen, das sich auf die Erkundung, Entwicklung und den Betrieb von Uranprojekten in Nordamerika konzentriert. Der Konzern strebt an, Uran für die Energiegewinnung bereitzustellen.
Uranium Energy wurde 2004 gegründet und hat seinen Hauptsitz im texanischen Corpus Christi.
Uranium Energy: Das ist das Potenzial!
Die Hoffnung der Anleger: Die Re-Industrialisierung der USA! Sie braucht Energie, vor allem die stromintensive KI.
Diese Hoffnung ist begründet: Die USA setzen auf die Atomenergie, die preiswert, zuverlässig und emissionsarm Strom zur Verfügung stellt.
All das wird von der Politik gefördert. Im Mai 2025 unterzeichnete Präsident Trump eine Verordnung, in der das Ziel klar benannt ist: bis 2050 sollen Kernenergie in den USA vervierfacht werden.
Zudem will die US-Regierung bei kritischen Rohstoffen unabhängiger vom Ausland werden, besonders von China und Russland, das immer noch Uran an die USA liefert. Daher wird der Ausbau der heimischen Uran-Förderung gefördert.
Das sind die Potenziale, die der Vorstand explizit im Geschäftsbericht nennt.
- Energiehunger
- Nachfrage nach emissionsarmer Energie
- Geopolitische Spannungen
So verdient Uranium Energy Geld!
Uranium Energy ist im Uranbergbau tätig und betreibt drei Projekte in den USA und eines in Kanada.
Uranium Energy setzt, wo möglich, auf die In-situ-Restaurations (ISR)-Technologie.
Info: Die ISR-Gewinnung baut die Rohstoffe nicht im klassischen Bergbau ab. Die ISR-Technologie ist vergleichbar mit dem Fracking vom Öl. Chemikalien oder Lösungen werden in den Boden injiziert, der Uran löst sich und kommt an die Oberfläche.
Der Vorteil: ISR ist preiswerter und große Gesteinsmengen werden vermieden. Der Nachteil: Umweltrisken durch Chemikalien im Boden.
Uranium Energy erzielt Einnahmen hauptsächlich durch den Verkauf von spaltbarem Uranzerz U3O8 (gelbes Uranoxid).
Uranium Energy: Das sind die 4 Projekte
Uranium Energy betreibt bisher vier Minen, drei davon in den USA, eine in Kanada.
- Palangana Mine (Texas, USA)
- Diese Mine nutzt die ISR-Technologie seit 2010.
- Uranium Energy betreibt auch das „Hobson Processing Facility“, das Uran weiterverarbeitet.
- Das Hobson Facility hat seit seiner Inbetriebnahme bis zum 31. Juli 2025 insgesamt 578.000 Pfund (über 260.000 kg) Uran verarbeitet.
- Christensen Ranch ISR Projekt (Wyoming, USA)
- Uranium Energy hat 2025 die Produktion wieder aufgenommen.
- Diese Projekt hat eine zentrale Verarbeitungsanlage (Irigaray CPP).
- Das Irigaray CPP ist eine ISR-Anlage, die Uranextraktion durchführt.
- Ab Oktober 2024 wurde die jährliche Produktionskapazität auf 4 Millionen Pfund (rd. 1,8 Mio. kg) Uran erhöht.
- Sweetwater Acquisition (Wyoming, USA)
- Im Dezember 2024 erwarb Uranium Energy die Anlage von Rio Tinto
- Diese Akquisition stärkt die Präsenz des Unternehmens in Wyoming
- Erweitert die Hub-and-Spoke-Betriebsstrategie.
- UEX und Roughrider Projekt (Kanada)
- Uranium Energy erwarb 2022 diese Projekte
- Das Roughrider Projekt befindet sich in der Erschließungsphase und wird als hochgradiges konventionelles Uranprojekt betrachtet.
Uranium Energy hat zudem die ersten Explorationsbemühungen an einem Projekt in Kanada sowie an einem weiteren in Paraguay aufgenommen.
Info: Explorationsbemühungen beziehen sich auf die ersten Aktivitäten, um Uranlagerstätten zu entdecken und deren Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Ziel ist es, festzustellen, ob und wie Uran abgebaut werden kann, bevor größere Investitionen oder der Bau einer Mine erfolgen.
Der Vorstand hat angekündigt, dass die Einkaufstour noch nicht beendet ist. Zusätzlich baut Uranium Energy seine Minderheitsbeteiligungen an anderen Projekten weiter aus.
Uran auf Lager
Uranium Energy lagert zudem Uran, um es zu einem späteren Zeitpunkt zu verkaufen. Dafür ´hat der Konzern dasPhysical Uranium Program ins Leben gerufen. Hier lagert der Konzern Uran und verkauft es bei Bedarf. Zum 31. Juli 2025 besaß das Unternehmen 1.356.000 Pfund Uran (rd. 615.000 kg).
Das Physical Uranium Program verfolgt drei Ziele:
- Stärkung der Bilanz durch die Wertsteigerung des Urans, wenn die Preise steigen (Steigen der Vermögenswerte).
- Strategische Vorräte zur Unterstützung zukünftiger Marketingaktivitäten mit Versorgungsunternehmen, was die Produktion ergänzen und den Cashflow beschleunigen könnte.
- Erhöhung der Verfügbarkeit von Produktionskapazitäten in Texas und Wyoming für spezielle US-Märkte, die aufgrund der Knappheit an heimischem Uran möglicherweise einen Aufpreis verlangen.
Uranium Energy: Zukünftige Umsätze und Marktrisiken
Da Uranium Energy zum 31. Juli 2025 keine festen Uranliefer- oder Abnahmeverträge abgeschlossen hat, werden die zukünftigen Umsätze hauptsächlich über den Uran-Spotmarkt erzielt. Schwankungen beim Uranpreis wirken sich unmittelbar auf die Umsätze und den Cashflow aus.
Damit kommen wir direkt zum nächsten Punkt: den Umsatz bei Uranium Energy.
Uranium Energy: Umsatz schwankt!
Mit eines können Anleger definitiv nicht rechnen: mit einem steigenden Umsatz. Selbst ein stagnierender Umsatz wäre ein Fortschritt. Doch seht selbst. Hinweis: Im Geschäftsjahr 2021 hat Uranium Energy keinen Umsatz erzielt.
Umsatz in Mio. Dollar
| 2021 | – |
| 2022 | 23,2 Mio. Dollar |
| 2023 | 164,4 Mio. Dollar |
| 2024 | 0,224 Mio. Dollar |
| 2025 | 66,8 Mio. Dollar |
Noch ist die goldene Uran-Zukunft nur eine Hoffnung. Sie lässt sich noch nicht an den Zahlen ablesen.
Noch deutlicher wird es beim Jahresergebnis. Zuerst schwankte er nur, jetzt weiten sich die Verluste aus!
Jahresergebnis in Mio. Dollar
| 2021 | – 14,2 Mio. Dollar |
| 2022 | + 5,3 Mio. Dollar |
| 2023 | – 3,3 Mio. Dollar |
| 2024 | – 29,2 Mio. Dollar |
| 2025 | – 87,7 Mio. Dollar |
Genau das ist bisher eine große Gefahr bei Uranium Energy: Da der Konzern keinen Festabnehmer hat und sein Uran auf dem Spotmarkt verkauft, ist er auf die Preise am Markt angewiesen. Sind sie niedrig oder würde sich ein Verkauf wirtschaftlich nicht lohnen, hält der Konzern das Uran zurück. Allerdings sind die Kosten für Lagerung hoch – und die fressen den, in manchen Jahren spärlichen, Umsatz auf.
Das bestätigt ein Blick auf die Bruttogewinnmarge, die nur im Geschäftsjahr 2023 positiv war.
Info: Die Bruttogewinnmarge drückt aus, wie viel Prozent vom Umsatz nach Abzug der Umsatzkosten übrig bleibt. Umsatzkosten sind Aufwendungen, die direkt mit der Herstellung der Produkte verbunden sind. Erst von dem Geld, was übrig bleibt, können die Ausgaben für das operative Tagesgeschäft, Zinsen und Steuern beglichen werden.
Bruttogewinnmarge in Prozent
| 2021 | / |
| 2022 | – 12,35 % |
| 2023 | + 18,89 % |
| 2024 | – 14.440 % |
| 2025 | – 62,22 % |
Erst von dem Geld, was übrig bleibt, kann Uranium Energy alle weiteren Ausgaben tätigen, wie Verwaltung und sonstige Ausgaben des operativen Tagesgeschäfts.
Bis auf das Geschäftsjahr 2023 musste Uranium Energy immer auf Reserven zugreifen, um das operative Tagesgeschäft zu finanzieren.
Uranium Energy: Das sind die Gefahren
Uranium Energy weist selber auf die Gefahren hin: der Uran-Markt ist hart umkämpft, kapitalintensiv und es gibt Wettbewerber, die breiter aufgestellt sind und nicht nur vom Uranpreis abhängen.
Die Ausgaben, bevor eine Mine läuft, sind sehr hoch. Der Konzern nennt das ausdrücklich in seinem Geschäftsbericht:
„Wir werden erhebliche zusätzliche Finanzmittel benötigen, um unsere Geschäftstätigkeit zu finanzieren.“
Das Geld für diese hohen Ausgaben holt sich Uranium Energy an der Börse über Kapitalerhöhungen. Das macht der Vorstand jedes Jahr.
Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien
| 2021 | 259,0 Millionen |
| 2022 | 345,8 Millionen |
| 2023 | 385,8 Millionen |
| 2024 | 411,4 Millionen |
| 2025 | 464,7 Millionen |
Der Vorstand ist autorisiert, die Aktien bis auf 750 Millionen zu erhöhen. Nach dem jetzigen Stand kann er noch 285,3 Millionen emittieren, um sich frisches Eigenkapital zu besorgen. Ich bin überzeugt: Das wird er tun!
Diese Kapitalerhöhungen sind auch der Grund, weshalb das Eigenkapital bei Uranium Energy steigt. Denn das APIC („Agio“) ist in den letzten vier Jahren um 217,7 Prozent gestiegen.
Info: Das APIC (dt.: Agio) zeigt an, welchen Betrag Investoren über den Nennwert einer Aktie hinaus gezahlt haben. Je höher das APIC / Agio ist, desto höher ist das Vertrauen der Investoren.
APIC in Mio. Dollar
| 2021 | 442,0 Mio. Dollar |
| 2022 | 613,2 Mio. Dollar |
| 2023 | 924,7 Mio. Dollar |
| 2024 | 1.110,4 Mio. Dollar |
| 2025 | 1,404,4 Mio. Dollar |
Das Agio ist auch der Grund für die traumhafte Eigenkapitalquote von fast 90 Prozent! Denn an den Gewinnrücklagen liegt diese hohe Quote nicht – sie sind negativ. Lag der Bilanzverlust 2021 noch bei über 290 Mio. Dollar, so liegen sie jetzt bei über 400 Mio. Dollar.
Uranium Energy und sein Minenproblem
Der Vorstand weist explizit in den Berichten daraufhin: Er hat bisher für keines (!) der Projekte Machbarkeitsstudien durchgeführt, die quantifizierbare, geologisch bestätigte Bestände an Uranerzbelegen belegen.
Er weiß nicht, wie viel spaltbares Uranerz vorhanden ist, noch ob die Projekte wirtschaftlich rentabel sein werden.
Info: Eine Machbarkeitsstudie umfasst alle relevanten wirtschaftlichen, technischen und finanziellen Faktoren, die von Banken, Investoren und der SEC als Grundlage für eine Finanzierung angesehen wird.
Anleger sollten daher immer die Angaben zu den Minen im Auge behalten. Sollte die Qualität des Urans nicht den Anforderungen entsprechen, drohen Verluste.
Fazit: Mir ist Uranium Energy (noch) zu riskant
Ich schreibe Uranium Energy nicht komplett ab. Für den Urankonzern sprechen Gründe, die außerhalb der Zahlen liegen: Energiehunger, Streben der USA nach mehr Autarkie und die Unterstützung durch die Politik.
Nur einen Grund, der für einen Einstieg sprechen könnte, ergibt sich aus der Bilanz: das Agio. Das zeugt von einem Vertrauen auf Seiten der Investoren, die Uranium Energy mit frischem Kapital versorgen. Dem Konzern drohen keine Liquiditätsengpässe.
Doch das beruhigt kurzfristig. Mittel- bis langfristig muss das Unternehmen liefern – und das tut es bisher noch nicht.
Was auffällt: Alle Punkte, die derzeit gegen einen Einstieg bei Uranium Energy sprechen, ergeben sich aus den Zahlen:
- Umsatz schwankt zu sehr
- Verluste weiten sich aus
- Umsatzkosten fressen Umsatz vollständig auf
Die Kapitalerhöhungen betrachte ich derzeit als neutral: Die Projekte sind sehr kapitalintensiv. Die Kapitalerhöhungen sind allesamt Eigenkapital und müssen nicht zurückgezahlt werden. Es fallen auch keine Zinsen an. Sobald die Projekte bei Uranium Energy laufen, sollte das Geld fließen. So der Plan.
Vor allem muss Uranium Energy einen dauerhaften Abnehmer finden, der feste Preise bezahlt. Das macht die Umsätze planbarer und weniger anfällig für die Volatilität der Spotmärkte.
Sollten der Umsatz und der Gewinn dauerhaft steigen, wird die Aktie davon profitieren. Diese Hoffnung ist berechtigt, doch mir noch zu schwach, um die Aktie ins Depot zu holen.
Was mich von einem Abstieg (noch) endgültig abhält: Uranium Energy hat keine Ahnung, wie viel spaltbares Uranerz in den Minen vorhanden ist. Der Konzern hat bisher für keines (!) seiner Projekte Machbarkeitsstudien. Er stochert ein Stück weit im Dunkeln.
Das ist mir dann doch zu riskant. Ich bleibe erstmal an der Seitenlinie und schaue die weitere Entwicklung ab. Erst wenn die Projekte auf Hochtouren laufen, spaltbares Uran gefördert wird, sich Käufer finden und sich das alles in den Kennzahlen äußert, steige ich ein.
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