Etwas mehr als 99 Prozent von Uniper befinden sich noch immer in staatlicher Hand. Um diesen Anteil zu reduzieren, erwies sich ein Verbot zur Ausschüttung von Dividenden als großes Hindernis. Daher beschloss der Bundestag bereits im November eine entsprechende Ausnahmeregelung. Darauf folgte am Freitag nun eine Verabschiedung des Gesetzes durch den Bundesrat.
Damit ist der Weg frei für neue Dividendenausschüttungen, was auch den Verkauf von Anteilen erleichtern dürfte. Medienberichten zufolge bekundeten einige mögliche Investoren auch bereits Interesse, darunter der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky und die kanadische Vermögensverwaltung Brookfield. Ob auch wieder mehr Anteile in den Free Float kommen könnten, bleibt abzuwarten.
Uniper: Das wird nicht leicht
Tatsächliche Transaktionen wurden noch nicht in Aussicht gestellt und solche dürften auch mit einigen Hürden daherkommen. Da Uniper für einen sehr großen Anteil des deutschen Gassektors verantwortlich ist, wird jeder größere Einstieg unter strenger Beobachtung der Behörden ablaufen und vielleicht mit Auflagen behaftet sein.
Darüber sind sich auch die Aktionäre im Klaren und die Uniper-Aktie machte zuletzt nur noch selten Sprünge in die Höhe. Dazu kommen anhaltend niedrige Gaspreise, was auf den Margen lastet. Trotz der absehbaren Rückkehr von Dividenden zeichnet die Uniper-Aktie im Chart für das laufende Jahr einen Negativtrend mit Verlusten von rund 15 Prozent seit Jahresbeginn.
Uniper Aktie Chart
Es bleibt spannend
Dass der Bund sich von einem Großteil der Uniper-Anteilsscheine verabschieden muss, ist per Gesetz geregelt und damit unvermeidlich. Dadurch wird es im Laufe der nächsten Jahre auch unweigerlich zu mehr Bewegung im Chart kommen. Aktuell ist der Handlungsspielraum der Börsianer mit weniger als einem Prozent der Aktien im Free Float schlicht sehr begrenzt. In welche Richtung es in Zukunft gehen mag, das lässt sich aber noch kaum absehen und ist auch von weiteren Faktoren abhängig.
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