UnitedHealth: Hoffnungsschimmer nach Krisenjahr

UnitedHealth überzeugt mit stabilen Quartalszahlen und Kostenkontrolle, doch Anleger zweifeln an der nachhaltigen Trendwende.

Auf einen Blick:
  • Gewinn über Erwartungen: 2,92 USD je Aktie, MLR bei 89,9%
  • Prognose leicht angehoben, CEO peilt Wachstum ab 2026 an
  • Aktie volatil nach kurzem Kurssprung

Nach monatelangem Krisenmodus gibt es wieder ein Lebenszeichen von Unitedhealth. Der US-Versicherungsgigant überraschte mit leicht verbesserten Quartalszahlen, einem stabilisierten Kerngeschäft und einem vorsichtig optimistischen Ausblick. Doch an der Börse herrscht Skepsis: Nach einem kurzen Kursanstieg war der Auftrieb schnell vorbei.

Leichte Erholung nach historischem Absturz

Das dritte Quartal brachte UnitedHealth einen kleinen Befreiungsschlag. Der Konzern erzielte 2,92 USD Gewinn je Aktie, etwas über den Erwartungen von 2,80 USD. Der Umsatz lag mit 113,2 Milliarden USD ebenfalls knapp über den Prognosen. Besonders positiv fiel die Medical Loss Ratio (MLR) aus, also der Anteil der Prämien, der für Behandlungskosten ausgegeben wird. Mit 89,9% lag sie unter dem Marktkonsens von 90,7%, was auf sinkende Kosten im wichtigen Medicare-Geschäft hindeutet.

Diese Verbesserung ist entscheidend, da hohe Gesundheitskosten in den letzten Monaten den Gewinn von UnitedHealth erheblich belastet haben. Der neue Vorstand scheint nun erste Fortschritte bei der Kontrolle der Kosten zu erzielen. Das ist immerhin ein Lichtblick für die Anleger.

Neue Führung, neues Vertrauen?

Seit dem Führungswechsel versucht CEO Stephen Hemsley, das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen. Nach einem Kurssturz von 28% seit Jahresbeginn und einem historischen Einbruch im Frühjahr war die Erwartung gering. Der neue Chef versprach, das Unternehmen 2026 „zurück auf einen soliden Wachstumspfad“ zu führen.

Für das laufende Jahr hob UnitedHealth seine Prognose leicht an – auf mindestens 16,25 USD Gewinn je Aktie. Analysten sehen für 2026 wieder 17,6 USD, für 2027 sogar über 20 USD.

Die Versicherungssparte UnitedHealthcare steigerte ihren Umsatz um 16% auf 87,1 Milliarden USD, ein Zeichen für robuste Nachfrage trotz politischer Unsicherheiten. Die Gesundheitsdienstleistungstochter Optum Health stagnierte dagegen bei 25,9 Milliarden USD. Hier lastet nach wie vor der Kostendruck auf den Zahlen. Das Geschäft mit OptumRx, also dem Medikamentenmanagement, legte kräftig zu (+16% auf 39,7 Milliarden USD).

UnitedHealth Group Incorporated Aktie Chart

Analysten bleiben vorsichtig

An der Wall Street sehen viele den jüngsten MLR-Erfolg eher als bewusst gesenkte Erwartungshaltung denn als echten Trendwechsel. So mahnte Leerink-Analyst Whit Mayo, die Zahlen zeigten eher ein „geschicktes Erwartungsmanagement“ als eine nachhaltige Kostenwende.

Die Aktie reagierte entsprechend nervös während der Handelssession: Nach einem vorbörslichen Anstieg um 4% fiel der Kurs im Laufe des Tages wieder auf das Ausgangsniveau zurück.

Trotz aller Unsicherheiten bleibt die Perspektive spannend. Der Medicare-Advantage-Markt entwickelt sich weiterhin, und aufgrund seiner Größe und Effizienz wird UnitedHealth als potenzieller Nutznießer angesehen. Hemsley gab bekannt, dass er 2026 in neue Wachstumsbereiche investieren werde, um ab 2027 wieder zweistellige Gewinnzuwächse zu erzielen.

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