Uniper befindet sich weiterhin in einem starken Abwärtsmove, der durch das Unterschreiten der Unterstützung noch einmal beschleunigt und verstärkt wurde. Die aktuellen Zahlen liefern ebenfalls keine Stütze für das Unternehmen oder die Aktie.
Führungswechsel als Wendepunkt?
Innerhalb weniger Tage prasselten auf Uniper eine Gewinnwarnung, ein milliardenschweres Investitionsprogramm und ein Führungswechsel ein. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Für die ersten neun Monate 2025 erwartet der Konzern ein Adjusted EBITDA von 641 Millionen Euro, nach noch 2,18 Milliarden Euro im Vorjahr, ein Rückgang um satte 71 Prozent. Beim Adjusted Net Income sieht es kaum besser aus, 268 Millionen Euro stehen 1,32 Milliarden Euro aus dem Vorjahr gegenüber, ein Einbruch um 80 Prozent. Nach Jahren außergewöhnlicher Gewinne in der Energiekrise kehrt damit Ernüchterung ein.
Parallel zur Ergebniswarnung meldete Uniper am 28. Oktober einen strategischen Meilenstein. Das Green Finance Framework. Damit schafft der Konzern erstmals einen klaren Rahmen für grüne Finanzierungen, von Green Bonds bis Green Loans, um seine Transformation zur klimaneutralen Energiegruppe zu finanzieren. Laut Finanzchefin Jutta Dönges will Uniper bis Anfang der 2030er Jahre rund acht Milliarden Euro investieren, um bis 2040 CO₂-neutral zu werden. Das Nachhaltigkeitsrating des Frameworks erhielt die Bestnote „Dark Green“, ein Ritterschlag im internationalen Vergleich.
Zum 1. November übernimmt Christian Barr, bislang bei E.ON tätig, das Amt des Finanzvorstands von Jutta Dönges, die künftig als CFO zur Aumovio SE wechselt. Barr bringt über 25 Jahre Erfahrung in der Energiebranche mit und war unter anderem CFO von E.ON UK, wo er das Unternehmen erfolgreich durch die Energiekrise führte. Am 6. November 2025 legt Uniper dann seine Quartalszahlen vor, die Spannung könnte kaum größer sein. Anleger und Analysten erwarten Antworten auf gleich mehrere Fragen.
Uniper-Aktie im Chart-Check
Uniper hat in den vergangenen Jahren massive Verluste hinnehmen müssen. Seit dem Hoch im Jahr 2022 hat die Aktie über 95 % an Wert verloren. Zwischenzeitlich deutete sich zwar eine Erholung mit steigenden Kursen an, doch der übergeordnete Abwärtstrend setzt sich weiter fort. Die eingezeichnete Trendlinie im Chart verdeutlicht eindrucksvoll, wie stark der Kursverfall bislang war und dass dieser aktuell noch anhält. Die jüngsten Tiefs, die der Markt derzeit ausbildet und von denen aus ein Rebound möglich wäre, könnten als potenzielle Unterstützungszonen dienen. Ebenso stellen die letzten Hochs, die darüberliegende Widerstandszone sowie die Trendlinie mögliche Bereiche dar, an denen der Abwärtstrend seine Fortsetzung finden könnte. Hier das Ganze im 3-Tageschart.

Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/3QzWEAAf/
Von Kauf-Positionen würde ich im aktuellen Umfeld Abstand nehmen, da man sich damit gegen den starken Abwärtstrend stellen würde. Short-Positionen hingegen könnten sich im weiteren Verlauf ergeben.
Sollte der Markt korrigieren und an der Widerstandszone oder der Trendlinie erneut eine Abweisung erfahren, könnte das eine Möglichkeit sein, von weiter fallenden Kursen zu profitieren.
Ihr Konrad
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