UnitedHealth-Aktie: Externe Prüfungen decken Schwachstellen auf!

Externe Gutachten bescheinigen UnitedHealth robuste Praktiken, decken aber Mängel in Genehmigungsprozessen

Auf einen Blick:
  • Externe Prüfungen von FTI Consulting und Analysis Group fanden Probleme in regulatorisch sensiblen Bereichen
  • Schwachstellen bei Vorabgenehmigungen für medizinische Eingriffe und im Umgang mit Rabatten bei Arzneimitteln
  • Unitedhealth kündigte fast zwei Dutzend Maßnahmen zur Verbesserung an
  • Untersuchungen erfolgen parallel zu laufenden Ermittlungen des US-Justizministeriums

Unitedhealth gerät an der Börse unter Druck, nachdem erste externe Prüfberichte Schwachstellen in den Abläufen des Versicherungskonzerns aufzeigen. Die Untersuchungen von FTI Consulting und der Analysis Group bescheinigen dem Unternehmen zwar grundsätzlich „robuste“ Geschäftspraktiken, verweisen aber zugleich auf Problembereiche, die bereits im Fokus der Aufsichtsbehörden stehen. Als Reaktion kündigte UnitedHealth nahezu zwei Dutzend Korrekturmaßnahmen an.

Kritikpunkte bei Genehmigungsprozessen und Rabattpraxis

Im Zentrum der Prüfungen stand unter anderem der Umgang mit Vorabgenehmigungen. Dabei müssen Ärzte für bestimmte, nicht akute Behandlungen vorab eine Kostenfreigabe einholen. Die Gutachter stießen in diesem Zusammenhang auf wiederholte Beanstandungen aus behördlichen Audits. Das Verfahren ist seit längerem umstritten, weil es Behandlungen verzögern und den Zugang zur Versorgung erschweren kann.

Ein weiterer Schwerpunkt betraf Optum Rx, die Apotheken- und Dienstleistungssparte des Konzerns. Untersucht wurde insbesondere, wie UnitedHealth Rabatte und Nachlässe von Arzneimittelherstellern handhabt. Das Thema gilt als heikel, weil dem Unternehmen eine Mitverantwortung für steigende Medikamentenpreise in den USA vorgeworfen wird. Auch hier identifizierten die Prüfer Punkte, die als problematisch gelten können.

Parallel laufende Ermittlungen erhöhen den Druck

Die externen Reviews fallen in eine Phase intensiver regulatorischer Aufmerksamkeit. Im Juni teilte UnitedHealth mit, sowohl zivilen als auch strafrechtlichen Auskunftsersuchen des US-Justizministeriums nachzukommen. Hintergrund sind Ermittlungen rund um das Medicare-Geschäft des Konzerns.

Stephen Hemsley, der zu Jahresbeginn erneut an die Spitze zurückkehrte, hatte die externen Prüfungen bereits auf der Hauptversammlung im Juni in Aussicht gestellt. Nun kündigte UnitedHealth an, Richtlinien zu aktualisieren und stärker zu zentralisieren. Ob die Maßnahmen ausreichen, um die Bedenken der Behörden auszuräumen und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, ist offen. Entscheidend dürfte sein, wie konsequent der Konzern die angekündigten Reformen in den kommenden Monaten umsetzt.

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